Brüssel/Berlin (agrar-PR) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und die Organisation Women in Europe for a Common Future (WECF)
begrüßen den Beschluss der Europäischen Kommission, in Babyflaschen die
Chemikalie Bisphenol A ab 1. Juni 2011 EU-weit zu verbieten.
Bisphenol A wirke im Körper bereits in geringsten
Mengen hormonell. Herz- und Kreislauferkrankungen, Störungen der
Sexualentwicklung sowie Diabetes würden mit der Chemikalie in Verbindung
gebracht. Sie könne im Urin von nahezu jedem Menschen nachgewiesen
werden.
Patricia Cameron, BUND-Chemieexpertin: "Kinder sind
besonders gefährdet. Das Verbot von Bisphenol A in Babyflaschen ist
deshalb ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Belastung
fängt jedoch bereits im Mutterleib an. Deshalb muss die Chemikalie auch
für alle Anwendungen verboten werden, die Kinder und schwangere Frauen
belasten können."
Allein in Deutschland würden jährlich rund 400000
Tonnen Bisphenol A vermarktet. Babyfläschchen hätten daran nur einen
geringen Anteil. So finde sich der Stoff auch in zahlreichen anderen
Kunststoffartikeln aus Polycarbonat sowie in den Innenbeschichtungen von
Dosen und in Thermopapier.
"Wenn die EU die Verbraucher wirklich schützen will,
dann kann ein Verbot für Babyfläschchen nur der Anfang sein", so
Alexandra Caterbow, Chemikalienexpertin des WECF. "Mittlerweile bieten
fast alle Hersteller neben konventionellen Kinderartikeln wie
Babyfläschchen und Schnullern aus Polycarbonat auch Bisphenol-A-freie
Produkte an. Dies zeigt, dass der Stoff leicht zu ersetzen ist und einem
weitergehenden Verbot nichts im Wege steht."