29.03.2013 | 14:49:00 | ID: 14803 | Ressort: Umwelt | Klima

MeteoSchweiz Klimabulletin März 2013

Zürich (agrar-PR) - Der März 2013 war an den Stationen der MeteoSchweiz im Vergleich zur Normperiode 1981-2010 vor allem in den Niederungen zu kalt.
Geringe Niederschlagssummen fielen in der Deutschschweiz, im Wallis, in den zentralen Alpen und in Nordbünden. In der Südschweiz war der März niederschlagsreicher als im langjährigen Mittel von 1981-2010. Die Sonnenscheindauer war geringer als normal.


Allmähliche Erwärmung auch im Norden

Zu Monatsbeginn bestimmte ein Hochdruckgebiet das Wetter in der Schweiz. Im Jura, in den Alpen und im Süden war das Wetter ab Monatsbeginn sonnig und mild. In den Niederungen im Tessin wurden Tageshöchstwerte von 10 bis 15 Grad gemessen. Das Mittelland hingegen blieb in den ersten beiden Tagen unter einer zähen Hochnebeldecke mit Temperaturen, die selbst am Nachmittag nur wenig über den Gefrierpunkt anstiegen. Erst am 3. März verschwand der graue Deckel im Tagesverlauf, und am 4. März reichte es dann in Basel und in Delémont schon mal für maximal 11 Grad. Deutlich wärmer war es am 4. März dank einsetzenden Föhnwinden in Chur mit 17.3 Grad und in Sion mit 18.0 Grad.

Vom 5. bis 8. März herrschte eine Südföhnlage. Entsprechend war nun das Wetter im Osten am wärmsten und sonnigsten. Im östlichen Flachland wurden Tageshöchstwerte von 10 bis 15 Grad gemessen. Noch wärmer war es in den Föhngebieten. Vaduz mass am 8. März sogar 19.3 Grad. Allerdings war der Föhn am 5. und 6. März deutlich stärker gewesen. Die höchste Föhnböe registrierte die Station Altdorf mit 119.9 km/h.

Meistens trüb und darum auch kälter war das Wetter im Westen und im Süden, wo es öfters regnete, allerdings nicht mit grosser Intensität. Die Schneefallgrenze verharrte auch im Süden meist oberhalb von 1.500 m. Auf den 9. März dehnte sich dann das Tiefdruckgebiet nach Mitteleuropa aus und sorgte in den nächsten Tagen im Allgemeinen für überwiegend starke Bewölkung und gelegentliche, allerdings wenig ergiebige Niederschläge. Im Süden war der 10. März vorübergehend sonnig, tags darauf gab es im Sottoceneri die ersten, grösseren Gewitter des Jahres. Die Höchsttemperaturen erreichten bis am 10. März immer noch 10 bis 15 Grad und gingen dann nur wenig zurück.


Der Winter kehrt zurück

Unterdessen hatte sich aktische Kaltluft von der Polarregion über Nordwestrussland in Richtung nördliches Mitteleuropa in Bewegung gesetzt und dort am 12. März bereits ein Schneechaos angerichtet. Im Mittelland wurden am 12. März hingegen noch Tageshöchstwerte von 10 bis 13 Grad gemessen. Schon in der Nacht begann die Kaltluft auf der Alpennordseite unter hochnebelartiger Bewölkung einzusickern. Im Tagesverlauf kam vor allem nach Osten hin auch Schneefall auf, und abends sanken die Temperaturen zuerst im Osten, im Laufe der Nacht dann auch im Westen unter den Gefrierpunkt.

Im östlichen Mittelland wurden am darauffolgenden Morgen 1 bis 5 cm Schnee gemessen, und die Temperaturen blieben beispielsweise in Güttingen am Bodensee ganztags unter dem Gefrierpunkt, wobei es wiederholt zu neuen Schneeschauern kam. Im Westen wurden maximal +2 bis +3 Grad gemessen, dazu wehte entlang dem Jurasüdfuss eine empfindlich kalte Bise mit Windspitzen um 55 km/h. In der Nacht sanken die Temperaturen am 14. und 15. März auch im Flachland lokal bis gegen -10 Grad.

In den Gipfelregionen lagen die durchschnittlichen Tagestemperaturen rund 9 bis 13 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt von 1981-2010 für diese Jahreszeit. Auf dem Jungfraujoch wurde ein Minimum von -28.6 Grad gemessen. Die Stationen von La Brévine und Samedan massen die tiefsten Werte am 16. März mit -19.9 resp. -21.9 Grad. Auf der Alpensüdseite blies vorerst ein stürmischer Nordföhn. Lugano registrierte Böenspitzen bis 92.5 km/h. Mit seinem Nachlassen wurde es auch hier vor allem nachts frostig.

