25.11.2015 | 13:30:00 | ID: 21457 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Höfken stellt Biodiversitätsstrategie des Landes vor: „Artensterben stoppen, Lebensgrundlagen erhalten“

Mainz (agrar-PR) -

Umweltministerin Ulrike Höfken hat am Mittwoch in Mainz die erste Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz vorgestellt. „Das weltweite Artensterben schreitet auch in Rheinland-Pfalz voran. Zum Beispiel sind die Hälfte der Brutvogelarten im Land und 65 Prozent der heimischen Schmetterlinge gefährdet. Diesen Negativtrend müssen wir stoppen, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten“, sagte die Ministerin auch im Hinblick auf den bevor stehenden Weltklimagipfel in Paris. Der Klimawandel sei neben der Zerschneidung der natürlichen Lebensräume und der Intensivierung der Landwirtschaft eine Ursache des Artensterbens. Höfken wies darauf hin, dass die Vielfalt der  Arten und Lebensräume menschliche Grundbedürfnisse wie reine Luft, sauberes Wasser und fruchtbare Böden sichere. Mit der Verabschiedung der Biodiversitätsstrategie durch den Ministerrat habe sich erstmals  die gesamte Landesregierung zum Erhalt der biologischen Vielfalt verpflichtet. Vorausgegangen sei ein intensiver Dialogprozess unter Beteiligung aller Ministerien sowie zahlreicher Verbände, Kammern und des Beirates für Naturschutz.

„Wir wollen alle gesellschaftlichen Kräfte bündeln, um das Artensterben zu stoppen“, sagte Höfken. Mit der Biodiversitätsstrategie nehme das Land alle Landnutzer wie Land-, Forst-, Fischereiwirtschaft, Abbauindustrie und Verkehrsplaner in die Verantwortung. Rückhalt erhielt die Ministerin bei der Pressekonferenz von den beiden größten Umweltschutzverbänden im Land:  „Es freut uns, dass eine ressortübergreifende Biodiversitätsstrategie in Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht wurde, was eine langjährige Forderung von uns war. Das Aufhalten des Artensterbens ist eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe, welche wir weiter konstruktiv begleiten wollen“, sagte Holger Schindler, Vorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz. „Der Erhalt der Artenvielfalt ist neben der Bewältigung des Klimawandels die zweite wichtige Herausforderung für die Menschheit in diesem Jahrhundert. Da sich nur intakte Ökosysteme mit der dazugehörigen Artenvielfalt an den Klimawandel anpassen können, muss beides immer gemeinsam gedacht werden. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass sich die Landesregierung mit der Biodiversitätsstrategie nach dem Klimaschutz auch um den Biodiversitätsschutz kümmert“, so Siegfried Schuch, Vorsitzender des NABU Rheinland-Pfalz.

„Mit der Vorlage einer eigenen Strategie leistet Rheinland-Pfalz seinen Beitrag zur Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“, erklärte Höfken. In elf Handlungsfeldern vom Naturschutz über die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft bis zum Klimaschutz umfasse die Landesstrategie klar formulierte Ziele und Maßnahmenschwerpunkte zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz.  „Damit der Erfolg der Maßnahmen auch messbar ist, haben wir 46 Indikatoren zur Beurteilung der Fortschritte festgelegt“, erklärte Höfken. Alle fünf Jahre  werde das Umweltministerium überprüfen, ob die Maßnahmen umgesetzt und die Ziele erreicht wurden. Zum Beispiel sollen bis 2025 zehn Prozent des Staatswalds aus der Nutzung genommen werden. Damit der Rhein bis 2027 wieder als Biotopverbund funktioniert, sollen der Fluss und seine Nebenflüsse mit Hilfe der Programme „Rhein 2020“ und „Aktion Blau Plus“ für Fische und andere Wassertiere wieder durchgängig gestaltet werden. Für eine umwelt- und gewässerschonende Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz soll die Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft verstärkt werden etwa durch den Ausbau von Vertragsnaturschutzprogrammen.

„Schutzgebiete bleiben eine zentrale Säule des Naturschutzes in Rheinland-Pfalz. Hier setzen wir in erster Linie auf Qualität vor Quantität und damit auf die Aufwertung vorhandener Schutzgebiete“, so Höfken. Kernelemente der Biodiversitätsstrategie seien neben dem neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald die Entwicklung des Biosphärenreservats Pfälzerwald und  der  Erhalt der Westwallanlagen. Der Schutz des  artenreichen Grünlands werde mit dem neuen Landesnaturschutzgesetz sowie neuen Agrarumweltmaßnahmen verstärkt. Zur nachhaltigen Bewirtschaftung der rheinland-pfälzischen Wälder trage der Schutz von Biotopbäumen sowie die FSC-Zertifizierung des Staatswaldes bei. Mit der „Aktion Blau Plus“ treibe die Landesregierung die Renaturierung von Gewässern voran. „Nur was wir kennen, achten und schützen wir“, sagte Ministerin Höfken. Deshalb sei auch die Umweltbildung ein wichtiger Bestandteil der Biodiversitätsstrategie.

Die Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz finden Sie im Internet unter:

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