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Komplette Schleppnetzfischerei aus MV erhält MSC-SiegelSchwerin (agrar-PR) - Heute wurden in Schwerin 58% der deutschen Heringsanlandungen und damit 18 Schleppnetzfischer aus Mecklenburg-Vorpommern vom Marine Stewardship Council mit dem MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei offiziell zertifiziert. „Das ist heute ein guter Tag für die Fischerei in unserem Land. Denn nach vielen schwierigen Jahren wächst in mir die Zuversicht, dass die Ostseefischerei in Mecklenburg-Vorpommern das Schlimmste vorerst überwunden hat. Dazu wird die Zertifizierung mit dem MSC-Siegel einen wesentlichen Beitrag leisten. Wir alle können nun beim Gang in den Supermarkt oder auf dem Fischmarkt einen Beitrag dafür leisten und Hering aus Mecklenburg-Vorpommern mit dem MSC-Siegel kaufen. Damit tun wir etwas für die Umwelt, für die Fischbestände aber auch für die Fischerinnen und Fischer, die dank des MSC-Siegels nun auf höhere Einnahmen hoffen können“, erklärte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, heute während der Zertifikatsübergabe. Voraussetzung für die MSC-Zertifizierung war, dass sich die EU und Norwegen auch auf Drängen von Minister Dr. Backhaus bei der ehemaligen EU-Kommissarin für Fischerei zu einem Management für die Fischerei im Skagerrak bekannt und auf einen festen, damit im Einklang stehenden Verteilungsschlüssel geeinigt haben. Das Zertifizierungsverfahren steht auf den Säulen: nachhaltige Fischerei, Grad der Umweltauswirkungen, Fischereimanagment. Es werden die Fangmethode, das Fanggebiet, die gefangenen Arten und die für das Zertifikat verantwortlichen Managementgruppen bewertet. Mit der Zertifizierung werden die Heringsbestände nachweislich nachhaltig bewirtschaftet. Doch auch ökonomisch gesehen, ist das Zertifikat für die Vermarktung des drittbeliebtesten Speisefisches der Deutschen sehr wichtig. „Mit Gültigkeit der MSC- Zertifizierung wird der Preis 2015 sechs Monate rückwirkend um ca. 10 Ct/kg auf etwa 39 Ct/kg erhöht. Die MSC-Zertifizierung bringt der Schleppnetzfischerei des Landes somit bereits im Jahr 2015 eine Umsatzerhöhung um etwa 600.000 EUR und der Hering wird nicht mehr als minderwertiger Fisch verarbeitet“, so der Minister. Hintergrund
In Mecklenburg-Vorpommern sind aktuell 250 Haupterwerbs- und 138 Nebenerwerbsbetriebe registriert. Die Jahresdurchschnittserlöse der vergangenen 5 Jahre lagen bei 10 Mio. EUR, wobei die Heringsfischerei mit ca. 3,7 Mio. EUR 37 % ausmacht, was den besonderen Stellenwert des Herings damit verdeutlicht. Seit 2008 wurde die deutsche Quote für Ostseehering um 50 % reduziert. Der Erlös lag 2014 mit 2,9 Mio. EUR um 0,8 Mio. EUR unter den Durchschnittserlösen der 5 Vorjahre. Doch die diesjährige Heringsfangsaison ist mit einer gegenüber dem Vorjahr um 12 % erhöhten Grundquote erfreulich gut verlaufen. Mit einer Gesamtanlandung von 8.020 t wurde die Heringsquote des Landes Mecklenburg-Vorpommern in einem Zeitraum von ca. 6 Wochen bereits nahezu ausgefischt. Jährliche Höchstfangmenge (Quoten in t) Hering in der Ostsee im Jahresverlauf
Jahr, Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern
1991, 61.280, 38.606
1992, 42.970, 27.071
1993, 81.440, 51.307
1994, 95.653, 60.261
1995, 97.500, 61.425
1996, 97.450, 61.393
1997, 97.450, 61.393
1998, 97.450, 61.393
1999, 82.841, 52.190
2000, 70.486, 44.406
2001, 51.261, 32.294
2002, 34.808, 21.929
2003, 24.948, 15.717
2004, 25.106, 15.816
2005, 26.066, 16.557
2006, 26.883, 16.635
2007, 28.085, 15.886
2008, 24.579, 14.726
2009, 14.994, 8.983
2010, 12.519, 7.546
2011, 8.763, 5.282
2012, 11.532, 7.070
2013, 14.234, 8.577
2014, 10.960, 6.604
2015, 12.275, 7.396 (regierung-mv) Pressemeldung Download: | |
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