04.09.2019 | 19:10:00 | ID: 27790 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Ministerin Höfken: „Schutz vor Hochwasser und Starkregen wird immer wichtiger“

Mainz (agrar-PR) - Neues Schöpfwerk in Eich nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet
„Die Folgen des Klimawandels haben in den vergangenen nicht nur zu enormen Schäden in den Wäldern geführt, sondern auch zu Extremwetterlagen mit Starkregen und Hochwassern. Der Schutz vor Hochwasser ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit: So hat Rheinland-Pfalz bereits eine halbe Milliarde Euro in den Hochwasserschutz am Oberrhein investiert. Mit dem neuen Schöpfwerk Eich ist nun ein weiterer wichtiger Baustein fertig gestellt, um mehrere Hunderttausend Menschen vor den Folgen von Starkregen und Überschwemmungen zu schützen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Eich.

Gemeinsam mit Prof. Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, sowie dem Ortsbürgermeister Klaus Willius und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Eich, Maximilian Abstein, wurde das Schöpfwerk nach zwei Jahren Bauzeit offiziell in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 5,86 Millionen Euro. Da der Neubau Teil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms ist, hat davon Rheinland-Pfalz 40 Prozent und der Bund über den Sonderrahmenplan Präventiver Hochwasserschutz der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) 60 Prozent übernommen. 

Altes Schöpfwerk stammte aus dem Jahr 1928

„Der Eicher Rheinbogen ist eine wunderschöne Gegend, die von malerischen Orten, dem Weinbau und dem Rhein geprägt ist. Die deichgeschützte Oberrheinniederung ist Lebens-, Arbeits- und Kulturraum.“, so Höfken. „Aber der Rhein ist nicht nur eine Lebensader, sondern in Hochwasserzeiten kann von ihm eine existentielle Bedrohung ausgehen.“ Rheinland-Pfalz hat daher ein umfassendes Maßnahmenprogramm zum Bau von Poldern und Deichertüchtigung aufgelegt, um den Hochwasserschutz am Oberrhein wieder auf das ursprünglich vorhandene Schutzniveau zu bringen. „Der Neubau des Schöpfwerkes hier in Eich ist Teil dieses Maßnahmenpakets“, sagte die Ministerin.

Das Schöpfwerk wurde bereits 1928 an der Mündung des Rheins gebaut, um bei Rheinhochwasser den Abfluss der vom Hinterland in den Rhein mündenden Gewässer zu gewährleisten. Außerdem sollte verhindert werden, dass die durch Deiche geschützte Niederung überflutet wird oder dass es im Falle eines Rheinhochwasser zu einem Rückstau aus dem Rhein kommt.

Neue Nisthilfen für Rauchschwalben-Kolonie

Ein Neubau des Schöpfwerkes war nicht nur wegen festgestellter Baumängel erforderlich, sondern er steht auch im unmittelbaren Zusammenhang mit einer der komplexesten Hochwasserschutzmaßnahmen, die das Land am Oberrhein durchführt: dem Bau des Reserveraums für Extremhochwasser Eich-Guntersblum. Hier soll auf einer Fläche von 850 Hektar ein Rückhalteraum für etwa 28 Millionen Kubikmeter Wasser entstehen. Dieser kann im Katastrophenfall geflutet werden. Das neue Schöpfwerk wurde mit einer vierten und zusätzlichen Pumpe ausgestattet und ist damit auf den Einsatz des Reserveraums angelegt.

„Wir bereiten uns darauf vor, dass die Auswirkungen der Klimaveränderungen zu mehr Hochwasser und mehr Starkregen führen werden. Ich bin froh, dass die SGD Süd hierzu einen umfangreichen Informations- und Dialogprozess in der Region führt – denn selbstverständlich gibt es bei einem solchen Mammutprojekt eine intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger“, sagte die Ministerin.

Beim Neubau des Schöpfwerk wurde außerdem dafür gesorgt, den Rauchschwalben, die im alten Schöpfwerk ihre Brutplätze hatten, neue Nisthilfen anzubieten. „Die Kolonie hat das neue zu Hause bereits angenommen, das ist sehr schön zu sehen!“ Auf dem landseitigen Deichabschnitt wurde zudem Heumulch aus nicht beeinträchtigten Beständen von Salbei-Glatthaferwiesen und Trespen-Halbtrockenrasen aufgebracht.
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