03.02.2014 | 15:43:00 | ID: 16993 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Eierpreispolitik der Discounter ist eine Absage an tiergerechte Hühnerhaltung

Stuttgart (agrar-PR) - Landestierschutzbeauftragte Dr. Cornelie Jäger: „Senkung der Eierpreise ist das völlig falsche Signal zum denkbar falschen Zeitpunkt“
Die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, äußerte am Montag (3. Februar 2014) in Stuttgart ihre Einschätzung zu den neuesten Preissenkungen bei Eiern in Lebensmitteldiscountern: „Zu diesem Preis können Eier nicht artgerecht erzeugt werden.“ Überall werde diskutiert, wie man Nutztiere artgerechter halten könne. Auch den Verbrauchern sei längst klar, dass mehr Tierschutz im Stall einen Preis habe und dass sich der Mehraufwand zugunsten der Tiere im Verkaufspreis niederschlagen muss. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wären bereit, diese höheren Preise zu bezahlen. Umfragen zufolge wollen 20 bis 60 Prozent der Verbraucher eine verantwortungsvolle Kaufentscheidung treffen und sind auch bereit, mehr Geld für Lebensmittel von tiergerechter gehaltenen Tieren auszugeben“, so Jäger. Deshalb sei die aktuelle Preisentwicklung bei den Eiern wie aus der Zeit gefallen, meint die Landestierschutzbeauftragte. „So demotiviert man Hühnerhalter, sich für mehr Tierschutz in den Geflügelställen einzusetzen.“
Man könne schließlich nicht davon ausgehen, dass die Discounter die Eier derart billig verkaufen und trotzdem einen angemessenen Preis an die Hühnerhalter bezahlen.

Dabei ist der wichtigste Schritt aus der Misere in der Nutztierhaltung nach Ansicht Jägers, dass endlich angemessene Preise für Eier, Fleisch und Milch an die Tierhalter bezahlt werden. „Der Lebensmitteleinzelhandel nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Im Moment behindert die Branche aber bereits, dass Verbraucher mündige und verantwortungsvolle Kaufentscheidungen treffen können, weil nicht genügend Produktinformationen zur Verfügung gestellt werden und eine Tierhaltungskennzeichnung bei den Lebensmittel weitgehend fehlt“, sagte Jäger und appellierte an Handel, Tierhalter und Tierschutzorganisationen, sich auf verständliche und übersichtliche Tierschutzlabels zu einigen, die zudem verbindlich gemacht werden sollten.
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Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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