19.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5132 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Vor lauter Bäumen die Berge nicht mehr sehen

Zürich (agrar-PR) - Der landwirtschaftliche Strukturwandel macht der Landschaft im Berggebiet zu schaffen. Bäume und Büsche überwachsen nicht mehr genutzte Wiesen und Weiden, während auf zu intensiv bewirtschafteten Flächen die biologische Vielfalt leidet. Nun sucht die Forschung nach Auswegen.

Keine andere Landschaft verkörpert die Schweiz so sehr wie die Alpen. Doch die Bergwelt mit ihren offenen, enzianbestückten Wiesen ist in Gefahr. Der Wald breitet sich aus und stösst wegen des landwirtschaftlichen Strukturwandels auf immer weniger Widerstand.

Nun sucht die Forschung nach Lösungen. An einer Tagung an der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART in Zürich Reckenholz präsentierten ein Dutzend Forschende aus der Schweiz und Italien mögliche Ansätze, um im Berggebiet eine vielfältige und attraktive Landschaft zu erhalten.

Die Zukunft der Alpen
Ganz wichtig sind die Zielvorgaben. „Es müssen klare Ziele für die Landwirtschaft formuliert werden, damit sie allen Anforderungen der Gesellschaft gerecht wird", sagt Stefan Mann von ART. „Flächen mit hohem touristischem Potenzial und wertvollen Arten sind zu identifizieren. Erst dann können Direktzahlungen so eingesetzt werden, damit die Landschaft der Alpen erhalten wird", sagt er.

Gerade jetzt beschäftigt sich auch das Parlament mit der Frage der Neukonzeption des Direktzahlungs-Systems. Letzte Woche hat der Nationalrat den Bundesrat beauftragt, bis Ende 2011 eine Botschaft zur Weiterentwicklung der Direktzahlungen vorzulegen. Doch wie sollen die Alpen in Zukunft überhaupt aussehen? Studien von ART und der Universität Zürich zeigen, dass zumindest Touristen ein Mosaik aus Wald und Offenland bevorzugen. Demnach gehört extensiv genutztes, artenreiches Grasland zu einer attraktiven Landschaft im Berggebiet. Ebenso Strukturelemente wie Hecken, Einzelbäume und Steinmauern. Solche Strukturelemente sind entscheidend, um die „Umweltziele Landwirtschaft" im Bereich Biodiversität zu erreichen.
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