Berlin (agrar-PR) - Nachdem bekannt wurde, dass sich die europäischen Staats- und
Regierungschefs morgen beim EU-Gipfel in Brüssel voraussichtlich nicht
auf konkrete finanzielle Zusagen für Klimahilfen festlegen werden,
forderte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kanzlerin Angela Merkel auf, die UN-Klimakonferenz im Dezember in
Kopenhagen zur Chefsache zu machen. Damit die EU handlungsfähig bliebe,
müssten alle Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen zusammenkommen.
Nur so könnten noch kurzfristig verbindliche finanzielle Zusagen
gegenüber den Entwicklungsländern getroffen werden. Geplant sei bisher
eine Verhandlung auf Umweltministerebene.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die europäischen
Staaten pokern um die Zukunft der Entwicklungsländer und setzen mit
ihrer Verhandlungstaktik das Ziel leichtfertig aufs Spiel, die
Erderwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius einzudämmen. Die EU hat
eine Chance verpasst, kurz vor der letzten Verhandlungsrunde in
Barcelona den deutlichen Willen zu signalisieren, dass ein globales
Klimaschutzabkommen gelingt. Jetzt müssen sich die Staats- und
Regierungschefs in Kopenhagen an einen Tisch setzen, damit hier noch
ein wirksames und faires Abkommen auf den Weg gebracht werden kann."
Der BUND als größter deutscher Umwelt und
Naturschutzverband sammelt seit heute Unterschriften für eine Petition,
in der Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Norbert Röttgen
aufgefordert werden, sich für ein Emissionsminderungsziel von 40
Prozent für die Industriestaaten und angemessene Finanzhilfe für die
Entwicklungsländern einzusetzen. Der Beitrag der EU für Anpassung und
Klimaschutz in den armen Ländern müsse nach Ansicht des Umweltverbandes
mindestens 35 Milliarden Euro jährlich betragen. Unterlassener
Klimaschutz käme die Industriestaaten deutlich teuerer zu stehen.