30.09.2014 | 10:46:00 | ID: 18793 | Ressort: Umwelt | Klima

Deutschlandwetter im September 2014: Ein sehr warmer, etwas trockener September mit zu wenig Sonnenschein

Offenbach (agrar-PR) - Insgesamt verlief der September 2014 recht warm. Es regnete aber zu wenig - verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt - und die Sonne blieb unter ihren Möglichkeiten. 
Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.  Einzelne Großwetterlagen konnten sich immer nur wenige Tage halten. Das brachte dem Monat eine sehr abwechslungsreiche Witterung.

Teils herrschten noch hochsommerliche Temperaturen mit wenig Regen oder großer Schwüle mit schweren Gewittern - teils zeigte sich schon der Herbst mit Nebel, Hochnebel oder gar ersten Nachtfrösten.
 
Abwechselnd sommerlich warm und herbstlich frisch

Mit 14,9 Grad Celsius (°C) war der September 2014 in Deutschland um 1,6 Grad wärmer als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Bezogen auf die Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung laut DWD +1,4 Grad. Eine kühle Nordostlage zu Beginn des Monats wandelte sich am 4. in eine warme südliche Strömung um, in der am 6. mit je 28,8°C in Dresden-Strehlen und in Bernburg/Saale die höchsten Septembermaxima auftraten.

Unter Einfluss eines in der Höhe recht ausgeprägten Tiefs blieb es dagegen am 11. und 12. besonders im Süden mit weniger als 15°C deutlich kühler. Zwischen Tief „Elisabeth“ im Südwesten und Hoch „Ingemar“ im Nordosten kletterte das Quecksilber vom 16. bis 20. überall in Deutschland wieder auf Werte um 25°C. Anschließend drehte der Wind auf nördliche Richtungen und führte erneut zu einem empfindlichen Temperaturrückgang: Am Nachmittag des 22. zeigte das Thermometer gebietsweise kaum mehr als 10°C.

Die nachfolgenden Nächte brachten örtlich bereits Frost, wie am 24. in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -2,0°C. Ende September stellte sich schließlich fast überall der Altweibersommerwetter ein.

Verbreitet recht trocken, lokal heftige Gewitter mit Starkregen

Der September verfehlte mit etwa 53 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein Soll von 61 l/m² um 14 Prozent. Er war damit - nach den zu nassen Monaten Juli und August - verbreitet deutlich zu trocken. Sehr wenig Regen fiel regional in Niedersachsen mit örtlich weniger als 5 l/m².

Viel Niederschlag gab es vor allem in Sachsen, Thüringen und am Alpennordrand. Das Berchtesgadener Land lag dabei mit bis zu 240 l/m² an der Spitze. Kennzeichnend für den Monat waren immer wieder lokal große Tagesmengen an Regen durch Schwergewitter oder Starkniederschläge. So meldeten am 7. Herzogenaurauch bei Nürnberg 78 l/m² und am 20. Ilmtal-Dienstedt bei Erfurt, 79 l/m².

Sonnenscheinbilanz leicht negativ
 
Die Sonnenscheindauer erreichte im September mit 134 Stunden nur 89 Prozent des Solls für Deutschland von 149 Stunden. Im äußersten Nordosten schien die Sonne mit bis zu 210 Stunden am meisten, in der Mitte Deutschlands am wenigsten. Das nördliche Hessen und das westliche Thüringen kamen örtlich nur auf 80 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im September 2014
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der internat. Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Bei 15,5°C (13,2°C) und 46 l/m² (75 l/m²) erreichte Schleswig-Holstein mit 178 Sonnenstunden 124 Prozent des Solls (143 Stunden) und war das zweitsonnigste Bundesland. Hamburg war mit 16,2°C (13,7°C) ein warmes, mit 30 l/m² (68 l/m²) ein trockenes und mit 169 Stunden (139 Stunden) ein sonnenscheinreiches Bundesland.

Niedersachsen und Bremen: In Niedersachsen lagen die Temperatur bei 15,6°C (13,5°C) und die Sonnenscheindauer bei 141 Stunden (135 Stunden). Mit 28 l/m² (60 l/m²) war Niedersachsen das zweittrockenste Bundesland. Während in Wittingen-Vorhop, nördlich von Wolfsburg, im ganzen Monat nur rund 5 l/m² fielen, waren es in Uelzen, 35 km weiter nördlich, allein am 6. bei heftigen Gewittern 45 l/m². Bremen präsentierte sich mit 16,3°C (13,7°C) neben Berlin als wärmstes, mit 18 l/m² (61 l/m²) als trockenstes und mit 160 Stunden (136 Stunden) als sonniges Bundesland.

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern kam im September auf 15,4°C (13,3°C), 56 l/m² (51 l/m²) und war mit 186 Stunden (154 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland. Rund um Rügen schien die Sonne im September mit bis zu 220 Stunden deutschlandweit am längsten. Starke Regenfälle brachten am 13. in Zemitz, westlich der Insel Usedom, 73 l/m². In Boizenburg an der Elbe fielen dagegen im ganzen Monat nur 15 l/m².

