Bonn (agrar-PR) -
WWF zu den UN-Klimagesprächen in Bonn Die am Montag startenden Klimagespräche in Bonn und
die darauf folgenden G8 und G20 Gipfel sollten ein Vorwärtskommen in
einigen wichtigen Kernpunkten der Klimapolitik ermöglichen, so der WWF.
„Kopenhagen hat nicht das Abkommen geliefert, das die Welt gebraucht
hätte, aber es hat in einigen Teilaspekte wichtige Fortschritte
gegeben“, erklärt Regine Günther, Leiterin Klimapolitik beim WWF. In
Bonn würde es jetzt darum gehen, genau dort wieder anzusetzen und diese
Punkte auf der nächsten Klimakonferenz in Mexiko final zum Abschluss zu
bringen.
Nach Ansicht des WWF könnten die Delegierten in Bonn
wichtige Debatten, wie die um Finanzierungsfragen, Entwaldung (REDD+),
Technologietransfer und Anpassungsmaßnahmen Ende des Jahres in Cancún
abschließen und 2011 in Südafrika in einem weltweiten Klimaabkommen
zusammenfassen. „Fortschritte in diesen Bereichen würden signalisieren,
dass die internationale Staatengemeinschaft weiterhin ernsthaft an einem
neuen Abkommen arbeitet. Die erste Verpflichtungsperiode des
Kioto-Protokolls läuft 2012 aus. Spätestens in Südafrika muss klar sein,
wie es danach weitergeht“, so Günther. Darüber hinaus müsse geklärt
werden, wie die gewaltige Lücke zwischen den bisher angegebenen und den
notwendigen Emissionsminderungen der einzelnen Staaten geschlossen
werden kann.
Eine zweite wichtige Etappe im Klimaprozess sind die
im Juni anstehenden G8 und G20-Gipfel auf denen die ausstehende
Klimafinanzierung auf der Tagesordnung steht. Die Staats- und
Regierungschefs müssten hier neue Quellen für die Klimafinanzierung
identifizieren, wie beispielsweise eine Finanztransaktionssteuer oder
Emissionsabgaben auf CO2 aus der Schiff- und Luftfahrt. Außerdem müssten
die Subventionen für fossile Brennstoffe in innovativere und
ökologischere Techniken zur Energiegewinnung umgelenkt werden. „Die
internationale Politik muss entschieden stärker die Weichen in Richtung
kohlenstofffreies Wirtschaften stellen als bisher geschehen“, so Regine
Günther.