14.09.2016 | 12:05:00 | ID: 22903 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Überdurchschnittliche Ernte in Sachsen

Dresden (agrar-PR) - Gute Ernte, aber zu niedrige Preise: Weiterhin schwierige Situation in der Landwirtschaft
„Die sächsischen Landwirte haben in diesem Jahr eine Ernte mit guten Erträgen eingefahren. Größere Qualitätsprobleme zeichnen sich in Sachsen nach den vorliegenden Auswertungen nicht ab. Witterungsbedingt und infolge des langen Ernteverlaufs sind allerdings regional Abstriche zu verzeichnen“, sagte Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des Sächsischen Landesbauernverbandes, Wolfgang Vogel, informierte Minister Schmidt heute (14. September 2016) im Vogtlandkreis über die Ergebnisse der Ernte 2016. Die Agrofarm 2000 GmbH in Eichigt war Gastgeber der Pressekonferenz.

Die Erntemenge bei Getreide insgesamt beträgt 74,0 Dezitonnen pro Hektar. Damit wird das gute Ergebnis des Vorjahres von 72,9 Dezitonnen pro Hektar noch übertroffen. Der Ertrag von Winterraps ist mit 37,0 Dezitonnen pro Hektar allerdings nicht zufriedenstellend und bleibt unter dem langjährigen Durchschnitt von 38,1 Dezitonnen pro Hektar zurück.

„Gute Erträge sind das eine. Diese gleichen andererseits aber nicht die derzeit niedrigen Preise für Getreide aus. Hohe Lagerbestände und ein reichliches Angebot auf dem Weltmarkt drücken die Erzeugerpreise und schmälern das Betriebsergebnis der Landwirte“, schränkte Schmidt ergänzend ein.

Spürbare Auswirkungen zeigen auch die niedrigen Erzeugerpreise bei Milch. „Die aktuelle Situation ist für viele Milchviehhalter bereits existenzbedrohend. Es geht nun um die schnelle Umsetzung der beschlossenen EU-Hilfsmaßnahmen“, so der Minister.

Die Europäische Union stellt für die freiwillige Milchmengenreduzierung unionsweit 150 Millionen Euro für die Milcherzeuger zur Verfügung. Die erste Antragstellung läuft derzeit. Bis zum 21. September 2016 um 12.00 Uhr haben Milchviehhalter die Möglichkeit, einen entsprechenden Antrag beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zu stellen. Pro Kilogramm verringerter Milchmenge wird eine Beihilfe von 14 Cent gewährt.

Die Beihilfe kann in vier Antragsrunden beantragt werden, vorausgesetzt in der jeweils vorangegangenen Runde sind die Finanzmittel noch nicht ausgeschöpft worden. In der ersten Antragsrunde erfolgt die Antragstellung für den dreimonatigen Verringerungszeitraum von Oktober bis Dezember 2016. Für die Ermittlung der Mengenreduzierung in der ersten Antragsrunde wird der Referenzzeitraum von Oktober bis Dezember 2015 herangezogen.

Für weitere Anpassungshilfen stellt die EU 350 Millionen Euro zur Verfügung. Deutschland beabsichtigt seinen Anteil von 58 Millionen Euro auf 116 Millionen Euro zu verdoppeln. Geplant sind Liquiditätshilfen für Milchviehhalter, die ihre Milchmenge nicht erhöhen. (smul)
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