05.10.2015 | 17:10:00 | ID: 21182 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Informationsaustausch bei Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt

Dresden (agrar-PR) -

Vertreter von Landwirtschaftsverbänden, Erzeugerorganisationen und Molkereien haben sich heute (5. Oktober 2015) in Dresden bei einem Informationsgespräch über Wege aus der aktuellen Milchkrise ausgetauscht.

Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt hatte zu dem Treffen nach Dresden eingeladen. "Anlass sind die seit fast einem Jahr niedrigen Auszahlungspreise, die unsere Landwirte für die Milch erhalten. Derzeit liegen die Preise bei mageren 26 Cent pro Kilogramm Milch. Das ist absolut nicht kostendeckend und ruiniert die Betriebe", so der Minister.

Der Minister informierte über die in Deutschland aktuell vorgesehenen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung. "Zinsverbilligte Darlehen und Zuschüsse können den Landwirten helfen, die aktuelle Niedrigpreisphase zu überstehen. Sie sind jedoch nur vorübergehend geeignet, wirksam zu helfen."

Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass eine staatlich subventionierte Mengenregulierung abzulehnen ist. Weder eine neue staatlich vorgegebene Milchquote noch freiwillige Mengenreduzierung durch die Erzeuger können den Weltmarkt grundlegend beeinflussen. "Europas Anteil an der Weltmilchproduktion liegt bei nur rund 18 Prozent, der deutsche bei gerade mal vier Prozent", betonte Schmidt. "Ein staatlicher Eingriff in die Produktionsmengen würde aber viele Milliarden Euro kosten."

Die Vertreter der Molkereien legten dar, dass schon geringe Änderungen bei der Nachfrage auf dem Weltmarkt zu spürbar höheren Preisen führen können.

"Das macht für mich erneut deutlich, dass der Export ein Ventil für die angespannte Situation sein kann. Wir sollten alles daran setzen, die Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland zu beenden, um hier den Handel mit diesem wichtigen Absatzmarkt wieder in Gang zu bringen", so Schmidt.

Besonders der Lebensmittelhandel trage eine große Verantwortung dafür, dass in Deutschland auch künftig noch Milch produziert werden kann, betonte Schmidt weiter. "Die aktuellen Preiserhöhungen für Trinkmilch in einigen Supermärkten sind zwar ein wichtiges Signal, sie ändern an der Gesamtsituation der Landwirte allerdings nicht viel. Nur zwölf Prozent der erzeugten Milch wird zu Trinkmilch verarbeitet. Von den Preiserhöhungen der Trinkmilch kommt daher bei den Landwirten gerade mal ein halber Cent pro Kilogramm an".

Der Minister dankte allen Beteiligten für die sachliche Atmosphäre, in der das Gespräch stattfand. Der Informationsaustausch soll künftig regelmäßig fortgesetzt werden, auch unabhängig von aktuellen Krisensituationen. (smul)

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