Wiesbaden (agrar-PR) - Umweltministerin in Etatdebatte: Nachhaltigkeitsstrategie finanziell abgesichert
Hessens
Umweltministerin Silke Lautenschläger sieht im Klimaschutz die größte
Herausforderung der Zukunft. „Es geht um die Bewahrung der Schöpfung.
Die kommenden Jahre sind entscheidend für die Frage, ob die globale
Erwärmung zu begrenzen ist, in dem wir weltweit wirksam den CO2-Ausstoß
vermindern“, sagte sie am Mittwoch bei der Etatdebatte im Landtag in
Wiesbaden. In den kommenden zehn Jahren müsse der Kohlendioxidausstoß
in Deutschland um rund 40 Prozent reduziert werden. Dies sei eine
„gewaltige Aufgabe“, zu der es keine Alternative gebe.
Das Land Hessen stelle sich mit einem weitreichenden Konzept der
Herausforderung des Klimawandels. Dazu gehöre neben Fördermaßnahmen für
Investitionen und der Unterstützung von Forschung und Entwicklung auch
eine aktive Bürgerbeteiligung. Die Ministerin kündigte ferner an, noch
in diesem Jahr die Eckpunkte für das Hessisches Energiekonzept für die
Bereiche Energieeffizienz und erneuerbare Energien vorzulegen, das
einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten werde.
Haushaltsplan enthält Fördermittel für Investitionen und Forschung beim Klimaschutz
Die Landesregierung sei sich der Vorreiterrolle Deutschlands bewusst
und gehe beim Klimaschutz in die Offensive. Dies zeige sich im
Haushaltsplanentwurf. Mit dem Modellvorhaben „KlimaRegio“ könnten unter
anderem die energetische Sanierung von Altbauten auf
Ultra-Niedrigenergiehaus-Standard oder die Installation von
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen gefördert werden. Ferner solle ein neues
Kommunales Klimaschutzprogramm (KKP) in Hessen die
Klimaschutzinitiative des Bundes ergänzen. Das Programm soll
Investitionen in klimaeffiziente Maßnahmen mit regionaler Wertschöpfung
verbinden. Hessische Unternehmen und Hochschulen können nach den Worten
der Ministerin Fördergelder für Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen
durch das Programm „Klima E3“ bekommen, das die Erhöhung der
Klimaeffizienz von Produkten, Produktionsverfahren und
Produktionsprozessen zum Ziel habe.
Hessen sucht 100 Unternehmen, 100 Kommunen und 100 Schulen für Klimaschutz
Im Haushaltsplan sei ferner die Nachhaltigkeitsstrategie „finanziell
abgesichert“, die auf Bürgerengagement in wichtigen Zukunftsfragen
setzt. „Die Nachhaltigkeit zieht sich durch alle Bereiche – von der
Artenvielfalt bis zur Zukunft emissionsfreier Mobilität durch
Elektromotoren und Brennstoffzellen“, betonte die Ministerin. Im Rahmen
der Nachhaltigkeitsstrategie sucht die Landesregierung unter anderem
100 Kommunen, 100 Unternehmen und 100 Schulen, die sich beispielhaft
für den Klimaschutz engagieren und dazu eine Charta unterzeichnen. Die
Landesverwaltung gehe mit gutem Beispiel voran, in dem sie sich das
Ziel gesetzt hat, bis spätestens 2030 CO2-neutral zu arbeiten. „Auch
dieses Vorhaben zählt zum Maßnahmenkatalog der Nachhaltigkeitsstrategie
und zeigt, dass sich Hessen mit modernen Konzepten der Herausforderung
des Klimawandels stellt. In dem 2008 gegründeten Fachzentrum
Klimawandel in Wiesbaden werden darüber hinaus mit neuen
Forschungsprojekten Klimaänderungen und deren Folgen in Hessen
untersucht sowie mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickelt.