Hannover (agrar-PR) - Ob als Filet, Wurst oder Schinken – Schweinefleisch steht in der
Gunst der Verbraucher weltweit ganz oben an. Auch in diesem Jahr soll
die weltweite Produktion dementsprechend noch einmal zulegen, zitiert
der Landvolk-Pressedienst eine aktuelle Prognose der Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Demnach
rechnen die Ernährungsexperten mit einer globalen
Schweinefleischproduktion von 106,1 Mio. Tonnen (t), das wären 2,1
Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die weltweite Geflügelfleischproduktion
könnte mit einem Plus von rund einem Prozent auf 94,7 Mio. t sogar eine
neue Rekordmarke setzen, auch wenn sich die Zuwachsrate im Vergleich zu
den Vorjahren deutlich abschwächen dürfte. Eine geringe Zunahme
erwarten Marktkenner für die weltweite Rindfleischerzeugung, die um 0,3
Prozent auf 65,1 Mio. t steigen soll. Dagegen dürfte sich die globale
Produktion von Schaffleisch kaum verändern, mit 14,2 Mio. t könnte sie
in 2009 exakt das Vorjahresniveau erreichen.
Vor allem in China, ohnehin größter Erzeuger der Welt, soll die
Schweinefleischproduktion nach einem Einbruch in 2007 aufgrund
staatlicher Förderprogramme und einem Rückgang der Futtermittelpreise
auch 2009 wieder wachsen. Außerdem sollen Kanada, Mexiko und Vietnam
ihre Erzeugung ausweiten. Dagegen dürfte die Produktion in den USA und
der EU, in denen die Mäster mit relativ hohen Futterkosten und geringen
Gewinnmargen konfrontiert sind, noch einmal sinken. Der Markt für
Geflügelfleisch ist dagegen in den vergangenen Jahren weltweit stark
gewachsen. Zum einen kann es erheblich günstiger als Schweine- oder
Rindfleisch erzeugt und dementsprechend auch verkauft werden, zum
anderen ist der Verzehr von Geflügelfleisch im Gegensatz zu Rind- oder
Schweinefleisch weltweit nicht mit religiösen Tabus belegt. Bei der
weltweiten Erzeugung dürften die früheren zweistelligen Zuwachsraten in
diesem Jahr jedoch nicht erreicht werden.
Bei der weltweiten Rindfleischerzeugung könnte die EU in diesem Jahr
wieder eine größere Rolle spielen. Aufgrund von niedrigen Preisen für
Fleisch- und Milchprodukte sowie gleichzeitig hohen Futterkosten
erwarten Marktkenner einen weiteren Bestandsabbau mit einem leichten
Anstieg der Schlachtmenge. Dagegen dürften vor allem die Farmer in
Nord- und Südamerika weniger Rinder erzeugen. Die derzeitige Finanz-
und Wirtschaftskrise macht sich beim weltweiten Fleischhandel und der
schwächeren Nachfrage nach Fleisch bemerkbar, was insbesondere für die
entwickelten Länder gilt. So soll der Pro-Kopf-Verbrauch in den
Industriestaaten in diesem Jahr um 200 Gramm auf 81,7 Kilogramm sinken.
Da der Fleischverbrauch in den Entwicklungsländern jedoch noch einmal
leicht zunehmen soll, dürfte der Fleischverbrauch weltweit um 0,3
Prozent auf 42,3 Kilogramm steigen.