15.06.2009 | 00:00:00 | ID: 852 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Woidke auf Symposium zu Windkraft und Naturschutz

Potsdam (agrar-PR) - Zum weiteren Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien gibt es nach den Worten von Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) keine Alternative. „Das kann aber nicht heißen: Weiter so! Vielmehr müssen wir auf der Grundlage der Erfahrungen, die wir gerade bei der Windkraftnutzung in Brandenburg gewonnen haben, alles dafür tun, Konflikte zu entschärfen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Hierzu haben wir aktuell Vorschläge unterbreitet, die mit Windkraftgegnern und Befürwortern diskutiert werden müssen.“ In seiner Rede auf einem gemeinsamen Symposium des Bundesverbands Windenergie und des Naturschutzbunds Deutschland verteidigt Brandenburgs Umweltminister die Ziele der Energie- und Klimaschutzstrategie.

Um die Auswirkungen des Klimawandels in einem vertretbaren Maß beherrschen zu können, müssen die Klimagase erheblich reduziert werden. Insbesondere die Hauptverursacher, alle Industrieländer, müssen in ungefähr 50 Jahren ihren Ausstoß an Klimagasen um 80 auf 20 Prozent des Niveaus von1990 senken.

Gerade Brandenburg als Energieland entzieht sich seiner Verantwortung nicht und wird verstärkt eigene Anstrengungen zur Reduzierung der schädlichen Klimagase übernehmen. Auch in der Energiestrategie 2020 setzt das Land Brandenburg auf einen Energiemix mit deutlichem Ausbau der erneuerbaren Energien.

Brandenburg hat seit den Neunzigerjahren den Ausbau der erneuerbaren Energien forciert. Bei Windkraft liegt es im bundesweiten Vergleich als relativ windarmes Land auf dem 2. Platz

Das Land Brandenburg kann bei der Nutzung der Windkraft auf einige Erfolge verweisen. Bisher wurden auf einer Fläche von 370 Quadratkilometern 2.650 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von über 3.700 Megawatt errichtet. Herstellung, Errichtung und Betrieb von Windkraftanlagen sichern in Brandenburg 2.800 Arbeitsplätze.

Zwar tragen vermehrt auch andere erneuerbare Energieträger dazu bei, den Ausstoß von Klimagasen zu senken, auf absehbare Zeit kann aber auch auf den Ausbau der Windkraftnutzung nicht verzichtet werden, um die nationalen und internationalen Klimaschutzziele zu erreichen.

Vorschläge zur Windkraftnutzung

Zur Ausschöpfung des Windpotenzials reicht es nicht aus, nur auf die technologische Entwicklung der Windturbinen im Rahmen des Repowering zu setzen. Brandenburger Eignungsgebiete sind in absehbarer Zeit ausgelastet. Es muss mehr Fläche zur Windnutzung bereitgestellt werden. Dies bedeutet, dass die bisherigen Windeignungsflächen von zurzeit 370 Quadratkilometern auf 555 Quadratkilometer zu erweitern sind. Die regionalen Planungsgemeinschaften der Kreise haben begonnen, nach neuen Eignungsgebieten zu suchen. In der Diskussion steht auch die künftige Nutzung von Waldflächen. Hier muss aber auch gemeinsam mit der Windbranche und den Forstbehörden das Problem der automatischen Überwachung von Waldbränden gelöst werden.

Woidke: „Darüber hinaus sind wir seit längerem bemüht, auch andere Flächenpotenziale zu erschließen. Dabei denke ich an Konversions- sowie Altlastflächen, aber auch an Deponieflächen. Durch intelligente Lösungen, wie sie in der Lieberoser Heide praktiziert werden, kann durch die Beseitigung von Munition und Altlasten sowohl ein Gewinn für die Umwelt als auch ein Nutzen für den Klimaschutz durch die Flächenbereitstellung erzielt werden.“

Naturschutzrechtliche Restriktionen wie die tierökologischen Abstandskriterien für die Flächenwahl sind mit Augenmaß zu überarbeiten, ohne dabei berechtigte Anliegen des Artenschutzes in Frage zu stellen.

„Die Ausweisung zusätzlicher Flächen kann nur auf einer hohen und dauerhaften Akzeptanz in der Bevölkerung beruhen. Die Probleme und Ängste der Menschen müssen ernst genommen nehmen. Aus diesem Grund unterstütze ich auch die Idee einer einheitlichen Abstandsregelung von 1.000 Metern zu Windkraftanlagen“, betonte der Minister.
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