05.10.2021 | 17:28:00 | ID: 31113 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Erntedankfest der Landesregierung in Düsseldorf

Düsseldorf (agrar-PR) - Ministerin Ursula Heinen-Esser: Eine nachhaltige Landwirtschaft sichert unsere Ernährung, schützt unsere Lebensgrundlagen und erwirtschaftet Einkommen
Zu Erntedank hat Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser die Herausforderungen betont, die es für die Land- und Ernährungswirtschaft zu bewältigen gilt: "Der Klimawandel, Anforderungen an den Umwelt- und Tierschutz, unsichere Absatzmärkte und gestiegene Verbrauchererwartungen erfordern Anpassungen. Dazu ist die Branche bereit und dabei unterstützen wir sie. Oberstes Gebot ist Wertschätzung. Die müssen wir unseren Lebensmitteln und denjenigen, die sie erzeugen, nicht nur an Erntedank entgegenbringen." Am Dienstagnachmittag, 5. Oktober 2021, findet in Düsseldorf der offizielle Erntedankempfang der Landesregierung statt, erstmals im neuen Dienstgebäude des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums.

Wie handlungsfähig die nordrhein-westfälische Landwirtschaft ist, hat sie auch in der Corona-Pandemie bewiesen und unter schwierigen Rahmenbedingungen die Versorgung sichergestellt. Auch bei den schlimmen Ereignissen der Flutkatastrophe im Juli dieses Jahres haben die Landwirtinnen und Landwirte, die teils selbst betroffenen waren, angepackt und vielfältige Unterstützungsaktionen gestartet. "Die Land- und Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen hat während der Corona-Pandemie und auch bei der Fluthilfe gezeigt, dass auf sie Verlass ist. Sie ist für uns alle und füreinander da", so die Ministerin.

Ernte 2021 - Futterreserven wieder gefüllt
Indes haben sich die Hoffnungen der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft, nach drei Trockenjahren in diesem Jahr wieder eine überdurchschnittliche Getreideernte einzufahren, nicht erfüllt. Mit einem Ertrag von 7,23 Tonnen je Hektar liegt die Getreideernte in Nordrhein-Westfalen um 4,2 Prozent unter den Ergebnissen des Vorjahres und fünf Prozent unter dem mehrjährigen Durchschnitt (2015-2020). Bei Kartoffeln ist die Ernte noch nicht abgeschlossen, die Erwartung entspricht mit rund 46 Tonnen pro Hektar in etwa dem Vorjahresergebnis. Auch bei Zuckerrüben wird aktuell von einer durchschnittlichen Ernte ausgegangen. "Positiv ist, dass die in den Vorjahren trockenheitsbedingt in vielen viehhaltenden Betrieben aufgebrauchten Futterreserven wieder aufgefüllt werden konnten. Enorme Wuchshöhen beim Mais versprechen eine gute Ernte an Silomais", sagte die Ministerin.

Landwirtschaft: Branche mit Zukunft in Nordrhein-Westfalen
Die viehhaltenden Betriebe stecken derzeit in einer Phase des Umbaus. Mit dem Ziel einer nachhaltigen Nutztierhaltung verändern sich sukzessive die Rahmenbedingungen entlang der Wertschöpfungskette Fleisch. "Ich erlebe eine große Bereitschaft in der Branche, Veränderungen anzunehmen und anzugehen. Aber dieses Zukunftsprojekt braucht unser aller Unterstützung. Eine nachhaltige Landwirtschaft sichert unsere Ernährung, schützt unsere Lebensgrundlagen und erwirtschaftet Einkommen ", sagte Heinen-Esser im Vorfeld des heutigen Erntedank-Empfangs. Anlass zur Sorge bietet derzeit die Lage der schweinehaltenden Betriebe. Aufgrund anhaltend niedriger Preise bei gleichzeitig steigenden Kosten sind in vielen Betrieben die Reserven aufgebraucht.

Nordrhein-Westfalen setzt sich dafür ein, dass Betriebe, die besonders umwelt- und tiergerechte Haltungsverfahren umsetzen, langfristige Perspektiven für Investitionen erhalten. Eine entscheidende Voraussetzung seien faire Preise entlang der gesamten Fleischkette. Ministerin Heinen-Esser: "Mehr Umwelt- und Tierschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Ohne Wertschätzung keine Wertschöpfung. Produktqualität muss neu definiert und entsprechend honoriert werden." Zur aktuellen Lage und künftigen Perspektive der Fleischbranche hatte Ministerin Heinen-Esser am Montagnachmittag Branchenvertreter zu einem Austausch ins Ministerium eingeladen.

Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen: Zahlen, Daten, Fakten
(Quelle: IT.NRW)

• Nordrhein-Westfalen ist Agrarland. Im Jahr 2020 wurde mit 43,2 Prozent fast die Hälfte der gesamten Landesfläche in Nordrhein-Westfalen für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, dies zeigen die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020.

• Danach waren 119.400 Arbeitskräfte im Jahr 2020 in Nordrhein-Westfalen in der Landwirtschaft beschäftigt. Das vielfältige Landschaftsbild ist in weiten Teilen des Landes geprägt von bäuerlichen Familienbetrieben, insgesamt 44,9 Prozent der Arbeitskräfte sind Familienarbeitskräfte.

• Insgesamt 33.611 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschafteten 2020 zusammen eine Fläche von 1,47 Millionen Hektar. Daraus ergibt sich eine Fläche von 43,8 Hektar je Betrieb.

• Im Jahr 2020 waren 57,2 Prozent der gesamten Landwirtschaftsfläche verpachtet. Der durchschnittliche Pachtpreis lag im vergangenen Jahr bei 518 Euro je Hektar.

• Auf den nordrhein-westfälischen Ackerflächen wird überwiegend Getreide zur Körnergewinnung angebaut (insgesamt 570.100 Hektar), Winterweizen hat hier mit 230.600 Hektar den größten Anteil. Pflanzen zur Grünernte hatten mit 267.300 Hektar den zweithöchsten Anteil, auf 255.700 Hektar wurden Zwischenfrüchte angebaut.

• Mehr als zwei Drittel (70,2 Prozent) aller 33 611 landwirtschaftlichen Betriebe in Nordrhein-Westfalen hielt im März 2020 Vieh. In den 23.603 viehhaltenden Betrieben wurde 2020 mehr Vieh gehalten als zehn Jahre zuvor: Nach Mitteilung von IT.NRW betrug die Zahl der Hühner 12,2 Millionen, die Zahl der Schweine 6,9 Millionen, die Zahl der Rinder 1,3 Millionen und die der Schafe 165.000 Tiere.

• 1.955 landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen (5,8 Prozent der Gesamtzahl der Betriebe) wirtschafteten im März 2020 nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Nach Angaben von IT.NRW sind das 651 Betriebe bzw. 49,9 Prozent mehr als vor zehn Jahren.
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