Frankfurt (agrar-PR) -
WWF gibt Bundeskanzlerin Klimabotschaften mit auf den Weg nach Kopenhagen Der Klimagipfel in Kopenhagen geht in seine
entscheidende Phase. Ende der Woche reisen Regierungschefs aus über 100
Ländern in die dänische Hauptstadt, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela
Merkel. Kurz vor der Abreise der Kanzlerin unterstreicht der WWF mit
einer symbolischen Aktion am Kanzleramt seine Forderung nach einem
fairen, ambitionierten und vor allem rechtlich verbindlichen
Klimaabkommen. Der WWF hat dazu persönliche Botschaften aus der
Bevölkerung gesammelt, in denen die Bedeutung des Themas noch einmal in
vielen Facetten unterstrichen wird. Eine Auswahl dieser Statements
wurden auf hunderte große erhobene Hände aus Pappe geschrieben und als
Mahnung auf der Wiese südlich des Kanzleramts in Berlin
"aufgepflanzt."
Die Hände symbolisieren den Aufruf des WWF an die
deutsche Bundesregierung, den "Klimaschutz anzupacken!". Auf den
Händen stehen oft sehr persönliche Gründe, warum dies den Menschen in
Deutschland wichtig ist. So schreibt zum Beispiel Rena M. aus Aachen:
"...weil unser neugeborener Sohn nicht für unsere Klimasünden x-fach
zahlen darf." Oder Marc B. aus Bielefeld: "...weil sonst das
Sprichwort, nach mir die Sintflut" eine ganz neue Bedeutung bekommen
könnte." Die Chance, ein internationales Klimaschutzabkommen für die
Zeit nach 2012 auf den Weg zu bringen, war nie so groß und wird nie
wieder so groß sein wie jetzt", betont Alois Vedder vom WWF
Deutschland. Die Bundesregierung müsse endlich wieder eine
Führungsrolle übernehmen. "Zurzeit fällt Deutschland von den vordersten
Plätzen beim Klimaschutz zurück", ergänzt Vedder. "Angela Merkel muss
sofort nach der Ankunft in Kopenhagen ihren Teil dazu beitragen, dass
ambitionierte Zahlen der EU auf den Tisch kommen und so der derzeitige
Verhandlungsstillstand überwunden wird!"
Ein gerechtes Abkommen wird es nach Ansicht des WWF
nur mit klaren Finanzzusagen geben. Deutschland müsse dabei seinen
fairen Anteil an der internationalen Finanzierung für Klimaschutz und
Anpassung in den Entwicklungsländern tragen. Fair seien öffentliche
Gelder in Höhe von jährlich sieben bis zehn Milliarden Euro bis 2020.
Der Großteil der CO2-Emissionen geht auf das Konto
der Industrienationen. Daher müssten diese sowohl bei der Reduzierung
der Emissionen als auch bei der Finanzierung solcher Maßnahmen in
anderen Ländern die Führungsrolle übernehmen, so Vedder. Der WWF
fordert, den Entwicklungs- und Schwellenländern langfristig für
Maßnahmen zum Klimaschutz - inklusive einem Stopp der Entwaldung - und
zur Anpassung an den Klimawandel finanzielle Unterstützung in Höhe von
110 Mrd. Euro jährlich zuzusagen. Zudem müsse die EU endlich erklären,
die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 30
Prozent bis 2020 zu reduzieren, ohne weitere Bedingungen zu stellen.
Die Berliner WWF-Aktion ist Teil der weltweiten
Initiative "Vote Earth". Dabei wurden 1,3 Millionen Botschaften aus
aller Welt gesammelt, die am Abend des 16. Dezember in Kopenhagen an
den UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon übergeben werden.