20.05.2020 | 16:23:00 | ID: 28806 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Höfken: „Biodiversität unseres artenreichen Grünlands erfassen und erhalten“

Mainz (agrar-PR) - Grünlandkartierung des Landesamts für Umwelt (LfU) Rheinland-Pfalz gestartet / Mit Aktion Grün in Artenvielfalt und Biodiversität investieren
„Wiesen und Weiden sind Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und Hotspots der Biodiversität. Mit der jetzt angelaufenen Grünlandkartierung wird als Teil des landesweiten Biotopkatasters systematisch unser gesetzlich geschütztes Grünland und die dort auffindbare Flora erfasst“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken in der Nähe von Zilsdorf/Vulkaneifel, wo sie den Kartiererinnen und Kartierern über die Schulter schaute. Die Kartierung werde sukzessive in den kommenden sieben Jahren in ganz Rheinland-Pfalz durchgeführt, indem pro Jahr jeweils mehrere Landkreise verteilt über das gesamte Bundesland ausgewählt und bearbeitet werden.

Bei der Kartierung rücken Flachland- und Bergmähwiesen, Magerweiden und alle weiteren für den Naturschutz wertvollen Grünlandausprägungen in den Fokus. Sabine Riewenherm, Präsidentin des Landesamtes für Umwelt (LfU), ergänzte: „Diese für die Artenvielfalt so wichtigen Flächen sind von einem Rückgang betroffen, sei es durch Nutzungsaufgabe oder durch Intensivierung der Bewirtschaftung. Die Grünlandkartierung durch das LfU sei daher eine wichtige Bestandsaufnahme der Grünlandarten und damit Ausgangspunkt für die zukünftigen Maßnahmen zum Erhalt der noch vorhandenen Flächen und ihrer Arten.

„Das Land unterstützt die Sicherung dieser Biotope mit vielfältigen Angeboten im Rahmen des Vertragsnaturschutzes, aus Mitteln der Biotopbetreuung und durch Ankauf wertvoller Flächen, so wie bei den heute besichtigten Bergmähwiesen“, hält Höfken weiter fest und hebt hervor, dass für die Sicherung der Biodiversität als einem zentralen Zukunftsthema die Kooperation mit geeigneten Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern Voraussetzung sei. „Die Bewirtschaftung, die zur Entstehen des artenreichen Grünlandes geführt hat, kann ohne Einschränkungen fortgeführt werden“, sagte Höfken. Die Kenntnis über die im Land vorhandenen Flächen unterstütze somit die gemeinsamen Bemühungen von Naturschutz und Landwirtschaft zur Sicherung der wertvollen Wiesen, aber auch die Möglichkeit produktionsintegrierte Maßnahmen als Kompensation durchzuführen.

Aktion Grün für den Artenschutz

„Das Artensterben ist direkt vor unserer Haustür im Gange. Daher müssen wir vor Ort handeln, um die Artenvielfalt zu erfassen und sie im nächsten Schritt dann auch bestmöglich zu schützen“, sagte Sabine Riewenherm, Präsidentin des LfU. Viele Arten seien bedroht, da ihnen Lebensraum und die Nahrung fehle.

„Artenreiche Grünlandstandorte sind Hotspots der Biodiversität. Knapp ein Drittel aller heimischen Pflanzenarten (ca. 1250) kommen hauptsächlich im Grünland vor. Fast die Hälfte der nach der Roten Liste gefährdeten Pflanzenarten sind Grünlandarten“, hält Umweltministerin Höfken fest und führt aus, dass vom Artenschutz dementsprechend Mensch und Umwelt profitierten: „Extensiv genutzte Grünlandbiotope sind CO2-Senken, spenden Sauerstoff, sorgen für saubere Luft und kühlen die Umgebungstemperatur. Das kann jede und jeder direkt spüren, wenn man sich an einem heißen Tag auf einer Grün- statt auf einer Betonfläche aufhält. Somit ist Artenschutz auch immer Klimaschutz.“

Auch deshalb werde laut Höfken in Rheinland-Pfalz fortwährend in Artenschutz-Projekte investiert: „Mit der Aktion Grün hat die Landesregierung im Jahr 2017 ein Förderprogramm für den Erhalt der Biodiversität gestartet. Insgesamt stehen neun Millionen Euro für vier Jahre zur Verfügung. Unterstützt werden Verbände und Institutionen, Kommunen, Schulen und Kindergärten, die sich mit Projekten für den Schutz der Biodiversität einsetzen.“

Hintergrund Grünlandkartierung

Die Grünlandkartierung durch das Landesamt für Umwelt (LfU) erfasst als Teil des landesweiten Biotopkatasters systematisch das nach § 15 Landesnaturschutzgesetz und § 30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützte Grünland. Pro Jahr werden jeweils mehrere Landkreise verteilt über das gesamte Bundesland ausgewählt und bearbeitet. Die Grünlandkartierung beginnt in diesem Jahr als Modellkartierung in der Vulkaneifel. Derzeit sind ca. 20 Kartiererinnen und Kartierer in der Vulkaneifel unterwegs, die noch vor der Heuernte die Erfassung durchführen.
Mehr Infos finden Sie unter https://lfu.rlp.de/de/naturschutz/umweltbeobachtung/
biotopkartierung/gruenlandkartierung/
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