17.10.2016 | 08:05:00 | ID: 23079 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Weinjahr 2016: Hessische Winzer können sehr gute Qualitäten ernten

Wiesbaden (agrar-PR) - Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser zieht vorläufige Bilanz der Weinlese und stellt Sieger der Landeswein- und Landessektprämierung vor.
„Das Jahr 2016 war für die hessischen Winzerinnen und Winzer nicht einfach. Aber sie haben es gemeistert: Sie können bei der Lese gute Mostgewichte verzeichnen. Dies lässt einen guten Jahrgang erwarten, auf den sich Weinfreundinnen und Weinfreunde schon freuen können“, sagte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser im Weingut Mitter-Velten in Hochheim.

Dort zog sie gemeinsam mit dem Präsidenten des Rheingauer Weinbauverbandes, Peter Seyffardt, und dem Vorsitzenden des Weinbauverbandes der Hessischen Bergstraße, Otto Guthier, die vorläufige Bilanz des Weinjahres 2016.

Nach dem ersten Überblick der Weinlese bleiben die mengenmäßigen Erträge im Rheingau und an der Hessischen Bergstraße wie auch 2015 hinter dem langjährigen Durchschnitt zurück. Dies ist insbesondere auf die häufigen und teilweise sehr ergiebigen Regenfälle in den Monaten Mai und Juni zurückzuführen.

Dadurch wurde der Pflanzenschutz sehr erschwert, was teilweise zu Ertragsausfall führte. Umso erfreulicher war es, dass im August und September die sommerlichen Temperaturen und die anhaltend trockene Witterung bis in den Oktober hinein ein gutes und gesundes Lesegut ermöglichten.

„Das feuchte Wetter hat vor allem die Ökowinzer in eine schwierige Situation gebracht. Die hohe Niederschlagsmenge im Frühsommer und die daraus resultierenden Pilzkrankheiten haben aber auch gezeigt, dass Öko-Winzer es bei solchen Umständen besonders schwer haben, da sie viel weniger Möglichkeiten im Pflanzenschutz haben“, so die Staatssekretärin. „Immer mehr Weinbaubetriebe in Hessen wirtschaften ökologisch und kommen so dem Wunsch der Verbraucher nach Öko-Weinen aus der Region nach. Aktuell verzeichnen wir 33 zertifizierte Betriebe mit etwa 197 Hektar Rebflächen. Wir setzen uns daher weiterhin vehement dafür ein, dass die EU-Kommission das Pflanzenschutzmittel Kaliumphosphonat wieder für den ökologischen Weinbau zulässt.“

Landeswein- und Landessektprämierung am 29. Oktober

Mit der Landeswein- und Landessektprämierung sowie der Präsentation der Ergebnisse und Preisträger am 29. Oktober im Kloster Eberbach unterstützt die hessische Landesregierung die Aktivitäten der Winzer im Leistungswettbewerb von der ressourcenschonenden Pflege im Weinberg über den verantwortungsvollen Ausbau im Keller bis zur Vermarktung ihrer hochwertigen Qualitätserzeugnisse.

In diesem Jahr stellten 139 hessische Weingüter insgesamt 1.699 Weine und 68 Sekte zur Bewertung an. Die Prüfung der jeweils eingereichten Weine und Sekte erfolgt durch das Dezernat Weinbau im Regierungspräsidium Darmstadt. „Dass die hessischen Winzer ihr Handwerk beherrschen und aus dem Jahrgang 2015 hervorragende Qualitäten produzierten, zeigen sie bei der diesjährigen Landeswein- und -sektprämierung“, betonte Dr. Beatrix Tappeser.

Die Staatssekretärin gab in Hochheim die Preisträger der Staatsehrenplaketten und Landessieger der Landeswein- und -sektprämierung 2016 bekannt und verdeutlichte auch die Bedeutung dieses Wettbewerbs: „Mit Ausnahme der Bundesweinprämierung durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft gibt es keinen vergleichbaren Wettbewerb, der einer so großen Gruppe von Winzerinnen und Winzern ermöglicht, die breite Palette ihrer Weine auf Qualität prüfen zu lassen.“

Weiterführende Informationen unter www.weingenuss-im-kloster.de

Hintergrund Landeswein- und -sektprämierung

Die nach strengen Maßstäben einer Fachjury getroffene Beurteilung der Weine und Sekte gibt den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine wichtige Orientierungshilfe hinsichtlich des Leistungsstandes des heimischen Weinbaus und seiner Produkte. Sie dient wesentlich dem Dialog der Produzenten mit ihren Kunden und fördert damit gleichzeitig Qualitätsstreben und Absatzsicherung. Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen der Weinwirtschaft einschließlich der Sektkellereien, soweit sie Weine und Sekte aus in den Anbaugebieten Rheingau und Hessische Bergstraße geernteten Trauben selbst herstellen bzw. herstellen lassen. Diese und weitere der besten Weine Hessens können Genießer am 29. Oktober von 14 bis 19 Uhr im Laiendormitorium des Klosters Eberbach verkosten.

