Erfurt (agrar-PR) -
Alle Thüringer Erzeuger vom russischen Importverbot betroffener Obst- und Gemüsesorten können ab sofort finanzielle Unterstützung aus EU-Geldern beantragen, wenn Betriebe ihre Erzeugnisse entweder nicht ernten, vor der Reife ernten oder vom Markt nehmen und an gemeinnützige Einrichtungen verteilen. Nach dem russischen Importstopp aus der Europäischen Union hat die Europäische Kommission ein Hilfsprogramm für Obst und Gemüse aufgelegt um die Märkte zu stützen. Eine entsprechende Bundesverordnung ist am vergangenen Donnerstag in Kraft getreten.
„Es gibt momentan noch keine ernsthaften Störungen auf dem Thüringer Obst- und Gemüsemarkt, doch wir erwarten weiteren Preisdruck bei einigen Produkten. Die nun angebotene Hilfe dient der Marktentlastung und als Kriseninstrument“, sagte Thüringens Agrarminister Jürgen Reinholz heute in Erfurt.
Für Thüringer Produzenten ist das Stützungsangebot besonders bei Äpfeln, Pflaumen, Tomaten, Blumenkohl und Gurken relevant. Nehmen die Erzeuger ihr Obst oder Gemüse vom Markt und geben es an Tafeln, Schulkantinen oder soziale Einrichtungen ab, erhalten sie eine mengenabhängige finanzielle Unterstützung. Wer auf die Ernte verzichtet oder unreif erntet, erhält eine Flächenbeihilfe.
Die vollständige Liste der betroffenen Arten sowie grundlegende Verfahrensregelungen sind in der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 932/2014 der Kommission vom 29. August 2014 mit befristeten Sonderstützungsmaßnahmen für Erzeuger von bestimmtem Obst- und Gemüse nachzulesen. Dort sind auch die Entschädigungssätze aufgeführt.
Anträge können bei der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) gestellt werden. Die TLL stellt in Kürze auch Antragsformulare auf ihrer Internetseite bereit und steht für Nachfragen zur Verfügung.
Kontakt für Antragsteller: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL), Referat 640, Naumburger Straße 98, 07743 Jena, Telefon: 03641-683 0, E-Mail: Kerstin.Riedel-Kopp@tll.thueringen.de (tmlfun)
