Stuttgart (agrar-PR) -
Der langjährige Leiter des Referats „Agrarpolitik, Europaangelegenheiten“ in der Abteilung Landwirtschaft des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Ministerialrat a.D. Dr. Robert Merz, ist im Alter von 65 Jahren in seiner Heimatstadt Rottenburg plötzlich und unerwartet verstorben. Erst Ende Juli 2013 war er nach über 40-jähriger Tätigkeit im öffentlichen Dienst in den Ruhestand getreten. Seit 2001 leitete Dr. Merz das agrarpolitische Grundsatzreferat des Ministeriums. In dieser Funktion war er maßgeblich bei der Umsetzung der Brüsseler Agrarbeschlüsse 2003 und 2007 in die Landesagrarpolitik beteiligt, ebenso bei der Vorbereitung der anstehenden Planungsperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik 2014-2020. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Koordinierung und inhaltliche Vorbereitung der Agrarministerkonferenzen. Auch die erfolgreiche Organisation und Durchführung der Agrarministerkonferenzen in Konstanz und in Schöntal im Jahr 2012, als Baden-Württemberg den AMK-Vorsitz inne hatte, trug die Handschrift des Verstorbenen.
Zahlreiche Grundsatz- und Positionspapiere zur baden-württembergischen Agrarpolitik entstanden unter maßgeblicher Mitwirkung von Dr. Merz. Dabei waren seine profunden Kenntnisse der Agrarstruktur in Baden-Württemberg und der Situation des Ländlichen Raums sehr gefragt. Er kannte die Befindlichkeiten und Möglichkeiten des Ländlichen Raums wie nur wenige. Seine kommunalpolitischen Erfahrungen im Ortschaftsrat und im Kreistag sowie insbesondere als langjähriger Gemeinderat der Stadt Rottenburg verliehen seinem Ratschlag bei der Entwicklung des Ländlichen Raums zusätzliches Gewicht.
Selbst aus einem landwirtschaftlichen Betrieb stammend, lag Dr. Merz die Stärkung und Förderung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe sehr am Herzen. Er war überzeugt, dass eine starke, wettbewerbsfähige Landwirtschaft der beste Garant für einen vitalen Ländlichen Raum und die Sicherung unserer einzigartigen Kulturlandschaft sei. Er war ein entschiedener Verfechter der Ausgleichszahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe, weil er deren gesellschaftlichen Leistungen sah und schätzte.
Vor dem Wechsel in das Ministerium im Jahr 2001 war Dr. Robert Merz zwölf Jahre lang Leiter des Landwirtschaftsamtes Rottenburg und hat sich dort den Ruf eines äußerst sachkundigen, bürgernahen Amtsleiters erworben. Er wies bei allen Gelegenheiten auf die Anliegen und die berechtigten Interessen der Landwirtschaft hin, um immer wieder deren unverzichtbare Leistungen für die Nahrungsmittelproduktion und einen funktionsfähigen Ländlichen Raum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.
Davor war der Verstorbene Referent beim Regierungspräsidium Tübingen, Länderbeobachter bei der Landesvertretung Baden-Württemberg beim Bund in Bonn (1984 bis 1987) und für eine kurze Zeit Referent im Grundsatzreferat im damaligen Ernährungsministerium unter Minister Dr. h.c. Gerhard Weiser.
Dr. Robert Merz hat Allgemeine Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim studiert und im Fachbereich Pflanzenproduktion promoviert. 1972 begann mit dem Vorbereitungsdienst für den höheren landwirtschaftlichen Dienst des Landes Baden-Württemberg seine Karriere in der Landesverwaltung.
„Die Agrarverwaltung des Landes Baden-Württemberg hat mit Dr. Robert Merz einen geachteten und beliebten ehemaligen Kollegen verloren, der durch Kompetenz, Kollegialität und Menschlichkeit gleichermaßen überzeugte. Unsere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau und der gesamten Familie“, sagte Minister Alexander Bonde in seinem Nachruf auf den geschätzten ehemaligen Mitarbeiter.
Christa Krause
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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