16.10.2020 | 16:28:00 | ID: 29282 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Photovoltaik 2021 alleiniger Motor der Energiewende?

Berlin (agrar-PR) - Netzbetreiber erwarten, dass 2021 bei den installierten Öko-Kraftwerkskapazitäten lediglich die Photovoltaik nennenswert wachsen wird – Solarwirtschaft warnt unterdessen auch vor Markteinbruch bei Solardächern und fordert Nachbesserungen am vorliegenden EEG-Entwurf
Photovoltaik wird 2021 voraussichtlich alleiniger Motor der Energiewende in Deutschland sein. Dies geht aus jüngsten Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber hervor. Demnach erwarten die Netzbetreiber einen Nettozuwachs bei der installierten Photovoltaik-Kapazität in Höhe von rund 5,4 Gigawatt (GW) bei der Photovoltaik (PV) nach 4,2 GW in 2020. Bei der Windkraft und der Bioenergie wird hingegen im kommenden Jahr ein Rückgang der installierten Kapazitäten erwartet.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) warnt unterdessen vor einem zu geringen Ausbautempo bei der Solartechnik und vor einem Markteinbruch auch bei Solardächern im kommenden Jahr. Die Prognose der Netzbetreiber habe noch nicht die aktuelle Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes berücksichtigt. „Kommt es im Bundestag nicht zu erheblichen Nachbesserungen am Gesetzesentwurf, wird auch der Ausbau von PV-Dächern im kommenden Jahr stark rückläufig sein“, warnt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Der BSW kritisierte in diesem Zusammenhang insbesondere einen geplanten Systemwechsel bei der Vergabe von Marktprämien hin zu Ausschreibungen, vom Bundeswirtschaftsministerium vorgesehene kostentreibende Anforderungen des Messwesens für Kleinanlagenbetreiber sowie die nicht EU-rechtskonforme Belastung selbst verbrauchter Solarstrommengen mit der EEG-Umlage. „Werden diese Marktbremsen nicht gelöst, könnte sich 2021 die neu installierte Solardach-Leistung halbieren. Zudem droht die Außerbetriebnahme von über 10.000 Solarstromanlagen“, so Körnig.

Der BSW fordert seit längerer Zeit, den jährlichen Photovoltaikausbau nicht länger künstlich zu drosseln. Zur Vermeidung einer bereits im Jahr 2023 aufreißenden Stromerzeugungslücke und zur Umsetzung der Klimaziele ist nach übereinstimmender Auffassung vieler Wissenschaftler mindestens eine Verdreifachung der installierten Photovoltaikkapazität bis zum Jahr 2030 erforderlich. Die jährlichen Ausbauziele müssten im EEG in der Folge auf mindestens 10 Gigawatt angehoben werden. Der aktuelle Gesetzesentwurf zum EEG 2021 sieht nur die Hälfte vor, was von der Opposition, zunehmend aber auch innerhalb der Bundesregierung auf Kritik stößt.
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