Brandenburg und Berlin: Für Brandenburg notierte der DWD 15,8°C (13,8°C), 43 l/m² (45 l/m²) und 152 Sonnenstunden (156 Stunden). Berlin war mit 16,3°C (14,1°C) neben Bremen das wärmste Bundesland. Der Niederschlag summierte sich auf 35 l/m² (46 l/m²) und der Sonnenschein auf 154 Stunden (156 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Hier entstand im September 2014 eine Niederschlagsmenge von 54 l/m² (42 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von 124 Stunden (144 Stunden) bei durchschnittlich 15,5°C (13,7°C). Bernburg an der Saale war neben Dresden-Strehlen mit 28,8°C am 6. im September der wärmste Ort Deutschlands.

Sachsen: Sachsen meldete 14,9°C (13,4°C) und 117 Stunden (148 Stunden) Sonnenschein. Die Regenmenge betrug im nassesten Bundesland mit 84 l/m² 152 Prozent des Solls (55 l/m²). In Carlsfeld im Erzgebirge fielen mit ungefähr 180 l/m² etwa 210 Prozent des Klimawertes. Am Nachmittag des 7. entluden sich in Sachsen schwere Gewitter: In Niedersteinbach nordwestlich von Chemnitz ergossen sich Schlamm und Wasser von Feldern auf Straßen.

In Freital bei Dresden konnten einige Ortsteile wegen Überflutung nicht mehr mit dem PKW erreicht werden. Die höchste und niedrigste Temperatur trat im September 2014 in Sachsen auf: 28,8°C am 6. in Dresden-Strehlen und - 2,0°C am 24. in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge.
 
Thüringen: Thüringen war im September 2014 mit 14,4°C (12,8°C) ein vergleichsweise kühles, mit 72 l/m² (51 l/m²) ein nasses und mit 99 Stunden (143 Stunden) das sonnenscheinärmste Bundesland. Im Westen schien die Sonne örtlich nur 80 Stunden. Am 20. entluden sich teils schwere Gewitter. In Ilmtal-Dienstedt, südlich von Erfurt, fielen 79 l/m². Bei Blankenhain, 12 km weiter östlich, entzündete ein Blitz 600 Strohballen.

Nordrhein-Westfalen: Die DWD-Experten registrierten für Nordrhein- Westfalen im September 15,2°C (13,7°C), 126 Sonnenstunden (135 Stunden) und 38 l/m² (67 l/m²). Am Abend des 6. blies ein Gewittersturm Pavillons und Gartenmöbel durch Mettingen westlich von Osnabrück. In Höxter an der Weser musste die Feuerwehr in einer überfluteten Bahnunterführung zwei Personen aus ihrem Auto retten. Nach heftigen Gewittern am 18., die in Kamen bei Dortmund 76 l/m² brachten, waren die Häuser einiger Orte in der Umgebung nur noch per Boot erreichbar.

Hessen: In Hessen lag die Temperatur bei 14,7°C (13,2°C). Niederschlag mit 39 l/m² (57 l/m²) und Sonnenschein mit 100 Stunden (142 Stunden) blieben weit unter dem vieljährigen Klimawert. In Nordhessen schien die Sonne teils nur 80 Stunden.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz verzeichnete im September 15,0°C (13,5°C), 131 Sonnenstunden (151 Stunden) und 42 l/m² (60 l/m²). In Waldgrehweiler nördlich von Kaiserslautern entstand bei einem Schwergewitter am 20. eine hohe Flutwelle, die Karussells der Kirchweih und Autos durch die Straßen spülte.

Saarland: Im 15,1°C (13,7°C) warmen Saarland lag der Niederschlag mit 37 l/m² (70 l/m²) deutlich unter, der Sonnenschein mit 157 Stunden (158 Stunden) nahe dem Soll.

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg gehörte im September mit 14,5°C (13,3°C) zu den vergleichsweise kühlen und mit 71 l/m² (70 l/m²) zu den eher niederschlagsreichen Bundesländern. Die Sonne schien 136 Stunden (166 Stunden).

Bayern: Im September 2014 war Bayern mit 14,0°C (12,8°C) das kälteste Bundesland. Außerdem ordnete sich Bayern mit 119 Stunden (160 Stunden) bei den sonnenscheinärmeren und mit 69 l/m² (72 l/m²) bei den Bundesländern mit mehr Niederschlag ein. Im Berchtesgadener Land fielen im September bis zu 240 l/m², am bayerischen Untermain dagegen nur gut 20 l/m².

Ein heftiges Gewitter wütete am Abend des 7. in Nürnberg und Umgebung: Der Blitz schlug in mindestens acht Häuser ein, einige Bäume stürzten auf Autos; Brückenunterführungen im kompletten Stadtgebiet wurden überflutet. Dabei fielen 61 l/m²; in Herzogenaurauch, 15 km nordwestlich sogar 78 l/m². (dwd)
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