12.07.2010 | 00:00:00 | ID: 6254 | Ressort: Umwelt | Klima

Erhöhter Beitrag der Abfallwirtschaft zum Klimaschutz

Stuttgart (agrar-PR) - Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen durch Abfallverwertung
Die Abfallwirtschaft im Land trägt in steigendem Umfang zum Klimaschutz bei. Wie das Statistische Landesamt errechnet hat, führte die nahezu auf Null reduzierte Deponierung nicht behandelter Siedlungsabfälle zu einer Abnahme der klimawirksamen Methan-Emissionen aus Deponien auf ein Sechstel des Referenzwertes von 1990. Diese direkte Minderung um 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente macht mehr als die Hälfte des gesamten seither erreichten Rückgangs der jährlichen Treibhausgasemissionen im Land (minus 7,8 Prozent oder 6,7 Mill. Tonnen) aus.

Zusätzlich erbrachten die thermische Entsorgung sowie stoffliche Verwertung von Siedlungsabfällen und Biomasseabfällen aus Produktion und Gewerbe in Baden-Württemberg im Jahr 2008 per Saldo eine indirekte Vermeidung von Treibhausgasemissionen im Umfang von rund 2,5 Millionen t CO2–Äquivalenten. Das entspricht rund 3 Prozent der 2008 insgesamt im Land emittierten Menge an Teibhausgasen.

Den größeren Teil des durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen im Land indirekt erzielten Klimaschutzeffektes liefert die energetische Nutzung der Abwärme bei der Verbrennung von Siedlungsabfällen in Müllverbrennungsanlagen zusammen mit der thermischen Verwertung von Biomasseabfällen in Feuerungsanlagen. Durch den dadurch erreichten Ersatz fossiler Brennstoffe wurden nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes über 1,4 Millionen t CO2–Äquivalente vermieden; der durchschnittliche Vermeidungseffekt liegt bei 350 kg CO2–Äquivalente je verbrannter Tonne Siedlungsabfall bezogen auf die Müllverbrennung und rund 650 kg CO2–Äquivalente je t Biomasseabfall.

Durch die stoffliche Verwertung der im Land getrennt erfassten Siedlungsabfälle, wie Papier (PPK), Glas, Metalle oder gemischte Verpackungen (LVP), ist eine durchschnittliche Vermeidung von 600 kg CO2–Äquivalente je t Wertstoff erzielt. In der Summe waren das 2008 vermiedene Emissionen von nahezu 1 Mill. t CO2–Äquivalenten. Der Beitrag der biologischen Verwertung getrennt erfasster Bio- und Grünabfälle ist derzeit noch eher gering (minus 83 000 t CO2–Äquivalente). Werden die bei der Kompostierung oder Vergärung entstehenden Methan- und Lachgasemissionen gegengerechnet, so bleibt per Saldo noch eine geringe Emissionslast von rund 10 kg CO2–Äquivalente je t Bio-/Grünabfall. Mit der beabsichtigten verstärkten Nutzung biogener Abfälle für die Biogaserzeugung und damit zur Strom- und Wärmerzeugung kann aber auch mit der biologischen Verwertung von Siedlungsabfällen ein deutlich positiver Beitrag zur abfallwirtschaftlichen Vermeidung von Treibhausgasemissionen erreicht werden.

Weitere Informationen:

* Statistisches Monatsheft, Heft 6, 2010: Beitrag der Abfallwirtschaft zu Ressourcenschonung und Klimaschutz

* Landesdaten: Abfallwirtschaft, Rohstoffe – Daten zu Baden-Württemberg

* Regionaldaten: Abfallwirtschaft (Abfälle, Sonderabfälle, Wertstoffaufkommen)
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