20.04.2009 | 00:00:00 | ID: 338 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Uhlenberg: Milchviehbetriebe müssen zahlungsfähig bleiben – Vorschuss auf Direktzahlungen schon im Sommer zahlen

Düsseldorf (agrar-PR) - Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg hat großes Verständnis für die aktuellen Sorgen der Milchviehhalter: „Unsere Bauern brauchen auskömmliche Milchpreise, wenn wir auf Dauer Milch aus heimischer Erzeugung in den Regalen haben wollen. Wir werden uns aber darauf einstellen müssen, dass die Preise in Zukunft sehr viel stärker schwanken als in der Vergangenheit. Das ist eine Folge globalisierter Märkte. Die Schweinehalter und die Gemüsebauern kennen dies schon seit vielen Jahren.“

Umso wichtiger ist deshalb, dass die Betriebe auch in Phasen mit niedrigen Preisen zahlungsfähig bleiben. Deshalb begrüßt der Minister, dass die Landwirtschaftliche Rentenbank schnell reagiert hat und seit Anfang April besondere Darlehen zur Liquiditätshilfe für Milchviehhalter anbietet. Darüber hinaus bietet die Rentenbank auch attraktive Optionen für die Anschluss- und Umfinanzierung bestehender Kredite. „Wer hier rechtzeitig zugreift, kann viel Geld sparen. Die Hausbanken werden die Landwirte gerne beraten“, ist der Minister überzeugt.

Aber auch die Landesregierung hat ihre Hausaufgaben gemacht. „Ich habe Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gebeten, sich in Brüssel bei Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass Deutschland den Landwirten schon im Sommer oder Frühherbst ohne große Formalitäten einen Teil der Direktzahlungen 2009 auszahlen kann“, so Minister Uhlenberg. Normalerweise erfolgt die Zahlung erst Ende Dezember, wenn alle vorgeschriebenen Prüfungen und Kontrollen abgeschlossen sind.

Darüber hinaus wird Nordrhein-Westfalen die im Rahmen des Gesundheitschecks der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vom EU-Agrarministerrat beschlossenen zusätzlichen Modulationsmittel zum größten Teil für Begleitmaßnahmen zum Ausstieg aus der Milchquote verwenden. „Wir werden mit den Mitteln das Agrarinvestitionsförderungsprogramm aufstocken, die Ausgleichszulage für die benachteiligten Gebiete bis 2013 weiterführen, das sind vor allem die Eifel und das Sauerland, und die Weidehaltung fördern. Alle drei Maßnahmen kommen vorrangig den landwirtschaftlichen Betrieben zu gute, die Milch produzieren. Knapp neunzig Prozent der Health-Check-Mittel werden in diese Förderbereiche fließen“, so der Minister. Insgesamt stehen Nordrhein-Westfalen bis 2013 rund 89 Millionen Euro zur Verfügung.

Die gegenwärtige Preismisere auf dem Milchmarkt ist vor allem ein Absatzproblem. National und international müssen daher alle Chancen genutzt werden, den Absatz von Milch und Milchprodukten zu stärken. Deshalb ist es nach Auffassung des Ministers richtig, dass die EU seit Januar wieder Exporterstattungen für Milcherzeugnisse zahlt und über die Intervention (öffentliche Lagerhaltung) Butter und Magermilchpulver vom Markt genommen werden. Erfreulich ist auch, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nach den Nachfrageeinbrüchen zu Beginn des letzten Jahres wieder mehr Milch und Butter konsumieren. „Diesen Trend können wir gezielt unterstützen, indem wir zum Beispiel den Schulmilchverbrauch ankurbeln“, so Uhlenberg weiter. „Das gegenwärtig an 500 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen laufende Modellvorhaben „Schulmilch im Fokus“ wird dazu sicherlich wertvolle Hinweise geben.“ Bund und Land stellen dafür fast 10 Millionen Euro bereit.
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