23.09.2014 | 17:30:00 | ID: 18732 | Ressort: Umwelt | Tier

Richwien: Rettung des Auerhuhnes ist unser Ziel

Erfurt (agrar-PR) - Umweltstaatssekretär wildert Auerhühner im Forstamt Gehren aus

Thüringens Umweltstaatssekretär Roland Richwien hat heute gemeinsam mit Vertretern der Landesforstanstalt und weiterer Artenschutzexperten insgesamt 7 junge Auerhähne und –hennen im Bereich des Forstamtes Gehren ausgewildert. „Das Auerhuhn, größtes Waldhuhn im Freistaat, ist akut vor dem Aussterben bedroht. Unsere Landesforstanstalt setzt sich konsequent für die Rettung dieser sensiblen Art ein“, sagte Richwien nach der Auswilderung im Forstrevier Unterweißbach.

 

Experten schätzen den gegenwärtigen Bestand an Tieren in der freien Wildbahn auf fünf bis zehn Tiere. Mit dem Auerhuhnprojekt der Landesforstanstalt, das eine jährliche Nachzucht und Auswilderung bis 2023 verfolgt, soll eine stabile Population von bis zu 100 Tieren aufgebaut werden. 2013 errichtete ThüringenForst hierzu in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) für rund 400.000 € eine neue kamera-überwachte Aufzuchtstation mit insgesamt elf Volieren. Sie ist bundesweit die einzige staatliche Einrichtung dieser Art. Neben Thüringen gibt es nennenswerte Auerhuhnvorkommen in Deutschland nur noch in Bayern und Baden-Württemberg.

 

Neben der Aufzucht ist ein weiterer Schwerpunkt des thüringischen Auerwildprojektes die Lebensraumgestaltung für die ausgewilderten Tiere sowie die Bejagung ihrer natürlichen Fressfeinde. Auerhühner lieben lichte und krautschichtreiche Nadelmischwälder mit Mauserplätzen, Schlafbäumen und einem hohen Altholzanteil, die sich mit naturnaher Forstwirtschaft realisieren lassen. Ein professionelles Jagdmanagement sorgt dafür, dass die Widersacher des Auerhuhnes, wie etwa Wildschwein, Fuchs oder Waschbär, lokal auf ein ökosystemverträgliches Maß reduziert werden.

 

Erstmals sieht das Forstamt Neuhaus, in dem sich ein Kerngebiet des Auerhuhns in Thüringen befindet und in diesem Jahr weitere 8 Auerhähne und –hennen ausgewildert werden, begleitende Wegesperrungen während und nach der Auswilderung vor. Auch soll mit einem sanften Rückbau des Wanderwegenetzes die Störung des Auerhuhnes durch Waldbesucher dauerhaft reduziert werden. Vor zwei Jahren erschlug ein Waldwanderer einen Auerhahn, weil er sich von ihm bedroht fühlte. Gemeinsam mit den Naturschutzbehörden wurden Infotafeln erstellt, die die Waldbesucher in der Region informieren und Hinweise zu einem „auerhuhngerechten“ Waldbesuch geben. (umwelt-hessen)

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