Hannover (agrar-PR) - Frisches Obst und Gemüse aus heimischer Erzeugung
haben lange Saison. Den Verbraucherwünschen kommen die deutschen
Erzeuger gerne entgegen. Bundesweit wurde im vergangenen Jahr auf
111.072 Hektar (ha) Gemüse unter freiem Himmel angebaut, zitiert der
Landvolk-Pressedienst aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. In
der Anbaupalette des Feldgemüsebaus spielte der Spargel mit 18.190 ha
im Ertrag „die erste Geige“, gefolgt von Möhren und Karotten mit 10.471
ha, sowie Speisezwiebeln mit 8.632 ha. Weißkohl brachte es auf eine
Freilandfläche von 6.241 ha und Frischerbsen ohne Hülle auf 5.209 ha.
Erst mit großem Abstand folgten Eissalat mit 4.819 ha, Blumenkohl mit
4.573 ha und Buschbohnen mit 4.161 ha auf der Anbau-„Hitliste“.
Die deutschen Gemüseerzeuger widmeten den gesunden
Vitaminbomben im vergangenen Jahr knapp 1,4 Prozent weniger Fläche als
2008. Die Freilandfläche von 2007, als das Gemüse auf 107.868 ha wuchs,
wurde dennoch um knapp 3,0 Prozent übertroffen. Da gleichzeitig das
Gemüse 2009 bundesweit von einer relativ günstigen Witterung
profitierte, konnten sich die Landwirte über eine große Ernte freuen.
Bei fast allen wichtigen Gemüsearten wurde nach Angaben des
Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) im Deutschen Bauernverband das
Ernteergebnis des Vorjahres übertroffen. Insgesamt wurden
schätzungsweise 3,44 Mio. Tonnen (t) Gemüse geerntet, rund 5,5 Prozent
mehr als im Jahr zuvor. In der Folge sanken jedoch die Erzeugerpreise
für die qualitativ hochwertigen Produkte so stark, dass viele
Gemüsebaubetriebe nach Angaben des BOG lange von der Substanz zehren
mussten. Die Erzeuger haben die bittere Erfahrung gemacht, dass die
Nachfrage der Verbraucher nach Gemüse trotz sehr günstiger Preise und
entgegen der Empfehlung für gesunde Ernährung zurückging.
Einzig beim Spargel machten Marktexperten in der
abgelaufenen Saison einige „Lichtblicke“ aus. Das Stangengemüse konnte
von den Wachstumsbedingungen des vergangenen Jahres profitieren und
wuchs gleichmäßig in höchster Qualität heran. Die Erzeuger hatten den
Anbau gegenüber dem Vorjahr um 246 ha oder knapp 1,3 Prozent
zurückgefahren, gleichzeitig honorierte der Markt die Erntemenge mit
den entsprechenden Preisen, die sich nur wenig vom Durchschnitt des
Vorjahres unterschieden. So konnten sich die Erzeuger zumindest bei
dieser Gemüseart über einen ausgeglichenen Saisonverlauf freuen. Unter
den deutschen Gemüseerzeugern nimmt Niedersachsen gemessen an der
Anbaufläche im Freiland nach Nordrhein-Westfalen mit 20.203 ha den
zweiten Platz ein. Den amtlichen Zahlen zufolge wurde das meiste Gemüse
jedoch in Rheinland-Pfalz mit 590.000 t erzeugt. Es folgten
Nordrhein-Westfalen mit 565.000 t, Bayern mit 546.000 t und
Niedersachsen mit 498.000 t.