25.02.2011 | 16:08:00 | ID: 8362 | Ressort: Umwelt | Klima

Deutschlandwetter im Februar 2011: Recht trocken, dabei im Nordosten kalt, im Südwesten mild

Offenbach (agrar-PR) - Der Februar 2011 war im Osten und Norden relativ kalt, im Westen und Süden verhältnismäßig mild.
Insgesamt verlief der Monat erheblich zu trocken, nur im Norden wurde das Niederschlagssoll teilweise deutlich überschritten. Die Sonne schien etwas weniger als im langjährigen Mittel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.


Luftmassengrenze mit kaltem Nordosten und mildem Südwesten

Deutschlandweit lag die Mitteltemperatur im Februar 2011 mit 0,9 Grad Celsius (°C) um 0,5 Grad über dem vieljährigen Klimawert von 0,4°C. An den ersten beiden Monatstagen bestimmte das Hoch „Christl“ mit kalter Luft aus Osteuropa das Wetter. Am 1. meldete Dippoldiswalde-Reinberg südlich von Dresden ein Minimum von -20,0°C.

Danach gelangte das Bundesgebiet in eine sehr milde südwestliche Strömung. So kletterte das Quecksilber am 7. in Hechingen bei Reutlingen und Müllheim südwestlich von Freiburg sowie am 11. in Ohlsbach bei Offenburg auf jeweils 16,7°C. Ab dem 10. herrschten in Skandinavien im Bereich der Kältehochs „Friederike“ und „Gabriela“ ungewöhnlich strenge Fröste bis unter -40°C. Diese Kaltluft kam in abgeschwächter Form bis zu einer Luftmassengrenze voran, die sich am 12. Februar quer über Deutschland bildete. So stieg die Temperatur danach in Arkona auf Rügen nicht mehr über den Gefrierpunkt, während im Südwesten Deutschlands frühlingshafte Werte von über 10 Grad angetroffen wurden. Vom 20. bis zum 23. dominierte die nordosteuropäische Kaltluft in ganz Deutschland. In Deutschneudorf- Brüderwiese im Erzgebirge lag das Minimum am 23. früh bei -20,0°C.


Verbreitet sehr trocken, nur im Norden nass

Mit rund 33 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Februar 2011 immerhin 33 Prozent zum Soll von 49 l/m². Erheblich zu trocken verlief der Monat in einigen, verstreut im ganzen Bundesgebiet liegenden Regionen. Harburg bei Donauwörth meldete lediglich 8,6 l/m². Ganz anders im Norden: Hier wirkten sich die Tiefs „Lucas“ und „Marc“ am 4. und 5. mit anhaltendem Regen aus. In Wittenborn westlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein fielen am 4. alleine 39,5 l/m². Dort gab es mit 103,3 l/m² auch die höchste Monatssumme. Die ab dem 12. quer über Deutschland liegende Luftmassengrenze brachte keine größeren Niederschlagsmengen. Lediglich in einem Streifen von der Elbmündung bis zur Lüneburger Heide schneite es am 13. stark: So fielen in Mittelnkirchen-Hohenfelde bei Hamburg immerhin 12 cm Schnee.


Viel Sonnenschein nur im Allgäu

Im Februar 2011 blieb die Sonnenscheindauer in Deutschland mit 69 Stunden leicht unter dem Mittel von 73 Stunden. Den meisten Sonnenschein erhielt vor allem das Allgäu sowie das Werdenfelser Land. Oberstdorf lag dabei mit 123 Stunden an der Spitze. Am wenigsten schien die Sonne in Perl-Nennig im Saarland mit 33 Stunden.Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2011
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Im Februar 2011 wich die Durchschnittstemperatur in Schleswig-Holstein mit 0,7°C (0,7°C) und auch in Hamburg mit 1,2°C (1,2°C) nicht vom Klimawert ab. Mit großem Abstand war Hamburg das nasseste Bundesland, wo 88 l/m² (42 l/m²) fielen. Dahinter folgte Schleswig-Holstein mit 65 l/m² (42 l/m²). Wittenborn westlich von Bad Segeberg meldete im Februar sowohl die größte Monatssumme mit 103,3 l/m² als auch am 4. die größte Tagesmenge. Schleswig-Holstein gehörte mit 48 Stunden (65 Stun-den) ebenso zu den sonnenscheinarmen Bundesländern wie Hamburg mit 53 Stunden (64 Stunden).

Niedersachsen und Bremen: In Niedersachsen betrug das Temperaturmittel im Februar 1,6°C (1,1°C), in Bremen 1,9°C (1,4°C). Niedersachsen traf mit 44 l/m² genau das Niederschlagsoll (44 l/m²), Bremen lag mit 55 l/m² (40 l/m²) deutlich darüber. Mittelnkirchen- Hohenfelde westlich von Hamburg war in diesem Monat mit 93 l/m² die zweitnasseste Station. Die Sonne zeigte sich in Niedersachsen 60 Stunden (66 Stunden) und in Bremen 57 Stunden (68 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern zählte im Februar mit durchschnittlich -0,2°C (0,1°C) zu den kälteren Bundesländern. In Arkona auf Rügen stieg die Temperatur ab dem 12. nicht mehr über den Gefrierpunkt. Die Niederschlagsmenge erreichte mit 40 l/m² 126 Prozent des Solls (31 l/m²) und die Sonnenscheindauer blieb mit 63 Stunden (67 Stunden) um 6 Prozent darunter.

