26.12.2014 | 12:45:00 | ID: 19419 | Ressort: Umwelt | Klima

Hochwasserlage wegen Dauerregen angespannt - Umweltminister Habeck. „Einsatz des Ehrenamtes sichert das Land“

Kiel / Hollingstedt (agrar-PR) -

Nach Tagen des Regens haben viele Flüsse des Landes extrem hohe Pegelstände erreicht. Die Treene bei Treia erreichte heute Morgen (24. Dezember 2014) einen Abfluss von knapp 60 Kubikmeter pro Sekunde erreicht – der mittlere Abfluss liegt bei etwa 6 Kubikmeter pro Sekunde. Statistisch ist ein solcher Wert nach ersten Einschätzungen nur alle 200 Jahre zu erwarten. Die Pegel am Oberlauf von Krückau, Pinnau, Stör haben die höchsten je gemessenen Wasserstände. Dies gilt auch für das Einzugsgebiet des Bongsieler Kanals und der Arlau im Norden des Landes.  Die ergiebigen Niederschläge haben zur Folge, dass überall im Land Flächen unter Wasser stehen, Keller vollaufen und Deiche durchweichen. An einigen Stellen waren in der Nacht zum 24. Dezember kritische Situationen aufgetreten, die bisher allesamt beherrscht werden konnten.

 

An der Treene wurde der Deich des Geestdurchleiters zum Tollenmoor hin geöffnet. Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, könnten weitere Niederungen gezielt geflutet werden. Bei Hollingstedt sichern viele Freiwillige Feuerwehren durch Sandsäcke die Deichkrone. Gegen Mittag sollen sie abziehen. Deichläufer werden die ganze Heilige Nacht über die Sicherheit der Deiche kontrollieren.

 

„Das Wetter ist schon extrem. Aber auf solche Extreme müssen wir uns einstellen. Schleswig-Holstein ist nicht nur das Land zwischen den Meeren, wir haben auch Binnenlands viel Wasser. Wir leben und wirtschaften mit der Natur und mit den Niederschlägen. Das stellt uns immer wieder vor große Herausforderungen – manchmal auch an Tagen und Nächten, wo man eigentlich den Tannenbaum schmücken oder hinter dem warmen Ofen sitzen wollte. Die Eisatzbereitschaft der Menschen ist höchst beeindruckend“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck, der am Morgen in Hollingstedt an der Lagebesprechung teilgenommen hatte.

 

„Die Nacht vor Heilligabend hat das Land gut überstanden – Dank des unermüdlichen Einsatzes der Freiwilligen Helfer, vor allem der Feuerwehren, der umsichtigen Federführung der Deichgrafen und Sielverbandsvorsteher und der Kenntnisse des Landesbetriebs Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN). Die Konzentration und Motivation der Menschen ist wirklich beeindruckend. Bis um halb Zwei heute Nacht wurden Sandsäcke geschippt. Schleswig-Holstein sagt Danke!“, so Robert Habeck. Für den Hochwasserschutz im Binnenland sind die Deich- und Sielverbände zuständig, der LKN unterstützt bei der Deichverteidigung.

 

Hoffnung macht die Aussicht auf eine vorübergehende Wetterbesserung. Geringere Niederschläge, nur leicht erhöhte Niedrigwasser und der eingerichtete Sielbetrieb an den Sperrwerken lassen hoffen, dass sich die Lage etwas entspannen wird. Zum Wochenende hin können die Tidewasserstände allerdings wieder leicht steigen. Eine nachhaltige Entlastung kann daher noch auf sich warten lassen. (melur-sh)

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