07.08.2014 | 15:19:00 | ID: 18377 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Sanktionen Russlands betreffen auch den Agrarsektor in M-V

Schwerin (agrar-PR) - Gestern hat der Präsident der Russischen Föderation bekannt gegeben, dass Agrarprodukte aus der EU nicht mehr nach Russland exportiert werden dürfen.

Welche Unternehmen konkret betroffen sind, bleibt abzuwarten. „Die Sanktionen betreffen Mecklenburg-Vorpommern ganz besonders. Dies ist für unsere Land- und Ernährungswirtschaft bitter. Daher hoffe ich, dass eine friedliche Lösung des Ukraine-Konfliktes bald möglich ist und die Sanktionen aufgehoben werden können“, kommentierte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, das Vorgehen der russischen Regierung.

Mecklenburg-Vorpommern hatte vor der Erteilung der Sanktionen im Vergleich mit den anderen Bundesländern relativ gute Handelsverbindungen auf dem Agrarsektor mit Russland. Insgesamt hatten bis zum Sanktionserlass 5 Unternehmen aus M-V noch das Recht nach Russland zu exportieren. „So gut wie der gesamte deutsche ‚Russland-Exportkäse‘ kommt derzeit aus Molkereien aus unserem Bundesland. So gut wie alle übrigen Molkereien im Bundesgebiet sind gesperrt. Wir werden spätestens auf der nächsten Agrarministerkonferenz darüber beraten, wie Sanktionen sich hier ausgewirkt haben und was der Bund und die Länder für Maßnahmen einleiten können. Einen entsprechenden Antrag bereite ich gerade vor“, unterstrich der Minister.

Frischfleisch vom Schwein durfte aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest Anfang diesen Jahres in Litauen, Lettland und Polen sowieso nicht aus der EU nach Russland ausgeführt werden. Allerdings war, im Gegensatz zum EU-Recht, „gefrorenes Fleisch“ im russischen Recht nicht frisch und konnte insofern exportiert werden. Des Weiteren wären auch Fisch-, Geflügel- und Fleischverarbeitungsunternehmen sowie Kartoffelvermehrungsbetriebe betroffen. Derzeit wird auf die Übersetzung einer Liste von sanktionierten Unternehmen und Produkten abgewartet. Im Durchschnitt liegt der Umsatz dieser Unternehmen mit Russland bei rund 15%.

Die Folgen sind noch nicht absehbar, da die gesamte EU sanktioniert wurde. „Alle Unternehmen dieser Branchen aus der EU sind betroffen, so dass wohl nach einem wachsenden Mengen- und auch ein wachsender Preisdruck erwartet werden muss. Wie groß er tatsächlich sein wird, muss abgewartet werden“, so Dr. Backhaus.

Eine Liste der Unternehmen, die nach Russland bisher exportieren dürfen, finden Sie hier: http://www.fsvps.ru/fsvps/importExport/germany/index.html?_language=en

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