16.09.2009 | 15:00:00 | ID: 3400 | Ressort: Landwirtschaft | Agritechnica

VDMA Landtechnik: Stabilisierung auf niedrigem Niveau für 2010 erwartet

Hannover (agrar-PR) -

Göttingen, den 16.09.2009 – Die deutsche Landtechnikindustrie kann mit einer gewissen Zuversicht auf das kommende Jahr hoffen. „Nach deutlichen Einschnitten in nahezu allen Segmenten rechnen wir 2010 mit einer Stabilisierung der Umsatzsituation auf niedrigem Niveau“, betonte Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer des VDMA Landtechnik, im Rahmen der Vorpressekonferenz zur Agritechnica am Mittwoch in Göttingen.

Zwar werde sich die Nachfrage in einigen wichtigen Märkten Westeuropas weiter abschwächen, allerdings sei in einzelnen Staaten Osteuropas eine leichte Belebung zu erwarten.
 
Während die deutschen Landtechnikhersteller im vergangenen Jahr 2008 mit einer Umsatzsteigerung um 24 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro ein beispielloses Rekordergebnis einfahren konnten, ist der Boom 2009 im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Rezession auch in der Landtechnik zum Erliegen gekommen. Im ersten Halbjahr fiel die Landtechnik-produktion am Standort Deutschland bereits um 15 Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum.
 
2009 – Deutscher Markt bleibt über dem Niveau des Jahres 2007
Auf dem deutschen Markt vollzog sich dagegen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres noch eine positive Entwicklung. Das Marktvolumen wuchs noch einmal um zwei Prozent. Mittlerweile liegen die Aufträge jedoch etwa ein Drittel unter dem Vorjahresniveau, was zu einem Umsatzrückgang von Juli bis Dezember um etwa 25 bis 30 Prozent führen wird.
 
Für das Gesamtjahr 2009 prognostiziert der VDMA einen moderaten Rückgang des deutschen Marktes um rund zehn Prozent, der damit über dem Niveau des Jahres 2007 bleibt, was angesichts der Umfeldbedingungen ein nach wie vor passables Ergebnis darstellt.
 
Heterogene Entwicklung der Landtechnikmärkte
Die Märkte Westeuropas, die für die deutsche Industrie nach wie vor knapp zwei Drittel des Exports ausmachen, hielten sich in der Summe auf hohem Niveau.
 
Besonders gut behauptet hat sich im ersten Halbjahr der französische Markt. Der Großteil der Umsätze wurde dabei mit  Aufträgen aus dem Jahr 2008 erwirtschaftet. Die Neuaufträge liegen hingegen seit Monaten auf niedrigem Niveau, sodass der Umsatzrückgang bereits zum Jahresende spürbar sein wird. Insgesamt spielt Frankreich in diesem Jahr jedoch eine wichtige Rolle als Stabilitätsanker auf den Exportmärkten. In Westeuropa gab es aber schon seit Jahresbeginn auch Märkte, die sehr schwach ausfielen. Zu nennen sind insbesondere die skandinavischen Länder sowie Spanien.
 
In Zentraleuropa ist die Situation zweigeteilt: Sondereffekte sind in Bulgarien und Rumänien zu verzeichnen. Die Landwirte erhalten dort hohe Zuschüsse für Investitionen in neue Landtechnik und nutzen diese vor allem in diesem Jahr intensiv. Der polnische Markt hat sich nur in geringem Maße abgeschwächt. In fast allen übrigen Märkten fällt der Rückgang jedoch sehr deutlich aus.
 
Das Exportgeschäft in Osteuropa ging schon im Herbst 2008 mit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise stark zurück. 2009 kommt es hier zu den höchsten Rückgängen. Vor allem Russland ist aufgrund seiner Protektionspolitik und einer veritablen Kreditklemme derzeit als Exportmarkt weit abgeschlagen. Nach einem rasanten Aufstieg auf Platz zwei im Exportranking im letzten Jahr steht das Land momentan lediglich an siebter Stelle, was sich jedoch mittelfristig bedingt durch das große Potential dieses Marktes wieder ändern wird.
 
Eine relativ stabile Nachfrage gibt es in den Vereinigten Staaten. Allerdings ist eine Abschwächung im kommenden Jahr aufgrund geringerer landwirtschaftlicher Einkommen wahrscheinlich.
 
Geschäftsklima in Europa nach wie vor eingetrübt
Die aktuelle Wirtschaftslage schlägt sich auch im Geschäftsklimaindex der europäischen Landtechnikindustrie nieder. Laut CEMA Business Barometer, einer monatlich vom VDMA im Auftrag des europäischen Dachverbandes CEMA durchgeführten, repräsentativen Befragung von Entscheidungsträgern der Branche, sind rund zwei Drittel der Führungskräfte mit der momentanen Geschäftssituation unzufrieden.
80 Prozent sehen auch im nächsten Halbjahr sinkende Umsätze.
Die Landtechnikindustrie in Deutschland erwartet für 2009 ein Minus in der Produktion von 25 Prozent.
 
Nachwuchsförderung als Schlüsselaufgabe des Agribusiness
DLG, H.A.G., VDI und VDMA werden zur diesjährigen Agritechnica erstmalig unter einem gemeinsamen Dach um Nachwuchs im Agribusiness werben. Denn eine kontinuierliche und nachhaltige Nachwuchsförderung fungiert als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
 
Daher stellen die Branchenorganisationen das breite Spektrum der Berufs- und Karrieremöglichkeiten in Landwirtschaft und Landtechnik im Rahmen von zielgruppengerechten Aktionen und Veranstaltungen vor. Einen Flyer mit weiteren Informationen zum Thema Nachwuchsaktivitäten auf der Agritechnica 2009 finden Sie unter www.agritechnica.com/karriere.
 


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