06.12.2013 | 20:25:00 | ID: 16601 | Ressort: Umwelt | Klima

Gefahr bleibt bestehen: Aufenthalt an Küsten und im Wald unbedingt vermeiden

Schwerin (agrar-PR) -

Der Orkan „Xaver“ zieht weiterhin über das Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern mit Böen der Windstärke 12. „Daher bitte ich nochmals alle Bürgerinnen und Bürger sich nicht direkt an der Küste oder im Wald aufzuhalten. Es besteht nach wie vor Gefahr für Leib und Leben, daher bitte ich alle vorsichtig zu sein“, mahnt Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.

Zurzeit ist durch den Orkan der so genannten „Badewanneneffekt“ in der Ostsee zu beobachten. Dieser Effekt kommt zustande, da die bei der Vorderseite des Orkantiefs vorherrschenden Winde aus südwestlicher Richtung das Wasser der südwestlichen Ostsee nach Nordosten drücken. An unseren Stränden wird es daher wie bei Ebbe an der Nordsee aussehen. Mit dem Drehen des Windes auf nordwestliche Richtungen geht die Schubkraft jedoch verloren und das nach Nordosten gedrückte Wasser kommt zurück. Bereits dadurch entsteht an unseren Küsten Hochwasser. Dieses wird durch den Nordweststurm, der nun das Wasser von Dänemark und Südschweden zu uns drückt, noch verstärkt. Mit diesem Ereignis ist im Laufe des Tages zu rechnen. „Dieser Badewanneneffekt ist bei Sturmflutereignissen nicht ungewöhnlich, denn der Wechsel von südwestlichen Windrichtungen auf nördliche Windrichtungen ist typisch für die häufigen Tiefdruckgebiete, die von Nordwesten kommend über den Ostseeraum ziehen“, erklärt der Minister. „Ich stehe daher im engen Kontakt mit meinem Kollegen in Schleswig-Holstein. Es besteht kein Grund zur Panik, aber wir beobachten die Lage genau“, betont Dr. Backhaus.

Laut Prognosen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie werden für die gesamte deutsche Ostseeküste im Bereich 1.0 – 1,25 m über Mittelwasser vorausgesagt. Das macht eine Differenz zum beschriebenen Niedrigwasser von rund 2,5 m aus. Mit einem Eintritt dieser Scheitelwerte wird in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend gerechnet.

In Mecklenburg-Vorpommern gelten rund 1000 Quadratkilometer als überflutungsgefährdet. In diesen Gebieten befinden sich zahlreiche Ortschaften, deren Sicherheit nur durch Sturmflutschutzeinrichtungen gewährleistet werden können. Das Schutzniveau war allerdings noch nie so hoch wie heute und es wird ständig verbessert. Seit 1991 wurden in Mecklenburg-Vorpommern rund 350 Millionen Euro in die Verbesserung des Küstenschutzes investiert. „Es muss aber allen, die in potentiell sturmflutgefährdeten Gebieten leben, klar sein, dass durch Küstenschutzanlagen kein vollkommener Schutz gewährleistet werden kann. Gefahrenbewusstsein, Risikomanagementplanung und Eigenvorsorge müssen daher in den sturmflutgefährdeten Gebieten den technischen Sturmflutschutz ergänzen“, fordert Dr. Backhaus.

Auch wiederholt der Minister seine Bitte, sich nicht im Wald oder seiner Nähe aufzuhalten: „Da ein Sturm dieses Ausmaßes im Wald zu erheblichen Schäden wie umgeworfenen und gebrochenen Bäumen und abgebrochenen Ästen führen kann, ist von einem Waldspaziergang dringend abzuraten. Dies gilt auch für die Zeit direkt nach dem Sturm, da Bäume an Standfestigkeit verloren haben- oder lose Äste runter fallen können. Daher wurden vorsorglich alle Wege in den Küsten Nationalparken gesperrt“, ergänzt der Minister. Mit der Schadensaufnahme in den Wäldern, kann erst in der kommenden Woche begonnen werden. (regierung-mv)

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