Stuttgart (agrar-PR) -
Minister Rudolf Köberle MdL und Minister Ulrich Goll MdL:„Flurneuordnungsverfahren beseitigen Strukturdefizite und eröffnen Zukunftschancen“ „Als anerkannter Moderator im Ländlichen Raum gelingt es der
Flurneuordnung, zwischen unterschiedlichen konkurrierenden
Landnutzungsinteressen zu vermitteln, auch indem sie viele Bürgerinnen
und Bürger und Organisationen einbindet. Flurneuordnung kann dort
unterstützend helfen, wo die Grundstückseigentümer auf sich selbst
gestellt finanziell überfordert wären. So können über Flurneuordnungen
Impulse als Hilfe zur Selbsthilfe gegeben und bürgerschaftliches
Engagement ausgelöst werden“, erklärten der Minister für Ländlichen
Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Rudolf Köberle und Justizminister
Prof. Dr. Ulrich Goll am Dienstag (26. Oktober 2010) in
Berglen-Öschelbronn (Rems-Murr-Kreis) bei einem gemeinsamen Besuch
zweier Flurneuordnungsverfahren in Berglen-Öschelbronn und
Aspach-Kleinaspach. „Durch die Maßnahmen der Flurneuordnung werden klare
Rechtsverhältnisse geschaffen und dem Wertverfall von Grund und Boden
im Ländlichen Raum dauerhaft entgegengewirkt“, betonte Goll.
Flurneuordnung sichert bäuerliche Existenzen
Die Flurneuordnung habe nicht nur große Bedeutung für die Behebung
von Strukturdefiziten, unterstrich Köberle. „Die Flurneuordnung ist und
bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil zur Existenzsicherung der
bäuerlichen Familienbetriebe. Schließlich brauchen diese
wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Dazu gehören auch gut erschlossene
Grundstücke oder zusammengelegte Flächen, die eine optimierte Nutzung
ermöglichen - im Interesse von Naturschutz und Landwirtschaft.“
Flurneuordnung vereint ökonomische und ökologische Interessen
In der Flurneuordnung Berglen-Rettersburg/Öschelbronn werde derzeit
die Planung aufgestellt. Wesentliche Herausforderungen seien die
kleinparzellierten Flurstücke und das unzureichende Wegenetz.
Streuobstbestände, die das Landschaftsbild prägen, seien bereits
vielfach nicht mehr in Nutzung und würden verwildern.
„Den beiden Vollerwerbsbetrieben und den engagierten jungen
Betriebsleitern in Berglen, die im Nebenerwerb Beweidungskonzepte
etablieren wollen, eröffnet die Flurneuordnung eine Zukunftschance. Die
Voraussetzungen dazu, die durch Bodenordnung und Erschließung geschaffen
werden, wären allein durch Privatinitiative nicht zu leisten“, sagte
Köberle.
In Aspach-Kleinaspach besichtigten die beiden Minister eine
Landschaft nach erfolgreicher Durchführung einer Flurneuordnung. Große
zusammenhängende Bewirtschaftungseinheiten sparen hier Maschinenzeiten,
Treibstoff sowie den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden. Landesweit
sei davon auszugehen, dass ein Landwirt durch optimierte
Bearbeitungsbedingungen durchschnittlich rund 170 Euro pro Hektar und
Jahr einsparen könne, sagte Köberle. Dabei ginge es aber nicht nur um
ökonomische Faktoren: In der Flurneuordnung Aspach-Kleinaspach wurden
die zahlreichen Landschaftselemente erhalten und in enger Abstimmung mit
den Naturschutzverbänden ergänzt. Der Ausbau der Kreisstraße K 1828
wurde im Rahmen der Flurbereinigung genehmigt und die notwendigen
Flächen bereitgestellt. „Durch die Flurneuordnung sind ideale
Bedingungen entstanden, die die Landbewirtschaftung wie auch unsere
wertvolle Kulturlandschaft nachhaltig für die Zukunft sichern“,
unterstrich Rudolf Köberle.