20.01.2010 | 00:00:00 | ID: 4508 | Ressort: Umwelt | Klima | |
Klimaschutz nach Kopenhagen – Landwirtschaft bringt sich einBerlin (agrar-PR) - Die deutsche Landwirtschaft wird ihre
Klimaschutzpolitik nach dem Klimagipfel von Kopenhagen konsequent
fortsetzen, denn sie ist nicht nur selbst direkt betroffen, sondern
kann auch einen erheblichen Anteil zum Klimaschutz leisten. Darin
bestand kein Zweifel bei den Teilnehmern des Politik-Talks des
Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf der Bühne des ErlebnisBauernhofes
zum Klimaschutz. Die Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums
Katherina Reiche zeigte auf, dass der Klimawandel „Realität ist“.
Regionen wie Mitteleuropa hätten je nach Erwärmung vielleicht nicht
ganz so dramatische Folgen zu befürchten, doch würde es in der
Verantwortung der Europäer und auch der europäischen Landwirte stehen,
an den Problemlösungen aktiv mitzuarbeiten. Der Beschluss von
Kopenhagen, Technologie zum Klimaschutz durch die reichen Länder für
die armen Länder zu finanzieren, sei deshalb ein großer Erfolg. Reiche
warnte vor „ganz einfachen Antworten zum Klimaschutz“. Es seien zu
komplexe Zusammenhänge, die zur Klimaerwärmung führten, als dass man
sie mit einer banalen Empfehlung zum Beispiel mit dem Verzicht von
Fleisch in der Ernährung erreichen könnte.
Der Agrarsprecher der SPD, Dr. Wilhelm
Priesmeier, appellierte jedoch an die Verbraucher, bewusster Fleisch zu
essen, da er drei Viertel der Emissionen der deutschen Landwirtschaft
direkt oder indirekt der Tierhaltung zuschreibe. Er sprach sich auch
dagegen aus, Regenwald abzuholzen, wie in Brasilien in der
Vergangenheit häufig geschehen, um anschließend Soja als Futtermittel
für den Export anzubauen. Man müsse aber auch sehen, dass die EU allein
die CO2-Emissionen nicht vermindern könne. Wenn bis 2050 die
landwirtschaftliche Produktion um 70 Prozent zu steigern sei, damit
ausreichend Lebensmittel für die Weltbevölkerung vorhanden sei, dürfe
man nicht mit Verzichtsstrategien argumentieren, sondern jeder sei
selbst in der Verantwortung und müsse entscheiden.
Für den DBV-Umweltbeauftragten Friedhelm Decker
ist die Diskussion über Fleischverzicht zum Klimaschutz zu kurz
gesprungen. Die Rinderhaltung würde insgesamt nur zu zwei Prozent an
dem Ausstoß von Treibhausgasen beteiligt sein. Durch die Abstockung der
Rinderbestände seit 1990 um eine Million Rinder wurden die Emissionen
deutlich reduziert und gleichzeitig die Milchleistung deutlich
gesteigert. Dies schließe nicht aus, dass die Agrarforschung hier
verstärkt Verbesserungen bei der Fütterung zur Methangasverminderung
betreiben könne. Decker sieht das größte Problem bei der Klimaerwärmung
in der Wasserversorgung. Die Anpassung der Pflanzen, die über eine
effiziente Pflanzenzucht erfolgen müsse, müsse sich dem Problem von
Trockenresistenzen stärker stellen. Pressemeldung Download: | |
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