München (agrar-PR) - Der Bayerische Naturschutzfonds bringt im Jahr der Biodiversität
bayernweit elf weitere Projekte mit einem Fördervolumen von rund 2,7
Millionen Euro auf den Weg. Das betonte
Dr. Markus Söder, Umweltminister und
Vorsitzender des Bayerischen Naturschutzfonds, nach einer Sitzung des
Stiftungsrates. "Wir müssen die Schönheit und den nachhaltigen Wert der
bayerischen Natur erhalten. Biodiversität ist kein Nischenthema", so
Söder. Die Investitionen des Bayerischen Naturschutzfonds sichern laut
Söder langfristig wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Entscheidend für den Erfolg der Projekte seien die Ideen und der
Einsatz der zahlreichen Ehrenamtlichen. Auch die Träger - häufig die
Kommunen - leisteten einen großen finanziellen Beitrag. Der Bayerische
Naturschutzfonds ist nach der Bundesumweltstiftung die größte
Naturschutzstiftung in Deutschland. Die Projekte stärken laut Söder den
Arten- und Biotopschutz, vernetzen Lebensräume von Tieren und Pflanzen
und werben bei der Bevölkerung um Verständnis für den Naturschutz. "Die
Stiftung leistet einen wichtigen Beitrag zur Bayerischen
Biodiversitätsstrategie", so Söder. Übernommen werden vom Fonds in der
Regel zwischen 50 und 85 Prozent der Projektkosten, den Rest bringen
die Träger auf.
Die räumlichen Schwerpunkte der Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds liegen in diesem Jahr in
Niederbayern und
Oberfranken.
So werden im
Landkreis Rottal-Inn wertvolle
Flächen erworben. Insbesondere artenreiche Streuwiesen sollen gesichert
und zusammen mit Verbundstrukturen der Artenvielfalt dienen. Für das
Projekt stellt der Bayerische Naturschutzfonds über 622.000 Euro zur
Verfügung.
Auch der
Landkreis Deggendorf wird im
bundesweit bedeutsamen Isarmündungsgebiet weitere Flächen für den
Naturschutz erwerben. Das Flussgebiet gilt als Brutstätte für
zahlreiche gefährdete Vogelarten wie den Purpurreiher und vom
Aussterben bedrohte Libellenarten. Der Grunderwerb wird aus dem
Bayerischen Naturschutzfonds mit über 487.000 Euro unterstützt.
Ein Projekt des
Landschaftspflegeverbands Forchheim
sichert die europaweit bedeutenden Kopfeichen- und Streuobstbestände am
Jura im Kreis Forchheim. Es wird vom Bayerischen Naturschutzfonds mit
über 270.000 Euro in den nächsten fünf Jahren gefördert. Ziel ist es,
die bereits vorhandenen Biotope und Tierpopulationen zu sichern und zu
entwickeln. Zugleich wird die attraktive Erholungslandschaft erhalten.
Im
Landkreis Bayreuth wird ein Projekt zum
Erhalt artenreicher Wiesen in den kommenden drei Jahren mit rund
202.500 Euro gefördert. Sie zählen zu den am stärksten gefährdeten
Lebensräumen der bayerischen Landschaft. Gemeinsam mit den
Landbewirtschaftern sollen langfristige Lösungen gefunden werden, um
extensiv genutztes Grünland dauerhaft zu sichern.
Zudem fördert der Bayerische Naturschutzfonds auch Initiativen in
der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein und das
Interesse für die Arten- und Lebensraumvielfalt zu stärken. So macht
das
Filmprojekt "SOS im Muschelbach - Vom Überleben der Bachmuschel in Bayern" auf diese vom Aussterben bedrohte Tierart aufmerksam, für die Bayern mit mehreren Beständen eine hohe Verantwortung besitzt.
Zudem profitieren vom Beschluss des Stiftungsrates:
-
Schwaben: Grunderwerb im Rahmen des Biodiversitätsprojekts Schmuttertal (494.340 Euro) -
Erhalt von Wiesen als Lebensraum für Wiesenbrüter, Tagfalter und Amphibien
-
Mittelfranken: Blockschutthalden in der Hersbrucker Alb (335.750 Euro) - Sicherung von
Biotopen am Albtrauf als Lebensraum für stark bedrohte Arten
-
Unterfranken: Rettungsmaßnahmen zur Erhaltung artenreicher Trockenmauern in ehemaligen
Weinbergslagen im Maintal (Konkreter Förderanteil noch offen)
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Oberbayern: Erhalt von artenreichen Kiefernwälder und Flussschotterheiden an der Oberen Isar
(77.000 Euro)
-
Niederbayern: Flächenankauf Aiterachaue (143.656 Euro) - Umwandlung intensiver
Ackerflächen in naturnahe Auenlebensräume
-
bayernweit: 100.000 Euro um die Betreuung ökologisch wertvoller Gebiete auszuweiten.