Daten zur Landeswein- und Landessektprämierung 2016:

In diesem Jahr stellten 139 hessische Weingüter (Vorjahr 124, 2014: 145, 2013: 154, 2012: 153) insgesamt 1.699 Weine (Vorjahr 1.407, 2014: 1.564 Weine, 2013: 1.337, 2012: 1.526) an, davon 1.419 Weine (Vorjahr 1.199, 2014: 1.324, 2013: 1.072, 2012: 1.257) aus dem Rheingau und 280 Weine (Vorjahr 208, 2014: 240, 2013: 265, 2012: 269) von der Hess. Bergstraße), sowie 68 Sekte (Vorjahr 52, 2014: 84, 2013: 63, 2012: 68) zur Bewertung an.

Die Anzahl der angestellten Weine und Sekte variiert in gewissem Umfang in Abhängigkeit der unterschiedlichen Erträge der jeweiligen Jahre. Bezüglich der teilnehmenden Betriebe ergeben sich ebenfalls jährliche Schwankungen, allerdings macht sich hier auch der Strukturwandel in der Weinwirtschaft bemerkbar.

Gesamtergebnis 2016

Insgesamt wurden die Weine wie folgt ausgezeichnet:

Goldene Preismünze: 651 Weine = 38,3 %

Silberne Preismünze: 646 Weine = 38.0 %

Bronzene Preismünze: 247 Weine = 14,6 %

Ohne Auszeichnung: 155 Weine = 9,1 %
                                   ----------------------------------------
                                   1.699 Weine = 100,0 %

Die Sekte wurden wie folgt ausgezeichnet:

Goldene Preismünze: 33 Sekte = 48,5 %

Silberne Preismünze: 22 Sekte = 32,4 %

Bronzene Preismünze: 8 Sekte = 11,7 %

Ohne Auszeichnung: 5 Sekte =    7,4 % 

                                   --------------------------------
                                   68 Sekte =100,0 %

Das Ergebnis spiegelt den langjährigen Durchschnitt wieder. Die vergebenen Medaillen repräsentieren rund 30 Prozent der im Vorjahr zur amtlichen Weinprüfung angestellten Weine und Sekte.

a) Staatsehrenpreise 2016: Für die besten Leistungen bei den Landeswein- und -sektprämierungen werden

--> im Anbaugebiet Rheingau je eine Ehrenplakette an:

Betriebe bis 5 ha bestockter Rebfläche,

Betriebe über 5 ha bis 10 ha bestockter Rebfläche,

Betriebe über 10 ha bis 18 ha bestockter Rebfläche,

Betriebe über 18 ha bis 35 ha bestockter Rebfläche,

Betriebe über 35 ha bestockter Rebfläche,

--> im Anbaugebiet Hessische Bergstraße eine Ehrenplakette verliehen.

Die Ehrenplaketten des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erhalten 2016:

Rheingau:

Kategorie bis 5 ha: Weingut Stefan Molitor, Eltville-Hattenheim

Kategorie 5-10 ha: Weingut Mitter-Velten, Hochheim

Kategorie 10-18 ha: Weingut Karl- Joh. Molitor, Eltville-Hattenheim

Kategorie 18-35 ha: Weingut Joachim Flick, Flörsheim-Wicker

Kategorie über 35 ha: Weingut Künstler, Hochheim

Hessische Bergstraße:

Weingut Volker Dingeldey, Bensheim

b) Landessieger 2016:

Die im Anbaugebiet Rheingau mit einer Preismünze in Gold ausgezeichneten Weine und Sekte b. A. können zusätzlich an dem Wettbewerb „Landessieger Rheingau“ teilnehmen.

Es sind die folgenden Kategorien ausgeschrieben:

I.          Riesling trocken (tr.): letzter Jahrgang

II.         Riesling halbtrocken (htr.): letzter Jahrgang

III.        Riesling fruchtig (über halbtrocken): alle Jahrgänge

IV.       Spätburgunder Rotwein (tr.): 2 Jahre und älter

V.        Spätburgunder Weißherbst (tr./htr.): letzter Jahrgang

VI.       Sekt b. A.: alle Jahrgänge

LANDESSIEGER 2016:

Riesling trocken

2015er Hochheimer Kirchenstück
Riesling Spätlese trocken, Weingut W.J. Schäfer, Josef Schäfer, Hochheim

Riesling halbtrocken

2015er Mittelheimer Edelmann „EDITION“
Riesling Qualitätswein feinherb, Wein- und Sektgut F.B. Schönleber, Bernd & Ralf Schönleber GbR, Oestrich-Winkel

Riesling fruchtig

2015er Erbacher Siegelsberg, Riesling Spätlese
Weingut Schloss Reinhartshausen GmbH & Co. KG, Eltville-Erbach

Spätburgunder Rotwein trocken

2012er Hochheimer Reichestal VDP. GROSSES GEWÄCHS
Spätburgunder Qualitätswein trocken, Weingut Künstler, Inh. Gunter Künstler, Hochheim

Spätburgunder Weißherbst

2015er Rheingau
Spätburgunder Weißherbst Qualitätswein, Weingut Hans Bausch, Eltville-Hattenheim

Sekt bestimmter Anbaugebiete

2013er Rheingau „CUVEE KATHARINA“
Riesling Sekt b.A. brut, Wein- und Sektgut F.B. Schönleber, Bernd & Ralf Schönleber GbR, Oestrich-Winkel (umwelt-hessen)

Pressekontakt
Frau Ira Spriestersbach
Telefon: 0611 - 815-1020
Fax: 0611 - 815-1943
E-Mail: pressestelle@umwelt.hessen.de
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