14.06.2011 | 14:55:00 | ID: 9815 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Minister Remmel: Gutachten belegt: Teutoburger Wald erfüllt alle Anforderungen für einen Nationalpark

Düsseldorf (agrar-PR) - Laut eines Fachgutachtens des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW) erfüllt das Gebiet Teutoburger Wald/Eggegebirge alle naturschutzfachlichen Kriterien für die Ausweisung zu einem Nationalpark. In die Bewertung einbezogen wurde ein Gebiet mit einer Flächengröße von rund 8650 Hektar in den Kreisen Lippe, Höxter und Paderborn. Dabei handelt es sich laut Gutachten um eine international bedeutsame Kombination aus großflächigen Wäldern mit Felsen und Höhlen sowie die Besonderheit großflächiger Sandböden im Mittelgebirge. Hinzu kommen besonders gut ausgebildete Artengemeinschaften von Tieren und Pflanzen in natürlichen Lebensräumen.

Bereits seit mehreren Jahren setzt sich der Kreis Lippe für die Ausweisung eines Nationalparks im Teutoburger Wald ein. Unterstützt wird er dabei von der Landesregierung.


Weitere Nationalparkkulisse in der Senne


Ökologisch besonders wertvoll ist zudem der unzerschnittene Verbund mit der direkt benachbart liegenden Senne, die als bedeutendstes Schutzgebiet von Nordrhein-Westfalen auch nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt ist. Bislang existieren in Deutschland 14 Nationalparke. Diese nehmen etwa 0,54 Prozent der Landfläche Deutschlands ein. Im Jahr 2004 hat das Land Nordrhein-Westfalen den Nationalpark Eifel als ersten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen eingerichtet.

„Die Ergebnisse des Gutachtens bestätigen uns darin, die Initiativen der Region zur Ausweisung eines Nationalparks weiter aktiv zu unterstützen", so Umweltminister Johannes Remmel. „Die Mischung aus alten Buchenwäldern, Höhlen und Sandböden ist ebenso einzigartig wie die bemerkenswert große Artenvielfalt. Dazu gehören Wildkatzen, der Uhu, dreizehn verschiedene Fledermausarten oder der seltene und scheue Schwarzstorch. Die nationalen Nationalpark-Vorgaben werden erfüllt." Schon in wenigen Jahren nach Nationalparkgründung könnte auf dem überwiegenden Teil der Fläche eine natürliche Entwicklung ermöglicht werden. Dies zeichnet das Gebiet auch im Vergleich zu verschiedenen schon bestehenden Nationalparken in Deutschland aus. Spätestens 30 Jahre nach Gründung des Nationalparks!

wäre laut LANUV-Gutachten auf mindestens 75 Prozent der Fläche eine natürliche Entwicklung möglich. Damit würde der geplante Nationalpark auch die entsprechenden internationalen Empfehlungen erfüllen.


Für Natur und Mensch

Neben dem Schutz der Natur gehören auch das Naturerlebnis der Bevölkerung, Umweltbildung und die wissenschaftliche Umweltbeobachtung zu den gesetzlichen Aufgaben von Nationalparken.

„Nationalparke werden nicht nur für den Erhalt von Tieren und Pflanzen eingerichtet, sondern auch für das Erleben einer unberührten Landschaft für den Menschen. Wanderwege, Erlebnispfade, Führungen, Ausstellungen und eine entsprechende Infrastruktur für die touristische Nutzung machen Nationalparke erlebbar und können gleichzeitig auch zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region beitragen", so Remmel.


Weitere Informationen:

LANUV-Gutachten zur Eignung des Teutoburger Waldes als Nationalpark (PDF, 5 MB)
http://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/pdf/lanuv_gutachten_teutoburgerwald.pdf 

Naturschutz in Nordrhein-Westfalen:
www.umwelt.nrw.de/naturschutz
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