02.10.2014 | 16:42:00 | ID: 18815 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Schmidt: “Landwirtschaft braucht gesellschaftliche Akzeptanz, und muss sich ökonomisch fortentwickeln können”

Stuttgart (agrar-PR) - Bundesminister Schmidt zu Gast beim Bauerntag Baden-Württemberg

Beim Bauerntag des Landesbauernverbands Baden-Württemberg 2014 auf dem 99. Landwirtschaftlichen Hauptfest in Stuttgart hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Donnerstag klar zu einer Politik für ländliche Räume und für die deutsche Landwirtschaft bekannt. „Der Einsatz von Leistungsträgern in ländlichen Regionen ist die Basis für attraktive ländliche Räume. Ich bin an der Seite der Bäuerinnen und Bauern, wenn es um den Wert ihrer Arbeit und ihrer Erzeugnisse geht: Ich will ihnen ermöglichen, unternehmerische Leistungen zu erbringen und dafür gesellschaftliche Wertschätzung erfahren zu können. Dafür mache ich mich stark – in Berlin, in Brüssel und in den außereuropäischen Beziehungen“, sagte Schmidt.

 

In seiner Rede betonte Schmidt, Agrarpolitik bedeute heute, einen gangbaren Weg zwischen allen berechtigten Anliegen zu weisen. „Wir brauchen tragfähige Kompromisse gegenüber Maximalforderungen, damit die Landwirtschaft das Vertrauen unser Mitbürgerinnen und Mitbürger behält. Wir dürfen nicht vergessen, dass Landwirtschaft eben Wirtschaft ist.“ Dies sei die Maßgabe für sein politisches Vorgehen. „Die Landwirtschaft braucht gesellschaftliche Akzeptanz, aber muss sich auch ökonomisch fortentwickeln können. Deshalb werde ich das Tierwohl mit meiner Initiative „Eine Frage der Haltung – neue Wege für mehr Tierwohl“ stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken.“ Der Bundesminister erklärte, sein Leitprinzip für mehr Tierwohl sei die verbindliche Freiwilligkeit: „Ich gebe den Beteiligten den Raum, die notwendigen Verbesserungen freiwillig zu vereinbaren und ich will diesen Prozess begleiten. Das heißt aber nicht, dass ich die Wirtschaft aus der Verantwortung entlasse. Wir orientieren uns am Wohl des einzelnen Tieres und brauchen auch ökonomisch tragfähige Lösungen. Dann haben die Unternehmen, die Verbraucher und vor allem die Tiere etwas davon.“

 

Im Hinblick auf den russischen Importstopp für Agrarprodukte äußerte Schmidt Verständnis für die Sorgen der Landwirte und sicherte ihnen weiter Beistand zu: „Ich werde die betroffenen Branchen weiter tatkräftig unterstützen wenn es darum geht, sich dieser schwierigen Marktsituation entgegen zu stemmen und neue Absatzmärkte auszuloten. Hierzu habe ich in meinem Haus die bisherige Stabsstelle „Export Russland“ in eine Koordinierungseinheit „Export“ umgewandelt. Sie hat den Auftrag, der Wirtschaft zu helfen, weltweit Exportmärkte für deutsche Agrarprodukte zu erschließen“, so Schmidt. 

 

Mit Sorge sehe Schmidt die Vorschläge der EU-Kommission zur Revision der Vorschriften zum ökologischen Landbau. In seiner Rede sagte der Bundeslandwirtschaftsminister: „Ohne Wenn und Aber unterstütze ich das Ziel der EU-Kommission, den fairen Wettbewerb zu fördern und das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in Bio-Produkte zu steigern. Man darf den Markt aber nicht mit einer Ansammlung von Vorschriften überziehen, die niemand mehr einhalten kann.“ Klar sei zwar, wer Bio produziert, müsse Prinzipen einhalten, es dürfe aber nicht sein, dass der Ökolandbau mit bürokratischen Fesseln in die Nische zurückgedrängt wird, betonte Schmidt. „Die gesetzlichen Vorgaben müssen erfüllbar bleiben und eine stabile und verlässliche Grundlage für eine gesunde Weiterentwicklung des Sektors bilden. Dafür mache ich mich stark. Ich möchte die Öko-Betriebe in der Produktion halten und neue hinzugewinnen.“

 

Im Anschluss an seine Rede auf dem Bauerntag besuchte Bundesminister Schmidt den Informationsstand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest. Das BMEL präsentiert sich auf dieser Veranstaltung bereits zum vierten Mal, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Obst und Gemüse – Qualität und Vielfalt aus den Regionen und der Welt. Am BMEL-Stand informierte sich Schmidt über Züchtungsarbeit und die Bedeutung der Genbanken zum Erhalt alter Sorten am Beispiel des Apfels und die Arbeit der Bienen sowie ihre Bedeutung ihrer Bestäubung für Natur und Umwelt.

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