30.10.2015 | 18:30:00 | ID: 21324 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Kampf dem Müll im Meer: Umweltminister Habeck packt bei großer Sammelaktion an

St. Peter-Ording (agrar-PR) -

Mit vereinten Kräften haben heute (30. Oktober 2015) Küsten- und Naturschützer, Vertreter von Tourismusorganisationen sowie viele Freiwillige dem Müll im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer den Kampf angesagt. Mit Mülltüte und Handschuhen mittendrin: Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr. Robert Habeck. „Der Müll belastet unsere Meere, Küstenlandschaften und insbesondere die sensible Natur in Meeresschutzgebieten wie unserem Nationalpark Wattenmeer“, sagte Habeck in St. Peter-Ording.

Er zeigte sich beeindruckt von dem breiten Engagement und der Unterstützung durch Freiwillige: „Das Thema ist schon bei vielen angekommen, die bereit sind, mitzumachen. Das ist ein ermutigendes Signal.“

Studie: Jährlich bis zu 30 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren

In einer Studie hat das Umweltbundesamt kürzlich die internationale Dimension des Themas beschrieben, wonach jährlich bis zu 30 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren landen. Der Abfall schadet der Meeresumwelt, beeinträchtigt die Fischerei und wirkt sich als ästhetisches Problem auch auf den Tourismus aus. Vom Plastikmüll gehen besondere Gefahren für die Meeresumwelt aus: Seevögel, Meeressäuger und Fische können Plastikteile mit Nahrung verwechseln und mit vollem Magen verhungern oder sie verheddern sich in Netzresten und ertrinken. Kunststoffe zersetzen sich zudem teilweise erst nach Jahrhunderten und zerfallen dabei langsam in kleinere Teile bis hin zum Mikroplastik. Mikroplastik stellt eine besondere und noch nicht umfänglich untersuchte Problematik für unsere Meere dar, denn es wird oftmals unbeabsichtigt von den Meeresbewohnern aufgenommen.

Habeck: „Wir müssen weg vom Plastikmüll“

„Weg vom Plastikmüll – das ist eine unserer zentralen umweltpolitischen Aufgaben; in Schleswig-Holstein, bundes- und weltweit“, so der Appell des Umweltministers. Die Landesregierung lege ein besonderes Augenmerk auf diese Thematik und wolle mit verschiedenen Aktionen und Projekten das Bewusstsein dafür schärfen. „Aber jeder von uns muss sich auch an die eigene Nase fassen und fragen, was er und sie zur Müllvermeidung tun kann“, erklärt Habeck.

Von Fishing for Litter bis zum Verzicht auf Plastiktüten – Viele Initiativen helfen

Habeck verwies auf verschiedene Initiativen an Nord- und Ostsee. So nehmen derzeit schon vier Häfen mit Unterstützung des Landes am NABU-Projekt Fishing for Litter teil, zwei weitere stehen in den Startlöchern. Dabei können Fischer den Müll, den sie als Beifang in ihren Netzen finden, kostenlos in den Häfen entsorgen, die Zusammensetzung des Mülls und seine Herkunft werden begleitend analysiert. In einigen Gemeinden, so auch in St. Peter-Ording, gibt es zudem Strandmüllboxen, in denen an Stränden gefundener Müll entsorgt werden kann. In einigen Kommunen bieten Geschäfte keine Plastiktüten mehr an und verschiedene Vereine setzen sich für eine plastikfreie oder plastikarme Umwelt ein.

Müll, der an die Küste gelangt, wird zudem vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) entsorgt: Seine Mitarbeiter sortieren aus den rund 90.000 Kubikmetern Treibsel, der jährlich an die Deiche der Westküste gespült wird, von Hand 3 bis 6 Prozent Müll heraus.

Ziel des Aktionstages an der Schleswig-Holsteinischen Westküste war es, weite Strecken der rund 500 Kilometer Nationalpark-Küstenlinie von Müll zu befreien und auf das Müllproblem aufmerksam zu machen. Die Gesamtorganisation lag in den Händen des LKN, die Organisation vor Ort hatten neben der Nationalparkverwaltung auch die am Nationalpark aktiven Naturschutzverbände und touristischen Einrichtungen inne. Insgesamt waren mehrere hundert Menschen an rund 30 Orten zwischen der dänischen Grenze und Büsum sowie auf vielen Inseln und Halligen auf „Müllstreife“. Unter dem Motto „Watt’n Müll“ war dies die letzte der verschiedenen Veranstaltungen zum 30. Nationalparkgeburtstag jeweils am 30. eines Monats.

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/MuellimMeer/MuellimMeer_node.html (melur-sh)

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