21.05.2014 | 21:15:00 | ID: 17790 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Internationaler Tag der biologischen Vielfalt 2014

Stuttgart (agrar-PR) - Naturschutzminister Alexander Bonde: „Wir investieren heute, um die biologische Vielfalt für zukünftige Generationen zu erhalten“ - Landesregierung hat Naturschutzgelder von 2011 bis 2014 um mehr als 60 Prozent erhöht

„Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dem stark angestiegenen Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzutreten. Der Schutz von Natur, Tier- und Pflanzenarten ist ein wesentliches Ziel der grün-roten Landesregierung. Um die biologische Vielfalt für unsere Kinder zu erhalten, haben wir die Mittel für den Naturschutz seit 2011 um mehr als 60 Prozent erhöht. Bis 2016 werden wir den Naturschutz finanziell weiter stärken, sodass wir innerhalb einer Legislaturperiode die Naturschutzgelder auf 60 Millionen Euro verdoppeln werden“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Mittwoch (21. Mai) im Vorfeld des morgigen internationalen Tags der biologischen Vielfalt.

 

Um einen wirksamen Beitrag zur Stabilisierung und Vermehrung der biologischen Vielfalt sowie zur qualitativen Verbesserung der Lebensraumsituation zu leisten, setze die grün-rote Landesregierung auf umfassende Maßnahmen. In der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg sei der Beitrag des Landes festgeschrieben, um das von der internationalen Staatengemeinschaft und der Europäischen Union definierte Ziel zu erreichen, den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen. „Wir wollen wichtige Teilziele der Naturschutzstrategie bis 2016 umsetzen. Die in der Strategie fixierten Maßnahmen reichen von der Rückgewinnung von naturnahen Flussauen über die Sicherung des europäischen Netzes von Natura- und Vogelschutzgebieten bis zur Wiedervernetzung von Lebensräumen durch einen landesweiten Biotopverbund“, sagte Bonde. Gerade der Nationalpark Schwarzwald sei wesentlicher Baustein der Naturschutzstrategie des Landes und wichtig für die Stärkung der Biodiversität, so Bonde. „Tiere und Pflanzen dürfen sich im Nationalpark weitgehend ohne menschlichen Einfluss entwickeln. Besucherinnen und Besucher können so die Unterschiedlichkeit von ursprünglicher Natur und Kulturwald erleben“, so Bonde.

 

Umfassende Maßnahmen zur Sicherung der biologischen Vielfalt im Land

Als weiteren Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt nannte Bonde den Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg (MEPL). „Durch den Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum richten wir die Landwirtschaft noch stärker an gesellschaftlichen Bedürfnissen wie Ökologie, Klimaschutz, Lebensmittelqualität und Tierschutz aus. Die Landschaftspflege, die ebenfalls durch MEPL gefördert wird, dient dem Erhalt historisch gewachsener Kulturlandschaften und wertvoller Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten“, sagte der Minister. Bonde wies außerdem auf die Landschaftserhaltungsverbände (LEV) hin, die das Land finanziell fördere. „Durch die Landschaftserhaltungsverbände gelingt es, alle Akteure an einen Tisch zu bringen und die Zusammenarbeit von Vertreterinnen und Vertretern aus Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen entscheidend zu verbessern. Seit Beginn der Legislaturperiode verzeichnen wir viele Neugründungen: Von ursprünglich sechs Landschaftserhaltungsverbänden in 2011 ist die Zahl auf aktuell 26 gestiegen. Bis Ende des Jahres ist ein Anstieg auf 30 Landschaftserhaltungsverbände im Land geplant. Wir sind damit auf einem sehr guten Weg, unser Ziel, die Landschaftserhaltungsverbände als Dienstleister für den Natur- und Artenschutz flächendeckend im Land zu etablieren, zu erreichen“, sagte der Minister.

