Schwerin (agrar-PR) - Als stark klimawirksame Stoffe tragen fluorierte
Treibhausgase in besonderem Maße zur Erderwärmung bei. Im Jahr 2008
wurden von den Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern 78,4 Tonnen
fluorierte Treibhausgase eingesetzt. Das waren nach Mitteilung des
Statistischen Amtes 1,6 Tonnen bzw. 2 Prozent mehr als im Jahr 2007.
Dabei handelt es sich ausschließlich um teilfluorierte
Kohlenwasserstoffe (H‑FKW) und deren Gemische für den Einsatz als
Kältemittel in Kühl-, Gefrier- und Klimaanlagen. Gemessen an der in
Deutschland insgesamt verwendeten Menge (2007: 9 702 Tonnen) fällt der
Einsatz im Land aber weiterhin kaum ins Gewicht.
Hauptnutzer
in Mecklenburg-Vorpommern sind Betriebe des Kühlanlagenbaus, die
vorrangig die Erstbefüllung der Anlagen mit Kältemitteln vornehmen,
sowie Kälte- und Klimafachbetriebe, die für den Einbau und die Wartung
von Kälte- und Klimaanlagen zuständig sind.
Im Zuge des forcierten
Ausstiegs aus der Produktion und der Verwendung Ozonschicht
schädigender Stoffe wie FCKW in Deutschland wurden stattdessen
zunehmend perfluorierte und teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW,
H‑FKW) als Ersatzstoffe eingesetzt. Sie gelten zwar nicht als
Ozonschichtzerstörer, sind aber bei Freisetzung in die Atmosphäre sehr
stark klimawirksam und zählen deshalb zu den sechs Treibhausgasen bzw.
Treibhausgasgruppen, die gemäß der internationalen Vereinbarung von
Kyoto zum Schutz des Klimas deutlich zu reduzieren sind. In
Mecklenburg-Vorpommern ist der Einsatz dieser Stoffe gegenüber 1996
(6,4 Tonnen) auf das 12fache angestiegen.
Das Treibhauspotenzial
der im Land eingesetzten fluorierten Treibhausgase, also ihr
potenzieller Einfluss auf die Erderwärmung umgerechnet in
Kohlendioxid-Äquivalenten, betrug 2008 192 600 Tonnen und entspricht
damit etwa 1 Prozent des Bundeswertes, der sich im Jahr 2007 auf 15,1
Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten belief.