04.12.2013 | 15:00:00 | ID: 16574 | Ressort: Umwelt | Klima

Gemeinsam für einen besseren Hochwasserschutz an der Elbe

Potsdam (agrar-PR) -

Erste Schlussfolgerungen aus dem Hochwasser 2013 im Einzugsgebiet der Elbe stehen morgen auf der Tagesordnung der 6. Elbe-Ministerkonferenz. „Es war laut Experten das zweite Jahrhunderthochwasser innerhalb von drei Jahren. Wir brauchen mehr Engagement für den Klimaschutz, das heißt mehr Retentionsraum an der Elbe“, so Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack im Vorfeld der Konferenz. Und sie verweist mit Blick auf die Flutung der Havelpolder in diesem Sommer darauf, wie gut steuerbare Polder im Ernstfall helfen können.

 

Auch die Rückverlegung der Elbdeiche in Lenzen hat nach jüngsten Auswertungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde weitreichendere Auswirkungen gezeigt als bisher angenommen. „Wir wollen unsere Deiche nicht höher bauen, wir wollen stattdessen weitere Rückhaltemaßnahmen als Klimareserve vorhalten und so extremen Niederschlägen begegnen“, sagte Tack. Brandenburg habe seine Hausaufgaben gemacht. Rund 400 Millionen Euro wurden seit 1997 in den Hochwasserschutz investiert.

 

Auf der morgigen Konferenz sollen neue Suchräume für Retentionsflächen verbindlich festgelegt werden. Brandenburg plant beispielsweise entlang der Schwarzen Elster und der Havel geeignete Maßnahmen zur Hochwasserrückhaltung, die in das Nationale Hochwasserschutzprogramm eingebracht werden sollen. „Damit folgen wir den Beschlüssen der Sonderumweltministerkonferenz am 2. September 2013. Wir brauchen mehr Rückhalteräumen mit signifikanter Wirkung auf den Hochwasserscheitel“, sagte die Ministerin.

 

Neben Brandenburg haben auch Sachsen-Anhalt und Thüringen als Oberlieger der Elbe angekündigt,  weitere Retentionsflächen zu suchen. Darüber hinaus sollen so genannte Bautechnische Reserven beschlossen werden, die schon seit langem als sinnvolle Vorsorgemaßnahme gefordert werden. Bautechnische Reserven beim Deichbau bieten die Möglichkeit, an geeigneten Stellen bereits heute so zu bauen, dass eine spätere Ertüchtigung technisch einfacher und schneller möglich ist.

 

Besonders dringlich ist darüber hinaus laut Tack die Verbesserung des Vorhersage- und Prognosemodells WAVOS: „Die Hochwasservorhersagen und -prognosen waren im Verlauf des diesjährigen Hochwassers nicht immer verlässlich. Für eine erfolgreiche Hochwasserabwehr ist aber eine zuverlässige Vorhersage der zu erwartenden Wasserstände unerlässlich. Ich erwarte, dass das Vorhersagemodell weiterentwickelt und optimiert wird.“

 

In Anbetracht des außergewöhnlichen Hochwassers in diesem Jahr an Elbe, Donau und Neckar und des Ausmaßes der Schäden hatten sich die Umweltminister gemeinsam mit der Bundesregierung darauf verständigt, ein Nationales Hochwasserschutzprogramm aufzulegen. Die Bundesregierung will sich an der Finanzierung des Programms beteiligen. „Auch wenn der Hochwasserschutz traditionell Ländersache ist: Es ist höchste Zeit, dass sich der Bund zu seiner Verantwortung im Hochwasserschutz bekennt.“

 

Mit Blick auf das im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vorgesehene Vorhaben,  alle Möglichkeiten für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren auszuschöpfen, warnte Tack vor einer Beschneidung der Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger.  „Ohne Akzeptanz vor Ort, wird der Hochwasserschutz nicht gelingen.“

 

 

 

 

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