08.01.2011 | 00:03:00 | ID: 7668 | Ressort: Umwelt | Klima

Aktuelle Lage in den sächsischen Flussgebieten

Dresden (agrar-PR) - Sachsen kommt weiterhin zunehmend in den Zustrom milder Meeresluft aus Südwest.
Bei Temperaturen, die auch im Bergland über dem Gefrierpunkt liegen, setzt sich das Tauwetter fort. Dabei kann es besonders im Südweststau des Vogtlandes und des Erzgebirges zu 24-stündigen Niederschlagsmengen von 15 bis 30 mm kommen, die verstärkt in den Abendstunden auftreten werden. Für diese Gebiete gilt eine UNWETTERWARNUNG vor starkem Tauwetter noch bis Sonnabend 10:00 Uhr.

Bis Sonntag werden tagsüber Temperaturen zwischen 6 und 10 Grad, im Bergland bis 8 Grad erwartet. Auch nachts sinken die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt. Der für alle Tage vorhergesagte Regenniederschlag verstärkt den Tauprozess bis in die oberen Berglagen.

Die Schneehöhen liegen aktuell zwischen 15 und 30 cm im Tiefland sowie zwischen 40 bis 100 cm im Bergland; in Zinnwald wurden heute 112 cm und am Fichtelberg 108 cm gemessen. Die Entwicklung der in den Einzugsgebieten der Hauptflussgebiete liegende Wasservorräte der Schneedecke und die Abtauvorhersage für die nächsten drei Tage sind in nachfolgender Tabelle aufgelistet.

Hydrologische Situation

Für die Flussgebiete der Nebenflüsse der oberen Elbe, der Schwarzen Elster, der Mulden und der Weißen Elster wurde der Hochwassernachrichtendienst bereits gestern eröffnet. Seit den Nacht- bzw. frühen Morgenstunden steigen die Wasserstände vor allem in den Fließgewässern der mittleren und unteren Lagen an.

In der Spree und Lausitzer Neiße werden gleichbleibende oder nur langsam steigende Wasserstände beobachtet.

Der Schneeschmelzprozess ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Insbesondere wird er von der Entwicklung und dem zeitlichen Verlauf der Lufttemperatur sowie der Intensität und regionalen Verteilung des Regenniederschlages beeinflusst. Eine genaue Vorhersage der abflusswirksamen Abtaumenge ist deshalb nicht möglich.


Nebenflüsse der Oberen Elbe

Im Flussgebiet bewegen sich die Wasserstände an den Hochwassermeldepegel im Ketzerbach und in der Döllnitz im Bereich der Hochwassermeldgrenze. Es muss damit gerechnet werden, dass die Wasserstände ab den heutigen Abend- und Nachtstunden ansteigen, zuerst insbesondere in den Flussläufen der mittleren und unteren Lagen der Gewässer, die linksseitig in die Elbe münden. Aus jetziger Sicht wird eingeschätzt, dass an weiteren Hochwassermeldepegeln spätestens bis zum Wochenende das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, möglich ist.


Schwarze Elster

Im Flussgebiet befinden sich der Pegel Kleinraschütz/ Großen Röder im Bereich der Alarmstufe 1. An den Hochwassermeldepegeln in der Großen Röder und im Oberlauf der Schwarzen Elster wird im Tagesverlauf das Erreichen des Richtwertes der Alarmstufe 1, ab den Nachtstunden bis morgen das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, erwartet. Aus jetziger Sicht wird am Pegel Neuwiese/ Schwarze Elster mit dem Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 1 bis morgen früh und mit dem Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 2 am Sonntag früh gerechnet.


Mulde

An allen Hochwassermeldepegeln im Vorhersagegebiet befindet sich die Wasserführung derzeit noch unterhalb der Richtwerte der Alarmstufe 1. Seit den Nachtstunden steigen in den Gewässern der mittleren und unteren Lagen die Wasserstände an, vor allem an den Pegel der Vereinigte Mulde, der Zwickauer Mulde, der Freiberger Mulde, der Würschnitz, Zwönitz und Chemnitz. Aus jetziger Sicht wird eingeschätzt, dass mit der erwarteten Verstärkung des Tauprozesses an den Hochwassermeldepegeln spätestens bis zum Wochenende das Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe 2, nur vereinzelt auch der der Alarmstufe 3, möglich ist. Heute Nacht kann bereits am Pegel Golzern 1/Vereinigte Mulde der Richtwert der Alarmstufe 1 erreicht werden.


Elbestrom

Für den Elbestrom wird ab Beginn eines durchgreifenden Tauwetters ausgehend von der jetzigen Wasserführung bis zum Höchststand mit einer Anstiegszeit von 6 -10 Tagen gerechnet. Entsprechende Abschätzungen der Wasserstandsentwicklung für den Pegel Dresden können dabei 48 bis 60 Stunden im Voraus, in Abhängigkeit von der Wasserstandsvorhersage der tschechischen Seite, hinreichend genau erfolgen. In den Erzgebirgsflüssen beträgt die Vorwarnzeit in Abhängigkeit von der meteorologischen Vorhersage erfahrungsgemäß 12 bis 24 Stunden.

Bitte nutzen Sie für umfassendere Informationen zu den einzelnen Flussgebieten unsere Hochwasserwarnungen im Internet: www.hochwasserzentrum.sachsen.de

Für Bürger, die keinen Internetanschluss haben, stehen die Informationen auch im MDR-Videotext ab Tafel 530 bereit. (LfULG)
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