Anlässlich des heute an der Universität Rostock stattfindenden 3.
Bioenergieforums bezeichnete Landwirtschafts- und Umweltminister Dr.
Till Backhaus die Bioenergie als wichtigste Erneuerbare Energie. Ziel
des Landes sei es, im Jahr 2020 mit Bioenergie einen Anteil von 25
Prozent am Primärenergieverbrauch zu erreichen.
Bei der Nutzung
flüssiger, fester und gasförmiger Bioenergieträger habe
Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren große Fortschritte
gemacht. Andererseits habe es durch geänderte Rahmenbedingungen des
Bundes Rückschritte bei der Biodieselproduktion gegeben. Im Vertrauen
auf die im Jahr 2002 beschlossene Biokraftstoffstrategie der
Bundesregierung seien in Mecklenburg-Vorpommern Produktionskapazitäten
von ca. 550.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr mit einem Investitionsvolumen
von 124 Mio. Euro, davon 25 Mio. Euro Fördermittel, entstanden. Durch
die Änderung der Quotierung und Besteuerung durch den Bund stehen
bislang in 2009 über die Hälfte der bundesweiten Kapazitäten still. Die
Tendenz ist im Moment zwar wieder steigend, aber langfristig gäbe es
eine große Ungewissheit. In Mecklenburg-Vorpommern bedeute dies
Erlösausfälle von 300 bis 350 Mio. Euro und die Gefährdung von 150
Arbeitsplätzen.
Bei den festen Bioenergieträgern spielten Holz
und Stroh die größte Rolle. Hier gäbe es dringenden Forschungs- und
Umsetzungsbedarf bei der Entwicklung neuer Technologien für die
wirtschaftliche und umweltverträgliche energetische Nutzung von Stroh
und Getreidepflanzen, der Erarbeitung von Konzepten zur Doppelnutzung
nachwachsender Rohstoffe sowie der Entwicklung neuer
Biomasseproduktlinien.
Eine feste Größe unter den Erneuerbaren
Energien sei der Biogasbereich geworden. Gegenwärtig produzierten im
Land 210 Anlagen rund 22 Prozent des Stroms aus regenerativen Energien.
Das Erneuerbare Energien-Gesetz 2009 werde mit Sicherheit zum Bau neuer
Anlagen führen. Der Minister begrüßte ausdrücklich, dass mit dem EEG
2009 auf dezentrale Lösungen mit Wärmeauskopplung gesetzt wurde.
Ziel
sei ein Nebeneinander der Nahrungsmittel- und Biomasseproduktion. Dabei
müssen Erfordernisse des Klima-, Natur- und Ressourcenschutzes
einschließlich einer nachhaltigen Flächennutzung eingehalten und
insbesondere weltweit wirkende soziale Aspekte berücksichtigt werden.