Brandenburg und Berlin: Berlin mit -0,3°C (0,5°C) und Brandenburg mit -0,4°C (0,2°C) ordneten sich bei den kälteren Regionen ein. In Coschen südlich von Eisenhüttenstadt wurde am 23. ein Minimum von - 18,1°C gemessen. Mit 82 Stunden (70 Stunden) in Brandenburg und 82 Stunden (71 Stunden) in Berlin erreichten beide Bundesländer etwa 16 Prozent mehr Sonnenschein als das Soll. In Berlin summierte sich die Niederschlagsmenge auf 29 l/m² (35 l/m²) und In Brandenburg auf 28 l/m² (33 l/m²). Besonders trocken war es im Spreewald, wo in Lübben lediglich 10,8 l/m² zustande kamen.

Sachsen-Anhalt: Hier lag die Temperatur im Februar mit 0,5°C ganz dicht am Klimawert (0,4°C) und die Sonne schien mit 76 Stunden 12 Prozent länger als im vieljährigen Durchschnitt (68 Stunden). Beim Niederschlag belegte Sachsen-Anhalt mit 19 l/m² (33 l/m²) als trockenstes Bundesland den ersten Platz. Harzgerode im östlichen Harz meldete eine Monatssumme von nur 10,4 l/m².

Sachsen: Im Februar 2011 präsentierte sich Sachsen mit 20 l/m² (43 l/m²) als zweittrockenstes und mit 91 Stunden als sonnenscheinreichstes Bundesland. Die Sonnenscheindauer lag hier um 29 Prozent über dem Soll (70 Stunden). Mit -1,0°C (-0,3°C) war Sachsen auch das kälteste Bundesland. Hier traten die frostigsten Nächte des Monats auf: Am 1. zeigte das Thermometer in Dippoldiswalde-Reinberg südlich von Dresden -20,0°C und am 23. wurde in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge ebenfalls -20,0°C gemessen.

Thüringen: Thüringen reihte sich mit -0,2°C (-0,4°C) bei den kälteren und mit 23 l/m² (44 l/m²) bei den trockenen Bundesländern ein. Der DWD notierte 74 Stunden (69 Stunden) Sonnenschein.

Nordrhein-Westfalen: Die Meteorologen registrierten im Februar Nordrhein-Westfalen mit durchschnittlich 3,1°C (1,8°C) als wärmstes Bundesland. Am 7. kletterte das Quecksilber in Nörvenich südwestlich von Köln auf 16,1°C. Sonnenschein mit 63 Stunden (72 Stunden) und Niederschlag mit 46 l/m² (58 l/m²) erreichten nicht das Soll. Am Abend des 1. führte Glatteis im Münsterland zu zahlreichen Unfällen.

Hessen: Hessen meldete eine mittlere Temperatur von 1,3°C (0,5°C), eine Sonnenscheindauer von 55 Stunden (69 Stunden) und eine Niederschlagsmenge von 35 l/m² (52 l/m²). Bei starkem Glatteis kamen am Morgen des 3. viele Autos und Fußgänger ins Rutschen.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz gehörte mit 2,3°C (1,2°C) im Februar zu den wärmeren Bundesländern. Die Niederschlagsmenge blieb mit 36 l/m² (57 l/m²) genau wie die Sonnenscheindauer mit 53 Stunden (73 Stunden) weit unter dem Klimawert.

Saarland: Das Saarland war im Februar 2011 mit durchschnittlich 2,5° C (1,6°C) das zweitwärmste und mit 43 Stunden das sonnenscheinärmste Bundesland. Die Sonnenscheindauer lag um 44 Prozent unter dem Soll (76 Stunden), wobei Perl-Nennig an der luxemburgischen Grenze mit nur 33 Stunden der sonnenscheinärmste deutsche Ort war. Bei der Niederschlagsmenge fehlten dem Saarland mit 27 l/m² sogar 62 Prozent zum vieljährigen Klimamittel (72 l/m²).

Baden-Württemberg: Für Baden-Württemberg verbuchten die DWD- Mitarbeiter im Februar eine Temperatur von 1,7°C (0,5°C). Das Quecksilber kletterte am 7. in Hechingen bei Reutlingen und Müllheim südwestlich von Freiburg sowie am 11. in Ohlsbach bei Offenburg auf jeweils 16,7°C. Beim Sonnenschein erreichte Baden-Württemberg 70 Stunden (76 Stunden) und beim Niederschlag mit 28 l/m² (68 l/m²) nur 41 Prozent des Solls.

Bayern: Die Durchschnittstemperatur betrug in Bayern -0,2°C ( 0,6° C). In der Nacht zum 2. zeigte das Thermometer in Oberstdorf  19,0° C. Nur vier Tage später, am 4.,  registrierten die Meteorologen in München-Stadt ein Maximum von 16,6°C. In diesem Bundesland fielen im Mittel 27 l/m² Niederschlag (58 l/m²). Harburg bei Donauwörth kam auf eine Monatsmenge von nur 8,6 l/m². Mit 78 Stunden traf die Sonnenscheindauer genau den Klimawert (78 Stunden). Die sonnenscheinreichsten deutschen Stationen lagen im Allgäu:  Oberstdorf mit 123 Stunden und Kempten mit 117 Stunden. (dwd)

Weitere Wetterinformationen finden Sie unter: www.profi-wetter.de.
Pressemeldung Download: 
Agrar-Presseportal
Agrar-Presseportal
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379-810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.