09.12.2010 | 13:56:00 | ID: 7283 | Ressort: Umwelt | Klima

Klimawandel - Neue Studie: Österreichs Wasserwirtschaft ist gut gerüstet

Wien (agrar-PR) - Niki Berlakovich: Klimawandel bekämpfen, Anpassungsstrategien entwickeln
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf die österreichische Wasserwirtschaft im Detail zu erheben, beauftragte das Lebensministerium gemeinsam mit den Bundesländern die Studie „Anpassungsstrategien an den Klimawandel für Österreichs Wasserwirtschaft“. Als wesentliche Aussage der Studie kann zusammengefasst werden, dass es in Österreich zu keinen gravierenden Problemen in der Wasserwirtschaft kommen wird.

„Österreichs Wasserwirtschaft ist gut gerüstet, da schon in den vergangenen Jahrzehnten hervorragende Arbeit im Bereich des Hochwasserschutzes, der Wasserversorgung und des Gewässerschutzes geleistet wurde. Mit der Studie ist es gelungen, objektive Entscheidungsgrundlagen für notwendige Anpassungsmaßnahmen zu treffen“, so Umweltminister Niki Berlakovich.
 
Niederösterreichs Landesrat Pernkopf ergänzt für die Bundesländer: „Auch wenn mit keinen gravierenden Auswirkungen durch den Klimawandel auf die Wasserwirtschaft gerechnet wird, ist es dennoch wichtig, die Gewässer laufend zu beobachten. Gemeinsam werden wir auch in Zukunft im Sinne der Bürger die Herausforderungen annehmen und für entsprechende Lösungen sorgen.“

„Die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels sowie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind globale Herausforderungen“, so Berlakovich. Wie die Studie - die von der Technischen Universität Wien und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik erarbeitet wurde - zeigt, ist zum Beispiel die natürliche Variabilität bei Hochwässern wesentlich größer als die Änderung zufolge Klimawandel. Die Einführung eines generellen Klimazuschlages für Bemessung von Hochwasserschutzanlagen ist nach dem derzeitigen Stand nicht erforderlich.

Zu den konkreten Ergebnissen ist festzuhalten: Bei den prognostizierten Hochwässern werden die natürlichen Schwankungen wesentlich größer sein, als die Änderung zufolge des Klimawandels. Daher ist die Einführung eines generellen Klimazuschlages für die Bemessung von Hochwasserschutzanlagen nach dem derzeitigen Stand nicht erforderlich.

Hinsichtlich der Wasserversorgung wird - angesichts des Wasserreichtums Österreichs - mit keinen großräumigen Mangelsituationen zu rechnen sein. Kleinräumig vorhandene Engpässe könnten sich aber verstärken. Umweltminister Berlakovich „Wir haben durch hohe Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten die Säulen der österreichischen Wasserwirtschaft gut abgesichert. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Förderung der Siedlungswasserwirtschaft zu. Wenn auch die derzeit notwendigen Einsparungen hier zu einem befristeten Zurückfahren gezwungen haben, werde ich mich klar dafür einsetzen, dass in der nächsten Finanzausgleichsperiode wieder Mittel für die Siedlungswasserwirtschaft zur Verfügung stehen werden.“ Landesrat Pernkopf verweist in diesem Zusammenhang auf die Qualität der Wasserversorgung in allen Bundesländern, die auch im internationalen Vergleich über eine hervorragende Infrastruktur und damit über eine hohe Krisensicherheit verfügt.

In den Alpen werden die Abflüsse in den Fließgewässern im Winter wegen des Temperaturanstiegs deutlich erhöht. Damit werden die niedrigen Wasserstände im Winter abgemildert, was als positiv zu betrachten ist. In den Flachlandregionen Ost- und Südösterreichs kann eine Abnahme der Abflüsse bei Niederwasser eintreten. Der Rückgang der Gletscher wird sich fortsetzen. Der Abfluss aus Gletscherschmelze dürfte um die Jahre 2040-2050 sein Maximum erreichen. In unmittelbarer Nähe von Gletschern ist in diesem Zeitraum eine deutliche Zunahme der Sommerabflüsse zu erwarten. Der Klimawandel führt zu einer Erhöhung der Gewässertemperatur und damit ist mit einer Veränderung der Tier- und Pflanzenwelt in diesen Gewässern zu rechnen. (BMLFUW)
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