 

Natur und biologische Vielfalt auf Wanderungen im Land entdecken

Der Nationalpark Schwarzwald und die Naturschutzzentren in Baden-Württemberg bieten am morgigen internationalen Tag der biologischen Vielfalt zahlreiche Wanderungen und Veranstaltungen rund um das Thema Biologische Vielfalt an. „Der Nationalpark Schwarzwald lädt Besucherinnen und Besucher ein, eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wald, Moor, Grinden und Wasser mit einer spannenden Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken. Bei den angebotenen Wanderungen können Teilnehmerinnen und Teilnehmer die besondere Artenvielfalt und einmalige Landschaften erleben“, sagte Bonde anschließend.

 

 

Hintergrund:

Internationaler Tag der biologische Vielfalt

Seit 2001 wird der 22. Mai als internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) verabschiedet wurde.

Der vom Bundesamt für Naturschutz jährlich ausgerichtete bundesweite Wandertag ist ein Beitrag Deutschlands zur UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011 bis 2020. Diese bundesweite Aktion wird auf Initiative des Bundesamts für Naturschutz (BfN) vom Deutschen Volkssportverband (DVV) koordiniert. Informationen unter: www.wandertag.biologischevielfalt.de

Mehr über den internationalen Tag der biologischen Vielfalt gibt es unter www.bmub.bund.de/service/veranstaltungen/details/event/internationaler-tag-der-biologischen-vielfalt/.

 

Nationalpark Schwarzwald

Am 1. Januar 2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald als erster Nationalpark Baden-Württembergs gegründet. Mit einer Größe von 10.062 Hektar zieht er sich im nördlichen Schwarzwald entlang der Schwarzwaldhochstraße auf den Höhen zwischen Plättig und Alexanderschanze. Im Nationalpark nimmt sich der Mensch so weit wie möglich zurück und lässt der Natur ihren Lauf. Besucherinnen und Besucher des Nationalparks haben die Chance, weitgehend unbeeinflusste natürliche Prozesse zu beobachten und zu erleben.

Informationen sind unter www.schwarzwald-nationalpark.de abrufbar.

 


Naturschutzzentren

Das Land Baden-Württemberg hat gemeinsam mit Landkreisen, Städten, Gemeinden und Verbänden in sieben Regionen des Landes Naturschutzzentren eingerichtet. Als zentrale Informations- und Begegnungsstätten stellen die Naturschutzzentren mit attraktiven Dauerausstellungen, Diaschauen und Filmbeiträgen jährlich Tausenden Besucherinnen und Besuchern anschaulich die Entstehungsgeschichte und kulturelle Glanzlichter, Schönheit und Vielfalt, Besonderheiten und ökologische Zusammenhänge der jeweiligen Landschaftsräume mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt vor.

Die Naturschutzzentren unterstützen die Naturschutzverwaltungen vor Ort bei der Betreuung, Pflege und Überwachung der Naturschutzgebiete. Sie binden Gemeinden und Landkreise, Land- und Forstwirtschaft sowie Verbände und Vereine in ihre Arbeit ein. Neben der Information der Öffentlichkeit leisten sie eine intensive fachliche Betreuung ökologisch bedeutsamer und besonders schutzbedürftiger Landschaftsräume in Baden-Württemberg.

Weitere Informationen sind auf der gemeinsamen Internetseite der Naturschutzzentren abrufbar: www.naturschutzzentren-bw.de

 

Landschaftserhaltungsverbände

Landschaftserhaltungsverbände sind meist gemeinnützige, eingetragene Vereine, die landkreisweit organisiert sind. Sie arbeiten Gemeinden, Landkreisen, privaten Grundstücksbesitzern und Flächenbewirtschaftern sowie örtlichen Naturschutzverbänden zu. Ihre Aufgaben sind breit gefächert und reichen vom Erhalt der Kulturlandschaft über die Biotop- und Landschaftspflege bis zur Umsetzung der Natura 2000-Managementpläne. Weiterführende Informationen zu den Landschaftserhaltungsverbände sind unter www.lev-bw.de sowie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr-bw.de abrufbar.

 

 

Christa Krause
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