Mainz (agrar-PR) -
Wert ausgeführter Qualitätsweine um sechs Prozent gewachsen Die deutschen Weinexporteure haben die Auswirkungen der
Weltwirtschaftskrise noch nicht vollständig überwunden. Wie das Deutsche
Weininstitut (DWI) anlässlich des DWI Forums Export in Oppenheim
mitteilte, ging im ersten Halbjahr 2010 das Gesamtvolumen der
ausgeführten Weinmengen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13
Prozent auf rund 900.000 Hektoliter zurück.
Der Wert der weltweit ausgeführten Weine sank um neun Prozent auf 178 Mio. Euro. DWI-Geschäftsführerin
Monika Reule erläuterte, dass diese Rückgänge im Gesamtexport jedoch
nahezu ausschließlich auf drastische Einbrüche bei den Ausfuhren von
Weinen unterhalb des Qualitätsweinniveaus zurückzuführen seien. Der Wert
der ausgeführten Qualitätsweine, die rund 80 Prozent des gesamten
Exportwertes ausmachen, seien erfreulicherweise im ersten Halbjahr 2010
um sechs Prozent gewachsen. Die ausgeführten Qualitätsweinmengen hätten
um acht Prozent zugelegt.
Absatzplus außerhalb der EU
Mit
einem Absatzplus von 14 Prozent und einer Wertsteigerung von rund 13
Prozent haben insbesondere die Märkte außerhalb der EU Zuwächse
erfahren. Besonders erfreulich entwickelte sich in den ersten sechs
Monaten dieses Jahres Deutschlands wichtigster Weinexportmarkt USA mit
Absatz- und Umsatzsteigerungen von zehn bzw. elf Prozent. Der US-Markt
hat in diesem Zeitraum mit 158.000 Hektolitern erstmals mehr deutschen
Wein aufgenommen als Großbritannien (149.000 hl). Im Wert überstiegen die US-Exporte mit 50 Mio. Euro die Ausfuhren nach Großbritannien etwa um das Doppelte.
Vom Preiseinstiegs- ins Mittelpreissegment
"Während
in den USA die Krise überwunden zu sein scheint, setzt sich im
britischen Markt – wenn auch zögerlich - der Sortimentswechsel vom
Preiseinstiegs- ins Mittelpreissegment weiter fort. Im Preisbereich über
fünf Pfund wurden in diesem Jahr – gefördert durch eine zunehmend
positive Medienberichterstattung – über 30 Prozent mehr Wein verkauft.
Die Mengenverluste der günstigeren Weine konnten dadurch allerdings
nicht kompensiert werden", erklärte Reule.
Marktführerschaft in Norwegen weiter ausgebaut
Norwegen
belegt mit Weinausfuhren im Wert von rund elf Millionen Euro im ersten
Halbjahr 2010 nach den Niederlanden erstmals den vierten Platz im
Ranking der deutschen Weinexportmärkte. Deutschland hat seine Position
als Marktführer im Weißweinbereich in Norwegen weiter ausgebaut. Rund
jede dritte Flasche Weißwein, die in Norwegen eingekauft wird, stammt
aus den deutschen Weinregionen.
In Schweden liegen die heimischen Anbieter mit einem
Marktanteil von 14 Prozent am Weißweinmarkt an zweiter Stelle. Die
deutschen Weinexporte nach Schweden gingen in den ersten sechs Monaten
dieses Jahres zwar um sechs Prozent auf 77.000 Hektoliter zurück, die
aktuellen Zahlen vom staatlichen Monopol zu den Abverkäufen von
deutschen Weinen stimmen jedoch zuversichtlich. Sie nahmen im gleichen
Zeitraum um sieben Prozent zu.
Intensive Imagearbeit für Wertschöpfung
Das
DWI-Exportmarketing konzentriert sich mit seinen Maßnahmen weiterhin
darauf, durch eine intensive Imagearbeit die Wertschöpfung in den
Auslandsmärkten zu verbessern. Dabei stehen neben Deutschlands
Vorzeigerebsorte Riesling zunehmend auch Spätburgunder-Rotweine sowie
hochwertige Weiß- und Grauburgunder im Fokus.