Im Vorfeld eines neuen Tiefs über den Britischen Inseln drehten die Höhenwinde am 16. März dann auf Süd. Während in den Tälern am Alpennordhang wieder Südföhn einbrach, setzten im Westen und vor allem im Süden am 17. März Niederschläge ein, die im Tessin teils als Schnee bis in die tiefsten Lagen fielen. Am 18. März wurden dort 5 bis 20 cm Schnee gemessen. Oberhalb 800 m gab es im Misox und im Bergell bis zu 50 cm Neuschnee.


Weiter spätwinterlich kalt

Auch im letzten Monatsdrittel liess der Frühling weiter auf sich warten. Zum astronomischen Frühlingsbeginn am 21. März wurde das Wetter zwar etwas sonniger und milder. Tags darauf war es in den meisten Gebieten der Schweiz mal wirklich sonnig, und die Höchsttemperaturen kletterten auch im Mittelland auf 11 bis 13 Grad. Bis über 15 Grad wurde es derweil im Südtessin, und im Wallis sorgten Bergfallwinde aus Osten für angenehm milde 16.9 Grad in Sion und sogar 17.9 Grad in Visp.

Ostwinde waren es auch, welche in den folgenden Tagen den Winter abermals zurückbrachten. Am 23. März reichte es im Tessin gerade noch für 11 Grad. Tags darauf wurden im Norden mit einer rauhen Bise nur noch Höchstwerte von 2 bis 5 Grad gemessen. In der Höhe wehten hingegen südliche Winde, welche mildere Luft über die bodennahe Kaltluft schoben. Auf der Alpensüdseite führte dies zu Dauerregen, der oberhalb 1.000 m allmählich in Schnee überging. Mild blieb es hingegen immer noch im Walliser Rhonetal, wo der Ostföhn anhielt und in Visp für maximal 15.4 Grad sorgte.

Regen fiel zeitweise auch am Genfersee. Im Laufe der Nacht ging der leichte Regen im Westen aber in Schnee über. Am 25. März setzte dann vor allem in den zentralen und östlichen Landesteilen leichter, aber vielerorts anhaltender Schneefall ein, und die Temperaturen sanken immer weiter. Am 26. März blieben diese im östlichen Flachland teilweise ganztags unter dem Gefrierpunkt. Verbreitet lag das Mittelland wieder unter einer wenige Zentimeter mächtigen Schneedecke. Auch im Süden war es bedeckt und wie am Genfersee mit maximal 4 bis 6 Grad kalt für die Jahreszeit. Weiterhin am wenigsten spürbar war die Kälte im Rhonetal, wo bis 8 Grad gemessen wurden.


Vegetation: Blüte der Haselsträucher bis auf 1.100 m

Die milderen Temperaturen in der ersten Märzhälfte wirkten sich günstig auf die Vegetationsentwicklung aus. Die Haselsträucher blühten bis in Höhenlagen von 1.100 m. Dieser Blühbeginn liegt ungefähr im Mittel der Norm 1981-2010, mit Abweichungen von -6 bis +8 Tagen. Im Mittelland wurde das Aufblühen der Haselsträucher hingegen zu sehr unterschiedlichen Terminen beobachtet. Einige Haselsträucher blühten schon Ende Januar, was im Vergleich zum Mittel früh ist.

An vielen Orten wurde das Aufblühen jedoch erst im März beobachtet, mit einer Verspätung von etwas mehr als drei Wochen. Dies zeigen auch die Pollenmessungen. Während der Zeit vom 5. bis 12. März wurden starke Hasel- und Erlenpollenkonzentrationen gemessen. Dies widerspiegelt die sehr späte Hauptblüte dieser beiden Arten. Das kühle Wetter der zweiten Monatshälfte reduzierte den Pollenflug deutlich.

Blühender Huflattich wurde während der milden ersten Monatshälfte beobachtet, dies vor allem im Mittelland und in der Nordwestschweiz. Dieser Termin liegt ungefähr im Mittel, mit Abweichungen von -7 bis +6 Tage. An wenigen Standorten des Mittellands blühen auch erste Buschwindröschen, momentan im normalen zeitlichen Rahmen. Die Blüte der Buschwindröschen wird verbreitet einsetzen, sobald die Temperaturen wieder ansteigen.


Monatsbilanz

Der März war im Vergleich zu den Normwerten 1981-2010 der MeteoSchweiz vor allem in den Niederungen zu kalt. In den Gipfelregionen wurden normale Temperaturen gemessen. Geringe Niederschlagssummen fielen in der Deutschschweiz, im Wallis, in den zentralen Alpen und in Nordbünden. In der Südschweiz war der März niederschlagsreicher als im langjährigen Mittel von 1981-2010. Die Sonnenscheindauer war geringer als normal. Am wenigsten Sonne erhielten das westliche Mittelland und die Nordwestschweiz. Am meisten Sonnenschein registrierten die südöstlichen Landesteile. (MeteoSchweiz)
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