13.04.2016 | 19:40:00 | ID: 22166 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Wirksame Hilfe für Milchbauern und Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes gefordert

Wiesbaden (agrar-PR) - Hessen setzt sich auf der AMK in Göhren-Lebbin für Verbesserungen in zentralen Fragen ein

„Wir müssen kurzfristig eine wirksame Unterstützung der Milchbäuerinnen und Milchbauern erreichen und den Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft reduzieren“, sagte Landwirtschaftsstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser zum Auftakt der Agrarministerkonferenz (AMK) in Göhren-Lebin. Bis Freitag kommen dort Ministerinnen und Minister und Staatssekretärinnen und Staatssekretäre aus den Agrarressorts der Länder unter dem Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommern zusammen.

Die anhaltende Marktkrise im Milchsektor ist zentraler Gesprächspunkt auf der Frühjahrkonferenz der Agrarminister. „Ein Jahr nach Wegfall der Quotenregelung müssen wir feststellen, dass die von Brüssel einst versprochene, sanfte Landung gescheitert ist. Die bisher beschlossenen Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um die bestehenden Marktungleichgewichte auszugleichen und katastrophale wirtschaftliche Folgen für die Milcherzeuger abzuwenden“, erklärte Tappeser. „Wir brauchen ein Sofortprogramm, das schnell zu einer wirksamen Reduzierung der Angebotsmenge und zu einer Trendumkehr bei den Erzeugerpreisen führt. Die Durststrecke für die Milchviehbetriebe muss beendet werden, sonst droht ein struktureller Einbruch für die gesamte Branche“, so die Agrarstaatssekretärin. Milchbäuerinnen und Milchbauern seien von der Krise auf dem Milchmarkt in der Existenz bedroht, daher müsse die Bundesregierung schnell reagieren und ein Bonusprogramm einrichten, das Erzeuger und Molkereien, die sich an einer Mengenreduzierung beteiligen, finanziell unterstützt.

„Die Zunahme von Antibiotikaresistenzen ist ein weiteres zentrales Problem, das unser Handeln erfordert“, erklärte die Agrarstaatssekretärin. Deshalb schlage Hessen gemeinsam mit Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein ein Maßnahmenpaket vor, das darauf abzielt, den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung insgesamt zu vermindern und die Wirksamkeit von Antibiotika für den Menschen zu erhalten. „Es muss eine Liste mit Reserveantibiotika geben, die nur für die Behandlung von Menschen zulässig sind“, so die Agrarstaatssekretärin. Zudem sollten wirtschaftliche Anreize durch eine Mengenrabattierung bei Antibiotika verboten werden. „Besonders wichtig ist es, Haltungsbedingungen und Hygienestandards nachhaltig zu verbessern. Das führt zu mehr Tiergesundheit und damit auch zu weniger Antibiotikaeinsatz in den Ställen“, erklärte Dr. Beatrix Tappeser. (umwelt-hessen)

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