14.06.2011 | 13:00:00 | ID: 9814 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

EHEC: Auch selbst gezogene Sprossen können belastet sein

Koblenz (agrar-PR) - Auch bei selbst gezogenen rohen Sprossen und Keimlingen sollten Verbraucher vorsichtig sein. Anlass dieser Warnung: Nicht nur die Sprossen selbst, auch das Saatgut könnte mit dem EHEC-Keim belastet sein.

In Niedersachsen wird aktuell die EHEC-Erkrankung in einer Familie untersucht, die selbstgezogene Sprossen gegessen hat. Das Problem laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Wenn bereits die Samen mit Keimen belastet sind, dann schützt auch die Einhaltung der Küchenhygiene nicht vor einer EHEC-Erkrankung. Aus Vorsorgegründen empfehlen die Behörden deshalb, auch selbstgezogene Sprossen nicht roh zu essen.

Auch in Rheinland-Pfalz werden derzeit nicht nur die Lieferwege von Sprossen, sondern auch von Sprossen-Saatgut mit Hochdruck ermittelt.

Bei der Suche nach der EHEC-Infektionsquelle gibt es unterdessen weitere Fortschritte: Die niedersächsischen Behörden haben jetzt drei Sprossenarten eingegrenzt. Demnach haben fünf erkrankte oder positiv getestete Mitarbeiterinnen des Betriebes im niedersächsischen Bienenbüttel bevorzugt Sprossen von Brokkoli, Knoblauch und Bockshorn gegessen.

Die Zahl der EHEC-Neuerkrankungen hat nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) abgenommen. Seit einigen Tagen werden deutlich weniger neue Fälle übermittelt. Insgesamt wurden bundesweit bisher 3228 Erkrankungen gemeldet, 781 Menschen litten unter der besonders schweren Verlaufsform HUS, dem hämolytisch-urämischen Syndrom. 35 Patienten starben bislang an den Folgen einer Infektion mit dem Darmkeim. Ob der Rückgang auf ein verändertes Essverhalten oder auf das Versiegen der Infektionsquelle zurückzuführen ist, ist unklar.

In Rheinland-Pfalz liegt die Zahl der gemeldeten EHEC-Fälle zurzeit bei 58, sechs Menschen erkrankten am HU-Syndrom, ein weiterer Verdachtsfall ist noch nicht bestätigt.


Noch Fragen?

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat eine Telefon-Hotline zu Fragen rund um EHEC eingerichtet. Das Info-Telefon ist unter 06131 – 16-5533 von Montag bis Samstag (jeweils von 9:00 bis 18:00 Uhr) erreichbar. (Pd)

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