23.03.2012 | 08:10:00 | ID: 12495 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Sojafutter made in Niedersachsen

Hannover (agrar-PR) - Sojabohnen sind ein wichtiger Eiweißlieferant und können vielfältig eingesetzt werden.
Sie dienen nicht nur als Basis für Tofu, den Fleischersatz für Vegetarier, sondern sind besonders interessant als Futtermittel.

Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen dreijährige Anbauversuche abgeschlossen. Die Ergebnisse sind durchaus vielversprechend: Mit 23 dt/ha konnte bei günstigen Witterungsbedingungen auf sehr leichten Böden ein guter Hektarertrag erzielt werden.

Er ist vergleichbar mit dem Ertrag heimischer Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen. Im Unterschied zu diesen hat sich die Sojabohne gegenüber Trockenheit als robust erwiesen, zudem machen der vor allem in Nord- und Südamerika kultivierten Nutzpflanze Unkraut und Schädlinge wenig aus. Anfälliger zeigte sie sich im nasskalten Frühjahr 2010, in dem Jahr sanken die Erträge auf 15 dt/ha.

Erfahrungen mit dem Anbau von Soja hat auch Cord Lattwesen gesammelt. Der Landwirt aus dem Weserbergland war am Anbau einer Hülsenfrucht als Futtermittel für seine Milchkühe interessiert und stieß bei seinen Recherchen zu heimischen Hülsenfrüchten auf die Sojabohne.

Nachdem sichergestellt war, dass ein Saatguthersteller gentechnisch nicht verändertes Saatgut liefern konnte, entschied sich der experimentierfreudige Landwirt zum Anbau der Pflanze. Die Erträge seien ähnlich zufriedenstellend gewesen wie im Anbauversuch der Landwirtschaftskammer, teilte er gegenüber dem Landvolk-Pressedienst mit. Im ersten Jahr habe er aber eine „Bauchlandung hingelegt", da in Deutschland nur wenige Pflanzenschutzmittel für die Behandlung von Soja zugelassen seien.

Heute baut Lattwesen nach einer Umstrukturierung seines Betriebes keine Sojabohnen mehr an. Er nennt aber dennoch eine Reihe von Faktoren, die ihn zum Sojaanbau führten und aus seiner Sicht für den Exoten auf Niedersachsens Feldern sprechen. Unabhängigkeit vom Import zählen ebenso dazu wie die vom Marktpreis sowie ein gentechnisch unverändertes Futtermittel.

Milchviehhalter Lattwesen nennt noch einen weiteren Grund: Die heimischen Hülsenfrüchte enthalten Vergällungsstoffe und haben damit einen etwas bitteren Geschmack. Mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: „Soja schmeckt den Kühen einfach besser." (LPD)
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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