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Demeter Baden-Württemberg | 18 Meldungen online

„Bei der Besteuerung von Agrardiesel sind wir deutsche Bauern im Vergleich zur europäischen Konkurrenz massiv benachteiligt. Denn deutsche Bauern zahlen durchschnittlich 40 Cent je Liter Agrardiesel, die Franzosen 0,66 Cent und die dänischen Landwirte sogar nur 0,33 Cent je Liter.“ Das sagte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider (zweiter von rechts), heute im Rahmen eines Pressgespräches auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Walter und Holger Schütz in Groß-Umstadt.

Ein 150-Hektar-Betrieb mit einem Dieselverbrauch von 16.500 Liter pro Jahr zahle in Deutschland 5.964 Euro Steuern, in den Niederlanden 1.271 Euro, in Frankreich 109 Euro und in Dänemark gerade mal 54 Euro. Seit 1998 habe sich die Steuerlast beim Agrardiesel vervierfacht, auf 40 Cent je Liter. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Österreich oder Frankreich, wurden die Steuersätze für Agrardiesel im gleichen Zeitraum deutlich gesenkt. Die deutschen Landwirte zahlen den höchsten Steuersatz in Europa und haben dadurch einen Wettbewerbsnachteil von cirka 40 bis 50 Euro je Hektar.

 Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist mehr als das Weglassen von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, was norma­lerweise im Bioanbau die Regel ist. Zur Qualitätssteigerung wird bei Demeter noch etwas hinzugefügt: die von Rudolf Steiner entwickelten Biologisch-Dynamischen Kompost- und Spritzpräparate. Sie bestehen aus Heilpflanzen, Rindermist und Quarzmehl. Geringste Mengen der Präparate werden eine Stunde lang in Wasser verrührt - dynamisiert - und auf Felder oder Pflanzen ausgebracht. Dadurch wird das Bodenleben aktiver, die Fruchtbarkeit gesteigert und das Wurzelwachstum angeregt. Auch kosmische Kräfte, wie Mondrhythmen, werden beim Anbau berücksichtigt.

Aus Respekt vor den Tieren ist bei Demeter als einziger Bio-Organisation das schmerzhafte Enthornen bei allen Wiederkäuern verboten. Außerdem ist nur bei Demeter eine Tierhaltung obligatorisch vorgeschrieben. Wegen der Idee des Hoforganismus, der über den geschlossenen Hofkreislauf hinausgeht, müssen die Tiere entsprechend der Anbaufläche gehalten werden. Sie produzieren den wichtigen Mist, der als biologisch-dynamischer Dünger das Futter gut wachsen und qualitätsvolle Lebensmittel entstehen lässt. Demeter-Höfe erzeugen mindestens die Hälfte der Futterra­tion für ihre Tiere auf dem eigenen Hof. Achtzig Prozent des gesamten Futters muss biologisch-dynamische Qualität haben. Die restlichen zwanzig Prozent bestehen bei Wiederkäuern aus Bio-Futter. Konventioneller Raps, der bei anderen Verbänden erlaubt ist, kommt nicht in den Trog. Nitritpökelsalz in Wurst gibt es bei Demeter nicht und ein aktueller Beschluß verbietet Hybridsaatgut bei Getreide.

Demeterbauer bei der Ernte von Kamillenblüten für das Kamillenpräparat
Demeterbauer bei der Ernte von Kamillenblüten für das Kamillenpräparat
Dass eine Ernährung mit biologisch-dynamischen Lebensmitteln positive Wirkungen haben kann, konnte in zwei Forschungsprojekten nachgewiesen werden. So ernährten sich Nonnen des Klosters Heiligenbronn vier Wochen ausschließlich mit Demeter-Lebensmitteln. Das Ergebnis: körperliche Beschwerden gingen zurück, das Wohlbefinden verbesserte sich und Abwehrkräfte wurden gefördert. Dies belegten zusätzlich medizinische Untersuchungen. Außerdem läuft eine Schweizer Studie, bei der seit 25 Jahren der Demeter- und Bioanbau mit konventioneller Landwirtschaft verglichen werden. Zusammenfassend wurde bisher festgestellt, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft den günstigsten Einfluss auf den Humusgehalt hat. Der sogenannte DOK-Versuch am Schweizer FIBL-Institut, einem unabhängigen Agrar-Forschungsinstitut, hat nach 21 Jahren Forschungsarbeit gezeigt, dass Biologisch-Dynamisch (D) gegenüber (O)rganisch und (K)onventionell die Bodenfruchtbarkeit als einzige Anbaumethode nachhaltig fördert.

Alle Demeter-Betriebe werden einmal jährlich gemäß der EG-Verord­nung für den ökologischen Landbau durch staatlich anerkannte, unab­hängige Kontrollstellen überprüft.

Demeter ist nicht der größte, mit mehr als achtzig Jahren aber der älteste ökologische Landbauverband mit weltweit über 3.200 Betrieben (Deutschland: 1.350, Baden-Württemberg: 455) und rund 100.000 Hektar Fläche (Deutschland: 50.000). Demeter hat als einziger Anbauverband international gel­tende Richtlinien, so dass auch für Importware der Demeter-Quali­tätsanspruch erfüllt wird.

Zum Marktforum, dem runden Tisch der Demeter-Bewegung, gehören zudem die Vertreter von etwa 300 Demeter-Herstellern und -Verarbeitern sowie Vertragspartner aus dem Naturkost- und Reformwaren-Großhandel.

Demeter Baden-Württemberg
Demeter Baden-Württemberg
Hauptstr. 82
70771 Leinfelden-Echterdingen
Deutschland
Telefon:  +49  07 11  9 02 54-0
Web:  www.demeter-bw.de
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