Lebach (agrar-PR) - Am
30. Juni und 1. Juli fand die Prüfung zur 27. Weinprämierung statt. 17
selbst abfüllende Weinbaubetriebe nahmen an der Veranstaltung der
Landwirtschaftskammer für das Saarland teil.
Seit der ersten Weinprämierung 1983 ist das Ziel der Förderung des
Weinbaus bezüglich Erzeugung von Qualitätswein und dessen Absatz
erreicht worden. Die Winzer haben von Jahr zu Jahr die Qualität der
saarländischen Moselweine verbessert. Absatzschwierigkeiten für
Flaschenweine aus saarländischer Erzeugung sind gegenwärtig nicht
feststellbar.
Die Prüfungskommission, die die Weine am prüfte, setzte sich aus fünf Mitgliedern zusammen:
2 Vertreter der Verbraucher:
Hermann Mischo, St. Ingbert
Martin Nicolay (Saarl. Verbraucherzentrale)
2 Vertreter der Winzer:
Willy Hartmann, Sehndorf
Gerd Petgen, Sehndorf
1 Vertreter des Gaststättenverbandes:
Karl-Heinz Gierend, Gonnesweiler
1 Vertreter des Weinhandels:
Marc Freudenreich, Völklingen
Von den 102 Anstellungen entfielen 101 auf Qualitätswein b.A und Qualitätswein mit Prädikat sowie
1 auf Qualitätsschaumwein.
95
Weine stammten aus dem Jahrgang 2008, 5 aus dem Jahr 2007 und 1 aus dem
Jahr 2006.
Ein Schaumwein stammt aus dem Jahr 2007. An Rebsorten waren
vertreten: Elbling, Müller-Thurgau bzw. Rivaner, Auxerrois,
Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon gris (eine Abart des Sauvignon
blanc), Riesling, Grauer Burgunder bzw. Ruländer, Kerner,
Gewürztraminer, Cabernet Dorsa, Blauer Spätburgunder, Schwarzriesling
oder Pinot meunier und St. Laurent.
Der 2008er Jahrgang liegt
qualitativ in einer Linie mit den Jahrgängen 2004 bis 2006. Nach einem
warmen und nassen Winter starteten die Reben im mai bei warmer
trockener Witterung durch. Die Blüte verlief schnell, die Befruchtung
war sehr gleichmäßig. Feuchte Sommermonate förderten das Wachstum der
Trauben und die Bildung und Einlagerung vielfältiger
geschmacksbildenden Substanzen. Die Lese setzte früh ein, zog sich aber
länger hin. Die Menge des Jahrgangs liegt im Durchschnitt der Vorjahre
und damit niedriger als im Vorjahr. Der säureharmonischen Weine
bestechen einmal mehr durch ausgeprägte Fruchtnoten. Für Spezialisten
waren auch alle Spielarten der edelsüßen Weine einschließlich der
Erzeugung von Eiswein möglich.
Die Erntemenge lag insgesamt bei
ca. 100% der Normalernte, die bei 10.000 - 12.000 hl liegt.
An der
saarländischen Obermosel werden knapp 114 ha Rebfläche bewirtschaftet;
ertragsfähig sind 112 ha.
In der Statistik werden jedoch nur ca. 80 ha
angegeben, da die übrige Fläche Winzer aus Rheinland-Pfalz und
Luxemburg kultivieren.
Die 17 selbstabfüllenden Winzerbetriebe
bewirtschaften 77 ha Rebfläche. Die Gesamternte an der Obermosel lag
2008 bei ca. 10.859 hl (Vj. 12.566 hl). Die 102 Anstellungen ergeben
2.344 hl (Vj. 2.095 hl), also ca. 21,6 % (Vj. 16,7 %) der Erntemenge.
Von den 234.442 l entfallen 176.095 l auf QbA-Weine, davon 139.189 l
auf trockene Weine, und 56.147 l auf Prädikatsweine, davon 46.059 l auf
trockene. Insgesamt liegt der Anteil der trockenen Weine bei 79% (Vj.
75%), was dem langjährigen Durchschnitt entspricht. Die Menge an
angestellten Rosee- und Rotweinen beläuft sich auf 13.212 l (Vj. 14.857
l), das entspricht 5,6% (Vj. 7,1%).
Es wurden 15 Goldene, 70
Silberne und 16 Bronzene Kammerpreismünzen vergeben. Das Weingut
Oekonomierat Petgen-Dahm aus Sehndorf errang mit sieben von zwölf
Anstellungen je eine Goldene Kammerpreismünze und war nach Anzahl der
Goldmedaillen und Betriebsdurchschnitt bestes Weingut.
Der oft
kritisierten Medaillenschwemme muss aus folgendem Grund widersprochen
werden: Die Teilnahme ist freiwillig und gebührenpflichtig. Die Winzer
treffen daher eine Vorauswahl, mit welchen Weinen sie teilnehmen. Die
Zusammenstellung soll die Leistungsfähigkeit des eigenen Betriebs im
Vergleich mit anderen bestmöglich repräsentieren. Im Jahr 2008 wurden
insgesamt etwa 216 Probenpartien zur amtlichen Qualitätsweinprüfung
angestellt, zur Weinprämierung weniger als die Hälfte. Die Winzer
stellen schon potentielle Medaillenkandidaten zur Prämierung an.
Hier geht es zu den Preisträgern 2009: >>>
Preisträger <<<