Frankfurt (agrar-PR) -
WWF-Report befürchtet Artensterben und Millionen Klimaflüchtlinge in Südostasien durch Klimawandel Anlässlich der soeben stattfindenden World Oceans
Conference in Indonesien veröffentlicht der WWF am heutigen Mittwoch
eine Studie über die Zerstörung von Meeresgebieten, speziell dem
sogenannten „Coral Triangle“ in Südostasien. Das Ergebnis des Reports
“The Coral Triangle and Climate Change“: Wenn die Welt nicht bald
effektive Lösungen gegen den Klimawandel bereitstellt, werden die
Korallenriffe im Korallendreieck bis zum Ende dieses Jahrhunderts
verschwunden sein. Das hätte fatale Auswirkungen auf die Tier- und
Pflanzenwelt, aber auch auf den Menschen. Das Korallendreieck in
Indonesien ist eines der artenreichsten Meeresgebiete der Welt und gilt
als „Regenwald der Meere“. Es beinhaltet 30 Prozent der weltweiten
Korallenriffe, 76 Prozent aller riffbildenden Korallenarten, mehr als
35 Prozent aller Korallenfischarten sowie lebensnotwendige Laichplätze
für wirtschaftlich wichtige Fischarten wie zum Beispiel Thunfisch. Es
bildet die Lebensgrundlage von mehr als 100 Millionen Menschen.
„Wenn wir den Klimawandel nicht aufhalten, werden
die biologischen Schätze und Küstenabschnitte des Korallendreiecks,
aber auch anderer Meeresregionen, durch rasches Ansteigen der
Meerestemperatur, des Säuregehalts und des Meeresspiegels zerstört
werden“, so Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klima beim WWF
Deutschland. „Nahrungsversorgung und Erwerbstätigkeit der
Küstenbewohner können dann nicht mehr gewährleistet werden, die
Menschen aus den Küstenregionen werden in großer Zahl in urbane
Gegenden auswandern. Dutzende Millionen Menschen werden dann zu
Klimaflüchtlingen“, so Günther.
Allerdings zeigt die Studie auch eine Möglichkeit
auf, um das Schlimmste zu verhindern: Signifikante Rückgänge der
Treibhausgasemissionen müssen von internationalen Investitionen
begleitet werden, um die natürlichen Lebensräume der Region zu stärken.
Die lokalen Gemeinden werden sich jedoch sogar im bestmöglichen Fall
mit dem Verlust von Korallen, dem Anstieg des Meeresspiegels, der
steigenden Sturmaktivität, schwerwiegenden Dürren und reduzierter
Verfügbarkeit von Nahrung durch die lokalen Fischer konfrontiert sehen.
„Die Zeit läuft ab“, warnt Regine Günther. „Auf der
Klimakonferenz in Kopenhagen Ende des Jahres muss eine solide
Vereinbarung für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen beschlossen
werden. Alles andere wäre eine ökologische und menschliche
Katastrophe“.
Der Report “The Coral Triangle and Climate Change:
Ecosystems, People and Societies at Risk” bündelt über 300
wissenschaftliche Beiträge und beinhaltet die Arbeit von über 20
Experten. Ergebnis der Arbeit ist, dass nur ein weltweiter Plan im
Kampf gegen den Klimawandel gepaart mit regionalen Maßnahmen zur
Verhinderung der Überfischung und Verschmutzung der Meere eine drohende
Katastrophe verhindern kann.